Mit dem Restaurant "Omar's", das in der Theaterstraße in Augsburg neu eröffnet hat, geht Inhaber Emal Zazai zu seinen kulinarischen Wurzeln zurück. Während in seiner Seelounge am Kuhsee unter anderem Schnitzel, Steak und saisonale Gerichte, wie beispielsweise Spargel, auf der Speisekarte zu finden sind, kommen im Omar's Gerichte aus seiner Heimat Afghanistan auf den Tisch. 1988 musste seine Familie aus politischen Gründen aus Afghanistan fliehen.
Das "Omar`s" in Augsburg ist ein Wuschprojekt
Seit 1989 lebt er in Augsburg und hatte mit der Gastronomie zunächst einmal überhaupt nichts zu tun. "Ich habe erst eine Ausbildung zum Automechaniker gemacht und später als Maschinenbauer in Königsbrunn gearbeitet. Um mir das Leben finanzieren zu können, habe ich damals angefangen, als Nebenjob in der Disco Tropicana zu kellnern", erzählt Emal Zazai. Von da an hatte er einen Fuß in der Gastro-Szene drin. Erst zog er mit seinem Vater einen Pizza-Lieferdienst in Karlsfeld bei München hoch, später stieg er bei Jürgens Cafe & Lounge am Friedberger Baggersee mit ein. 2008 pachtete er schließlich die Seelounge am Kuhsee und "hängte damit das Handwerk an den Nagel". Aus dem Zweitjob wurde seine Leidenschaft. Mit dem Omar's wurde nun ein Wunschprojekt der Familie realisiert.
Darüber ist auch Umberto Freiherr von Beck-Peccoz von der Brauerei Kühbach froh. Seit 2008 arbeite er erfolgreich mit Emal Zazai zusammen - in seinem neuen Lokal in der Theaterstraße wird die Brauerei ebenfalls der Lieferant sein. "Hier war lange Jahre das Papageno beheimatet. Danach wechselten die Wirte, was unter anderem auch mit der sanierungsbedingten Schließung des Theaters zu tun hatte. Nun stand das Restaurant länger leer", sagt Umberto Freiherr von Beck-Peccoz. Das Lokal sei ein "Sorgenkind" gewesen. Er glaube nun an das Konzept des neuen Inhabers: "Ein afghanisches Restaurant ist eine multikulturelle Bereicherung für Augsburg."
Die landestypische Küche besteht sowohl aus vegetarischen und veganen Gerichten, als auch aus geschmortem und gegrillten Fleisch. "In Afghanistan wird viel Fisch, Lamm, Huhn, Kalb oder Rind gegessen. Daneben kommen Auberginen, Kartoffeln, Blumenkohl und Okra auf den Tisch. Die Gerichte werden oft mit Tomaten und Zwiebeln verfeinert und mit beispielsweise Safran, Zimt, Kardamom oder Curry gewürzt", erklärt Emal Zazai. Teigtaschen gehörten genauso zum Angebot wie Reisvariationen. "Ein Naanbrot wird extra für unser Lokal gebacken", sagt der Inhaber, der das Restaurant nach seinem kleinen Sohn genannt hat. Die Familie ist rundum involviert. Während die Mutter ein Auge auf die Köche hat, die die Speisen zubereiten, packt der Vater mit an.
Emal Zazai will sich von Corona nicht unterkriegen lassen
Zazai hat den Pachtvertrag noch vor Beginn der Corona-Krise unterschrieben. "Die Pandemie hat uns alle getroffen. In der Seelounge mussten deshalb viele Veranstaltungen abgesagt werden." Der Gastronom will sich davon aber nicht unterkriegen lassen und eröffnet das Omar's trotzdem. Die vergangenen Monate habe er dafür genutzt, die Elektronik zu erneuern, Wände zu streichen und die Stühle zu polstern. An den Wänden sind Bilder einer afghanischen Künstlerin angebracht. Das Personal besteht ausschließlich aus Landsleuten von Emal Zazai. Zunächst wird er dienstags bis samstags von 17 bis 23 Uhr das Restaurant öffnen. An eine Erweiterung der Öffnungszeiten ist gedacht - je nachdem, wie sich die Pandemie entwickelt.
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