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Augsburg: Illegales Autorennen: Wer am Steuer saß, bleibt ungeklärt

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Illegales Autorennen: Wer am Steuer saß, bleibt ungeklärt

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    Um ein illegales Autorennen drehte sich ein Prozess vor dem Augsburger Amtsgericht.
    Um ein illegales Autorennen drehte sich ein Prozess vor dem Augsburger Amtsgericht. Foto: Marijan Murat dpa (Symbolbild)

    Während die Verkehrsampel in jener Juni-Nacht auf Rot steht, jaulen die Motoren der BMWs auf. Beide Fahrer stehen auf der Bremse, geben Gas. Der Start soll perfekt gelingen, wenn die Ampel auf Grün springt. Die Reifen der Autos qualmen, laufen heiß. Die Fahrer machen einen "Burner", so nennt es die Polizei, typisch für ein Beschleunigungsrennen von Ampel zu Ampel. Ein weiterer Autofahrer hat die Situation mit seiner Handykamera gefilmt. Schauplatz war die Kreuzung Langenmantel-, Wertachstraße, gegenüber dem Modehaus Jung. Der Zeuge hatte um drei Uhr nachts die 110 der

    Eigentlich schien der Fall dem Staatsanwalt in die Hände zu spielen. Die Polizei hatte durch die gefilmten Kennzeichenschilder schnell einen der Fahrer ausfindig gemacht. Er wurde noch in der Nacht in Oberhausen in einer McDonald's Filiale angetroffen. Der 23-Jährige, bereits rechtskräftig verurteilt, hat anders als der Angeklagte seinen Strafbefehl, der verbunden ist mit einem neunmonatigen Führerscheinentzug, akzeptiert. Und gegen den jetzt Angeklagten sprach, dass in dieser Nacht eine Funkstreife sein Auto unweit seiner Wohnung in der Hammerschmiede entdeckt hatte. Die Motorhaube war noch warm.

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    Doch sein BMW M550i, von der Werbung als "Powerlimousine" angepriesen, wird angeblich auch von Freunden und Mitarbeitern des Friseurmeisters gefahren. Ein Schulfreund bestätigte das vor Gericht. Der 23-Jährige wohnt wie der Angeklagte in der Hammerschmiede. Und war er es, der in dieser Nacht den

    Damit war das Prozessende schon eingeläutet. Nach einer Verhandlungspause, in der ein Rechtsgespräch geführt wurde, stellte das Gericht das Verfahren vorläufig ein. Der Angeklagte akzeptierte eine Geldbuße von 1500 Euro, erhielt seinen Führerschein zurück und verzichtetet dafür entschädigt zu werden. Richterin Kathrin Schmid sprach von einem Dilemma. Nach dem aktuellen Stand der Ermittlungen sei nicht festzustellen, wer tatsächlich gefahren ist. Möglicherweise könnte das beschlagnahmte Mobiltelefon des Angeklagten dazu Hinweise liefern. Doch die Auswertung durch eine Fachfirma liegt noch nicht vor, da es verschlüsselt ist und der Friseurmeister die PIN nicht herausgibt.

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