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Augsburg: Hochlandrinder weiden versteckt in der Augsburger Innenstadt

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Hochlandrinder weiden versteckt in der Augsburger Innenstadt

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    Hochlandrinder weiden im Bereich Am Pfannenstiel.
    Hochlandrinder weiden im Bereich Am Pfannenstiel. Foto: Norbert Pantel

    Seit Pfingsten beweiden wieder schottische Hochlandrinder das für die Öffentlichkeit nicht zugängliche Bodendenkmal Am Pfannenstiel. Die Beweidung soll die römischen Siedlungsreste schützen und die Artenvielfalt fördern. Geht man vom Fischertor die Thommstraße hinunter zur MAN, deutet wenig auf Augsburgs neueste „wilde Weide“ und ihre haarigen Bewohner in der Nachbarschaft hin. Das knapp 2,5 Hektar große, unbebaute Grundstück Am Pfannenstiel nördlich der mittelalterlichen Stadtmauer ist ein Reservat sowohl für den Naturschutz als auch für den Denkmalschutz und daher für die Öffentlichkeit nicht zugänglich.

    Siedlungsreste sollen nicht gefährdet werden

    Unter der Grasnarbe ruht ein Teil der antiken römischen Provinzhauptstadt Augusta Vindelicum – Gebäudefundamente, Straßen und ein Abschnitt der Stadtmauer. Danach wurde das Areal nie mehr bebaut und blieb von größeren Bodeneingriffen unberührt. „Das Gelände ist aus archäologischer Sicht von außergewöhnlichem Wert und steht unter Denkmalschutz“, erläutert der Leiter der Stadtarchäologie, Sebastian Gairhos. „Unser Ziel ist es, einen möglichst baum- und strauchfreien Pflanzenbestand zu entwickeln, damit die Siedlungsreste im Boden nicht durch das Wachstum großer Wurzeln gefährdet werden.“

    Umweltreferent Reiner Erben freut sich über positive Effekte für den Naturschutz. Der Landschaftspflegeverband der Stadt hat im Jahr 2016 mit der Pflege der Fläche begonnen. Um den massiven Goldrutenbestand in den Griff zu bekommen, wurde zunächst mehrmals jährlich gemäht. Bei Goldruten handelt es sich um eine eingewanderte Art, die sich stark ausbreitet und andere Pflanzen verdrängt. 2017 und 2018 weideten dann Burenziegen auf der Fläche, um sie von unerwünschten Gewächsen freizuhalten.

    Augsburg: Weitere Rinder weiden in der Wolfzahnau

    Norbert Pantel vom Landschaftspflegeverband sagt, die Goldrute sei nahezu vollständig verdrängt, und es habe sich ein artenreiches Grünland entwickelt. „2019 haben wir dann einen ersten erfolgreichen Beweidungsversuch mit Rindern gestartet.“ Ab diesem Jahr wird die Fläche mit acht Hochlandrindern beweidet. Spaziergänger können die Hochlandrinder am Pfannenstiel nicht sehen. Pantel empfiehlt eine andere Stelle für Beobachtungen: In der Wolfzahnau weidet eine weitere Herde, die gut zu sehen ist. (eva)

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