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Augsburg: Grundstücksdeal am Kongressparkhaus: Ist der Weg für den Abriss frei?

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Grundstücksdeal am Kongressparkhaus: Ist der Weg für den Abriss frei?

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    Das marode Kongressparkhaus am Wittelsbacher Park in Augsburg. Seit Jahren gibt es hier Stillstand.
    Das marode Kongressparkhaus am Wittelsbacher Park in Augsburg. Seit Jahren gibt es hier Stillstand. Foto: Silvio Wyszengrad

    Rund ums marode und seit Jahren teilgesperrte Kongressparkhaus zeichnet sich eine neue Entwicklung ab: Wie berichtet blockierten sich der Haupteigentümer des Kongressparkhauses, Bernhard Spielberger, und der Eigentümer des südlich davon gelegenen Grundstücks, Jürgen Wowra, gegenseitig, was eine Neubebauung der Areale betrifft. Zuletzt gab es zwar Verhandlungen über einen Kauf des Süd-Grundstücks durch Spielberger, allerdings wurden sich Wowra und Spielberger über den Preis nicht einig.

    Inzwischen gibt es eine neue Eigentümerkonstellation. Wowra teilte am Dienstag mit, dass er die südlichen Grundstücke zwischen Parkhaus und Wittelsbacher Park an die HR Group aus Berlin verkauft habe. Die HR Group steht hinter dem Dorint-Hotel im Hotelturm.

    Kongressparkhaus: Die Kontrahenten gehen miteinander nicht zimperlich um

    Die Streitereien der vergangenen Monate zwischen den Immobilienunternehmern haben offenbar ihre Spuren hinterlassen. Spielberger könne sich nun „weiterhin als schlechter Verlierer präsentieren“, so Wowra in einem Schreiben an die Bauverwaltung, in dem er über den Grundstücksverkauf informiert. Spielberger konterte umgehend, dass Wowra mit seinem Spekulieren auf höhere Grundstückspreise den jahrelangen Stillstand mitverursacht habe. Immobilienunternehmer Anton Lotter, der seine Anteile am Parkhaus inzwischen an Spielberger verkauft hat, grollt, Wowra mache jetzt die große Kasse.

    Es ist noch nicht ganz klar, was der Grundstücksdeal für das Kongressparkhaus bedeutet. Seitens der HR Group gab es bis Mittwoch keine Stellungnahme, was die geplante Nutzung des Grundstücks betrifft. Momentan gäbe es dort Baurecht für eine riegelartige Wohnbebauung, doch dass HR ins Wohnungsbaugeschäft einsteigen will, kann als fraglich gelten.

    Was will der Hotelbetreiber mit dem Grundstück anfangen?

    Möglicherweise hat der Kauf des Grundstücks eher etwas damit zu tun, dass HR so das Thema Parkplätze in den Griff zu bekommen hofft. Wowra sagt, das Hotel könne nun, selbst wenn es zur vollständigen Schließung des maroden Parkhauses kommen sollte (momentan sind einzig noch Stellplätze für die Hotelgäste im Untergeschoss geöffnet) seinen Stellplatznachweis führen. Abgesehen davon, dass baurechtlich die Parkplätze für den Hotelturm nicht nachgewiesen sind, benötigt ein Vier-Sterne-Hotel aus Gründen des Kundenkomforts Parkplätze.

    Allerdings ließen sich auf dem relativ überschaubaren Grundstück am Park nur wenige Autos unterbringen – abgesehen davon, dass dort Wohnbebauung vorgesehen ist. Darauf weist auch Spielberger hin.

    Kommt es in Augsburg zu einem neuen Wohnbauprojekt?

    Er sagt, dass er mit HR bereits in Gesprächen sei, was einen Abriss des Parkhauses sowie eine gemeinsame Überplanung der beiden Grundstücke betrifft. Er sei sehr zuversichtlich, dass eine Einigung zustande kommen werde. Diese müsste dann noch mit der Stadt abgestimmt werden. Zu den genauen Planungen äußert sich Spielberger momentan nicht.

    Zuletzt hatte er vorgehabt, auf dem Grundstück des Parkhauses und dem südlichen Grundstück eine Wohnanlage mit 170 Wohnungen und 700 Tiefgaragenstellplätzen (für Bewohner, Hotelgäste, Besucher der Kongresshalle und Anwohner) zu errichten. Die Stadt hatte zuletzt Wohlwollen in diese Richtung signalisiert, nachdem damals ein Deal zwischen Wowra und Spielberger absehbar schien.

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