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Augsburg: Großer Umbau: So soll die Viktoriapassage künftig aussehen

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Großer Umbau: So soll die Viktoriapassage künftig aussehen

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    Ein Blick auf die Pläne für die neue Viktoriapassage in Augsburg: Die Fassade wird so erhalten, wie sie der Architekt einst vorgesehen hatte.
    Ein Blick auf die Pläne für die neue Viktoriapassage in Augsburg: Die Fassade wird so erhalten, wie sie der Architekt einst vorgesehen hatte. Foto: Lüder Unternehmensgruppe (Animation)

    Die Immobilie nahe dem Augsburger Hauptbahnhof ist ein markantes Gebäude an der Straßenecke Viktoriastraße und Bahnhofstraße. Passanten ist das Eckhaus als Viktoriapassage seit Langem gut vertraut. Allerdings litt die Passage in den zurückliegenden Jahren unter fehlender Attraktivität. Lange Zeit wurde darüber spekuliert, ob das Modehaus Peek&Cloppenburg den Standort sogar aufgeben könnte. Im Gespräch war, ob das Unternehmen ins ehemalige Woolworth-Haus in der Annastraße ziehen könnte.

    Für die Viktoriapassage wäre dies ein Nachteil gewesen. P&C ist Ankermieter der Passage und damit der größte Frequenzbringer. Mitte Mai 2019 kam dann das Bekenntnis von Peek&Cloppenburg, im Haus beim Hauptbahnhof bleiben zu wollen. Ein paar Monate später präsentierte sich das Modehaus am Standort in der Bahnhofstraße, der seit dem Jahr 1984 betrieben wird, in neuem Glanz. Die Filiale wurde bei laufendem Betrieb modernisiert.

    Derzeit wird die Viktoriapassage in der Bahnhofstraße saniert. Vor den Sommerferien sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Auch neue Mieter ziehen dann ein. Peek & Cloppenburg bleibt.
    Derzeit wird die Viktoriapassage in der Bahnhofstraße saniert. Vor den Sommerferien sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Auch neue Mieter ziehen dann ein. Peek & Cloppenburg bleibt. Foto: Silvio Wyszengrad

    Das sind die Mieter in der Viktoriapassage in Augsburg

    Unabhängig von Peek&Cloppenburg laufen in der Viktoriapassage die Umbauarbeiten weiter. Die Unternehmensgruppe Lüder aus Hildesheim, die das Projekt entwickelt, teilte auf Anfrage unserer Redaktion nun mit, dass noch vor den Sommerferien 2020 alles fertig sein soll. Auch über die Mieter, die teils neu sind, gibt es Klarheit. Sebastian Lüder und Carl Rathgen vom Unternehmen BBG Objekt Augsburg GmbH sagen: "Es werden unter anderem die Stadtsparkasse Augsburg und das Reisebüro Oberfuchshuber dabei sein, die während des Umbaus ihren Betrieb in einem provisorischen Container fortgeführt haben." Als neuer Mieter sei die Firma Bio&Vollwert Bäckerei Schubert gewonnen worden. Eine freie Ladenfläche gebe es derzeit noch. Hier würden Verhandlungen mit zwei Interessenten geführt.

    Das Gesicht der Viktoriapassage wird sich zudem im Innern des Gebäudes ändern. Das Fitnessstudio Fit One soll mit Fitness und Wellness für ein neues Angebot sorgen. Man verspreche sich damit eine "moderne urbane Mischung am Standort der Viktoriapassage", sagen Lüder und Rathgen. Im Obergeschoss gebe es eine 250 Quadratmeter große Bürofläche. Hier stehe man vor der Unterzeichnung eines Mietvertrags. Zur Einordnung der Größe: Peek&Cloppenburg hat auf zwei Etagen eine Verkaufsfläche von 4400 Quadratmetern.

    Bereits in Betrieb ist die modernisierte Tiefgarage. Diese Arbeiten wurden Ende 2019 abgeschlossen. Betreiber ist das Unternehmen DB Bahn-Park. Die 1984 eröffnete Viktoriapassage war mit Geschäften und Cafés die erste große Ladenpassage in der Innenstadt.

    Viktoriapassage wird für zweistelligen Millionenbetrag saniert

    Nach Auskunft von Lüder und Rathgen beläuft sich die Gesamtinvestition auf einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag. Dazu heißt es: "Im Respekt gegenüber der Architektur, die von dem renommierten Architekten Engel aus Augsburg stammt, wird die Fassade erhalten." In diese Gespräche waren Stadtverwaltung und Baukunstbeirat einbezogen. In der Viktoriapassage werde nun ein Kapitel aufgeschlagen, das Alt und Neu miteinander verbindet.

    Die Lüder Unternehmensgruppe sieht in der modernisierten Viktoriapassage einen ersten Baustein im Umfeld des Hauptbahnhofs, der gegenwärtig ebenfalls saniert wird. Die Arbeiten am Bahnhof, deren Kernstück die Untertunnelung ist, ziehen sich bis ins Jahr 2023 hin.

    Die Stadt Augsburg will die Bahnhofstraße aufwerten

    Die Aufwertung der Bahnhofstraße und die Stärkung der Achse zwischen Bahnhof und Innenstadt ist ein wesentliches Anliegen der Stadtentwicklung. Die gesamte Straße sei daher in den Umgriff des Architektenwettbewerbs aufgenommen worden, der für die Gestaltung der beiden Vorplätze des Hauptbahnhofs ausgelobt wurde, sagt Baureferent Gerd Merkle. Für den Bereich vor der Viktoriapassage gibt es bereits eine sehr konkrete Planung. Die Bahnhofstraße soll in diesem Abschnitt zur Fußgängerzone umgestaltet werden. Die heutige Aufteilung in eine Fahrbahn und zwei Bürgersteige wird dann weitestgehend aufgelöst. Die Querung über die Viktoriastraße zum Hauptbahnhof wird als sehr breiter Überweg unmittelbar in Verlängerung der Bahnhofstraße vorgesehen. Die Fußwegverbindung zwischen Bahnhof und Innenstadt verläuft dann komfortabel geradlinig und nicht mehr im Zickzack wie bisher.

    Die Straßenbahn-Wendeschleife wird künftig nur noch im Ausnahmefall befahren (zum Beispiel Sonderverkehr zur Messe oder zum Stadion). Hierfür wird es weiterhin eine Haltestelle geben. Vor dem Salewa-Haus gegenüber der Viktoriapassage ist eine Bushaltestelle vorgesehen. Dies alles wird allerdings erst nach Fertigstellung des umgebauten Hauptbahnhofs umgesetzt.

    Unweit der Viktoriapassage wurde im September 2018 das Einkaufs- und Freizeitcenter Helio eröffnet. Das ehemalige Fuggerstadtcenter war zuvor umfangreich modernisiert worden. Es startete danach unter dem Namen Helio.

    Lesen Sie dazu den Kommentar: Die Augsburger Bahnhofstraße ist ein Sanierungsfall

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