Seit dieser Woche müssen Menschen mit kleinem Geldbeutel auf den Besuch bei der Augsburger Tafel verzichten. Die Einrichtung, bei der sich rund 3500 Kunden mit Lebensmitteln versorgen können, hat wegen der zugespitzten Corona-Lage ihre Ausgabestellen im Stadtgebiet geschlossen. Oberbürgermeisterin Eva Weber und das Sozialreferat seien sehr bemüht, für die Tafel und insbesondere für die betroffenen Bürgerinnen und Bürger eine gute Lösung zu finden, teilt Sozialreferent Martin Schenkelberg mit.
Als Alternative zu den sechs geschlossenen Ausgabestellen (fünf im Stadtgebiet, eine in Stadtbergen) schwebt dem Tafel-Vorsitzenden Klaus Matthiessen eine größere Halle als zentrale Verteilstation vor. Ideal wäre aus seiner Sicht das Messezentrum, auch wegen der Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr.
Neue Räume für die Augsburger Tafel?
Die Sozialfraktion aus SPD und Linken hat inzwischen einen Antrag an die Stadtverwaltung gestellt, in dem sie die Suche nach geeigneten Räumen fordert. „Die Tafeln sind für ärmere Personen ein wichtiger Versorgungsweg, um auch mit wenig Geld sich selbst und ihre Familien ernähren zu können. In Zeiten wie diesen muss von städtischer Seite alles Mögliche getan werden, damit Ehrenamtliche trotz schwieriger Umstände Hilfe für die Schwächsten in unserer Gesellschaft leisten können“, so Fraktionsvorsitzender Florian Freund. Die Stadt müsse bei der Auswahl der Räume zudem auf eine gute Erreichbarkeit mit dem ÖPNV achten, da viele der Menschen, die die Tafeln besuchen, keine anderen Möglichkeiten hätten, diese zu erreichen, heißt es im Antrag weiter. (bau)
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