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Augsburg: Geplantes Tierversuchszentrum an der Uniklinik sorgt für Kritik

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Geplantes Tierversuchszentrum an der Uniklinik sorgt für Kritik

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    Tierversuche in der Uniklinik in Augsburg: Es soll Platz für 23.400 Mäuse geben.
    Tierversuche in der Uniklinik in Augsburg: Es soll Platz für 23.400 Mäuse geben. Foto: Friso Gentsch, dpa (Symbol)

    Im Zuge der Ernennung des Augsburger Klinikums zum Universitätsklinikum ist viel Geld für Forschung nach

    Wie aus einer Anfrage der Grünen im bayerischen Landtag aus dem Dezember 2019 hervorgeht, soll das neue Tierversuchszentrum 35 Millionen Euro kosten. Auf 1640 Quadratmetern soll Platz für die Haltung von 23.400 Mäusen geschaffen werden. Zwar können auch andere Tiere auf der Fläche untergebracht werden, die Haltung von Affen sei aber ausgeschlossen, so die Antwort des Ministeriums. Für die eigentlichen Labore, in denen die Tierversuche geschehen, sei eine Fläche von 850 Quadratmetern vorgesehen. Was die Nutzung betrifft, gibt es laut Ministerium Pläne: „Aktuell sind tierexperimentelle Forschungen im Kontext der großen Volkserkrankungen Krebs, Demenz, Diabetes, Herzinfarkt und Schlaganfall geplant.“

    Für die Forschung fließt viel Geld an das Uniklinikum in Augsburg.
    Für die Forschung fließt viel Geld an das Uniklinikum in Augsburg. Foto: Ulrich Wagner

    Der Bau soll 2027 oder 2028 in Betrieb genommen werden, polarisiert aber schon jetzt. „Es ist erschütternd und absolut inakzeptabel, dass in unserer bislang tierversuchsfreien Stadt ein solcher Rückschritt vollzogen wird“, sagt Rosmarie Lauterbacher, Ärztin aus Augsburg und Mitglied des Vereins Ärzte gegen Tierversuche. Der Verein führt an, dass Tierversuche eine ungeeignete Methode seien, Medikamente für Menschen zu testen. „Anstatt auf Methoden aus dem vorletzten Jahrhundert zu setzen, soll an der neuesten Medizinischen Fakultät Deutschlands die menschenbasierte Forschung ausgebaut werden“, heißt es.

    Augsburg: V-Partei will Tests an gezüchteten Organen

    Auch die V-Partei spricht sich für modernere Versuchsmethoden zum Beispiel mit gezüchteten menschlichen Organen aus. OB-Kandidat Roland Wegner verurteilt die geplante Investition als „Verschwendung von Steuergeldern für Tierqual“. Eine Online-Petition der Ärzte gegen Tierversuche hat bislang über 7000 Unterschriften, die Zielmarke liegt bei 20000. Neben der Petition organisiert die AG Augsburg der Ärzte gegen Tierversuche am Samstag, 21. März, von 11 bis 16 Uhr einen Infostand auf dem Martin-Luther-Platz in Augsburg, um über ihr Anliegen zu informieren und weitere Unterschriften zu sammeln.

    Lesen Sie auch: Uniklinik Augsburg: Forscher bekommen mehr Geld

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