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Augsburg: Georg-Beis-Haus: Wo benachteiligte Menschen ein Zuhause finden

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Georg-Beis-Haus: Wo benachteiligte Menschen ein Zuhause finden

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    In der neuen Einrichtung in Lechhausen werden Menschen in besonderen Lebenslagen unterkommen. Die Diözese Augsburg finanzierte das Projekt.
    In der neuen Einrichtung in Lechhausen werden Menschen in besonderen Lebenslagen unterkommen. Die Diözese Augsburg finanzierte das Projekt. Foto: Bernhard Gattner

    Für die Verantwortlichen des katholischen Verbands für soziale Dienste SKM Augsburg ist ein lang gehegter Traum in Erfüllung gegangen: ein Wohnprojekt für Menschen in besonderen Lebenslagen. In der Wohnanlage „Georg-Beis-Haus“ in der Stettiner Straße in Lechhausen und ihren 49 Einzelapartemens, die vom St. Ulrichswerk erbaut und seitens der Diözese Augsburg mit rund neun Millionen Euro finanziert wurden, werden benachteiligte Menschen unterkommen.

    Georg-Beis-Haus soll ein würdevolles Zuhause bieten

    Sozialarbeiter Alexander Gah weiß es als Leiter des Georg-Beis-Hauses zu schätzen, dass die zweigeschossige Wohnanlage Männern aus prekären Lebensverhältnissen und meist mit Vorerkrankungen ein schönes und würdevolles Zuhause bietet. Viele der bislang 25 Bewohner waren vorher im städtischen Übergangswohnheim für Obdachlose untergebracht. Sie empfinden es, so Gah, als Luxus, ihr ehemaliges Zwei-Bett-Zimmer mit Stockbett, Etagenbad und Gemeinschaftsküche gegen ein 25 Quadratmeter großes Apartment mit eigenem Bad und eigener Küche einzutauschen. Zur Grundausstattung eines jeden Appartements gehören Bett, Tisch, Stuhl und Regal – vorwiegend aus Privatspenden gestiftet. Wer will, kann seinen Wohnbereich individuell einrichten. Die Küchenzeilen der Apartments wurden vom Förderverein Wärmestube-SKM Augsburg und seinen Sponsoren finanziert.

    Der Bezirk Schwaben und die Stadt Augsburg unterstützen das Georg-Beis-Haus, indem sie die Wohnhilfen „Ambulant Betreutes Wohnen“ und das „Wohnhilfeprojekt“ finanzieren.

    SKM Augsburg: Die Bewohner genießen privaten Rückzugsort

    Aus Gesprächen mit den Bewohnern werde deutlich, so Gah, dass sie den privaten Rückzugsort in ihren Einzelappartements in vollen Zügen genießen. Wenn sie Gemeinschaft suchten, sei dies ohne Weiteres möglich. Alle Unterkünfte öffnen sich zum sonnigen Innenhof mit der Möglichkeit für gemeinsame Freizeitgestaltung. Für tagesstrukturierende Angebote gibt es einen Gruppenraum. Für die Zeit nach Corona soll auf Wunsch einiger Bewohner dort auch gemeinsam musiziert werden.

    Bei der Einweihungsfeier des Georg-Beis-Hauses dankte der Vorsitzende des SKM Augsburg, Bernd Görlitz, dem ehemaligen Bischof Konrad Zdarsa, Generalvikar Harald Heinrich, Caritasdirektor Andreas Magg, dem St. Ulrichswerk und allen anderen Unterstützern, die dieses wichtige Wohnprojekt für benachteiligte Menschen mit der notwendigen sozialpädagogischen Begleitung ermöglicht haben. Die im März 2020 fertiggestellte Einrichtung wurde nach Prälat Georg Beis, dem ehemaligen Dompfarrer und SKM-Vorstand benannt.

    Wohnoffensive fordert Wohnprogramm für benachteiligte Menschen

    Der 96-jährige Prälat Beis ließ es sich nicht nehmen, gemeinsam mit Generalvikar Harald Heinrich und Diakon Ralf Eger die Segnung der Einrichtung vorzunehmen. Reiner Erben betonte als kommissarischer Sozialreferent der Stadt Augsburg in seinem Grußwort die Bedeutung der Wohnanlage im Rahmen der Augsburger Wohnoffensive, die ein eigenes Wohnprogramm für benachteiligte Menschen fordert. SKM-Diözesanreferent Wolfgang Krell dankte Prälat Georg Beis für sein Lebenswerk: Er baute die ökumenische Telefonseelsorge in der Diözese Augsburg auf, stärkte die Krankenhausseelsorge und war als Seelsorger zuständig für die Wärmestube und den Katholischen Frauenbund.

    Von 1989 bis 1998 setzte sich Prälat Beis als Vorsitzender des SKM Augsburg für die Belange von Menschen in schwierigen Lebenslagen ein. Von 1990 bis 2007 war er Vorstand des SKM in der Diözese Augsburg.

    Er hatte stets ein offenes Ohr für Obdachlose, Suchtkranke, Alleinerziehende, Häftlinge, Einsame, Kranke und andere Menschen in Not. (AZ, ziss)

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