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Augsburg: Gemeinschaftsgärten gedeihen in Augsburg trotz Corona weiter

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Gemeinschaftsgärten gedeihen in Augsburg trotz Corona weiter

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    Gemeinschaftsgärtnern in besonderen Zeiten: Anna-Katharina Geisser (links) und Tine Klink demonstrieren in der Anlage Wertachwiese, auf was zu achten ist. Der Rechen ist genau eineinhalb Meter lang. So viel Abstand sollte auch an der frischen Luft eingehalten werden.
    Gemeinschaftsgärtnern in besonderen Zeiten: Anna-Katharina Geisser (links) und Tine Klink demonstrieren in der Anlage Wertachwiese, auf was zu achten ist. Der Rechen ist genau eineinhalb Meter lang. So viel Abstand sollte auch an der frischen Luft eingehalten werden. Foto: Annette Zoepf

    Kleingärten zählen zu den Zufluchts- und Erholungsorten, die in allen Phasen der Corona-Krise unter Berücksichtigung der Regeln bewirtschaftet werden durften. Etwas anders stellte sich die Situation in den Gemeinschaftsgärten dar, von denen es in Augsburg immer mehr Ableger gibt. Denn ihr Merkmal ist ja, dass Menschen gemeinsam ein Stück Natur oder Brachfläche in eine Grünoase mit Blumen, Sträuchern, Obst und Gemüse verwandeln. Derartige Aktivitäten waren zumindest in der Hochzeit der Pandemie verboten, da garteln in der Gruppe kein triftiger Grund war, die eigenen vier Wände zu verlassen.

    Für das gute Dutzend an Projekten kamen die Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen Mitte März zur Unzeit. Denn gerade als Wetter und Vegetation zum ausgedehnten Gärtnern animierten, war plötzlich Schluss. „Zwei Tage zuvor haben wir bei unserer ersten Gemeinschaftsarbeit richtig viel geschafft und dann kam der plötzliche Lockdown“, schildert Tine Klink die Situation in der Wertachwiese im Süden Pfersees.

    Nur noch einzeln im Gemeinschaftsgarten

    Was also tun? Da die rund 30 Mitglieder der Wertachwiese über eine Whatsapp-Gruppe im Austausch sind, wurde in den ersten Wochen der Krise über diesen Weg sichergestellt, dass sich immer nur ein Gärtner auf der 2000 Quadratmeter großen Fläche aufhielt und das Nötigste wie gießen oder mähen erledigte. Ohnehin ist die Anlage abgeschlossen und nur für Berechtigte zugänglich.

    Mittlerweile müssen die Aktiven nicht mehr ganz allein ackern. Die Stadt hat in Anlehnung an die Bayerische Infektionsschutzmaßnahmenverordnung die Verantwortlichen der Gemeinschaftsgärten auf die geltenden Hygieneregeln hingewiesen. Demnach dürfen auf der Wertachwiese bis zu vier Personen aus unterschiedlichen Hausständen gemeinsam gärtnern. Sollte der Mindestabstand von eineinhalb Metern bei bestimmten Arbeiten nicht eingehalten werden können, ist ein Mund-Nasen-Schutz aufzusetzen. Gemeinsam genutzte Geräte werden nach dem Gebrauch desinfiziert. Der gesellige Teil wie ein Essen im Mitgliederkreis ist weiterhin tabu. Laut Umweltreferat orientieren sich die Gruppengrößen an den jeweiligen Grundstücken. Die detaillierten Konzepte seien aber von den jeweiligen Trägern der urbanen Gärten erstellt worden.

    Die Arbeit in Augsburger Gemeinschaftsgärten hat sich verändert

    Im Fall der Wertachwiese ist Vorsitzende Anna-Katharina Geisser froh über das, was möglich ist. Für sie und ihre Mitstreiter ist es selbstverständlich, die Regeln einzuhalten. „Ich arbeite in der Uniklinik auf der Intensivstation und weiß daher, wie schlecht es den Corona-Patienten gehen kann“, sagt die junge Frau. So tragen die Gärtner, die an diesem Spätnachmittag die Beete pflegen, allesamt Mund-Nasen-Schutz. Und sie genießen sichtlich den Aufenthalt in der Frühlingsluft bei munterem Vogelgezwitscher.

    Geissers Stellvertreterin Tine Klink hat als Sprecherin des Arbeitskreises Urbane Gärten einen Überblick, was sich auf den anderen Anlagen in den diversen Stadtteilen tut. Trotz Corona werde mittlerweile auf allen – wenn auch eingeschränkt – gearbeitet.

    Etwas anders stellt sich die Situation bei den Hochbeeten an der Löweneckschule in Oberhausen dar. In die Pflege sollten neben der Schule vermehrt Anwohner eingebunden werden, damit auch Ferienzeiten abgedeckt sind. „Dazu war eigentlich Ende April ein Aktionstag geplant“, sagt Klink. Ein Ersatztermin steht noch aus.

    Erlebnisgarten am Gaswerk in Oberhausen geplant

    Obwohl an Schulen nach wie vor nur eingeschränkt Betrieb herrscht, sind die von der Realschule St. Ursula gepflegten Hochbeete in der Nähe des Vogeltors in gutem Zustand. Das Projekt, das die Grünfläche beim Umspannwerk der Stadtwerke aufwerten soll, gedeiht auch in der Krise. Laut Thomas Hosemann soll demnächst am Stephingerberg eine weitere grüne Kooperation zwischen den Stadtwerken und einer Schule beginnen – die Maria-Ward-Schule will auf diesem Areal buddeln, säen und gießen. Des Weiteren ist ein Erlebnisgarten auf dem Gaswerkgelände geplant, wo ebenfalls Schüler zum Spaten greifen dürfen.

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