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Augsburg: Gemeinsam pflanzen, zusammen ernten

Augsburg

Gemeinsam pflanzen, zusammen ernten

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    Vorreiter in Augsburg: Der Gemeinschaftsgarten Wertachwiese bietet 60 bis 80 Interessenten die Möglichkeit zur Mitarbeit.
    Vorreiter in Augsburg: Der Gemeinschaftsgarten Wertachwiese bietet 60 bis 80 Interessenten die Möglichkeit zur Mitarbeit. Foto: Annette Zoepf

    An der Uhlandstraße ist der erste Gemeinschaftsgarten Augsburgs eröffnet worden. Verantwortlich ist der Verein Wertachwiese mit derzeit etwa 25 Mitgliedern. Sie bewirtschaften miteinander Beete, eine Blumen- und Staudeninsel, Beerensträucher, eine Vogelschutzhecke und vier Bienenstöcke. Die Gartenerzeugnisse gehören allen gemeinsam und werden bevorzugt in der Laube auf dem Grundstück verzehrt, wie Vereinsvorsitzende Anna-Katharina Geisser sagte.

    Das 3000 Quadratmeter große Grundstück zwischen zwei Kleingartenanlagen war schon bisher ein Garten, der allerdings Eigentum eines einzelnen Pferseers war. Als er seinen Garten nach rund 30 Jahren aufgab, wurde er neu gestaltet und in einen urbanen Garten umgewandelt. Davon gibt es bereits zehn; die bisherigen sind jedoch interkulturelle Gärten; sie können von jedermann genutzt werden.

    Man will Nistmöglichkeiten für Erdbienen schaffen

    Die zuständige Referentin für Kleingärten und urbane Gärten im Amt für Grünordnung und Naturschutz, Regina Martin, hatte sich mit der Gartenliebhaberin Tine Klink in Verbindung gesetzt, um das Projekt auf den Weg zu bringen. Zu Beginn wurde das Grundstück mithilfe von Schafen von der Cityfarm gemäht und gedüngt. Ein paar Mängel weist der Garten noch auf. Vor allem fehlt ein Wasseranschluss. Gießwasser wird in Regenbehältern gesammelt; außerdem gibt es einen Brunnen, der allerdings in Hitzeperioden versiegt.

    Dafür will man Nistmöglichkeiten für Erdbienen schaffen. Um die Bienen kümmert sich Peter Rauscher. Gedüngt werden soll nur mit Kompost oder Pflanzenjauche. Es wurde ein Kompostsieb gebaut, mit dem der Dünger verbessert werden kann. Ein Toilettenhaus soll errichtet werden. Demnächst soll es auf dem ebenfalls zum Garten gehörenden Nachbarareal auch eine Streuobstwiese geben. Im Gemeinschaftsgarten wurde bereits Rhabarber zu Kuchen verarbeitet.

    Das Kleingartenwesen verändert sich

    Zur Eröffnung waren Umweltreferent Reiner Erben, der Vorsitzende des Umweltausschusses des Stadtrats, Josef Hummel, mehrere Stadträte und die Leiterin des Grünamts, Anette Vedder, gekommen. Erben sagte, der Gemeinschaftsgarten zeige auch an, dass sich das Kleingartenwesen verändern werde. Augsburg gehöre zu den Städten mit den meisten Kleingärten in Westdeutschland. Aber die Nachfrage übersteigt das Angebot; es gibt lange Wartelisten. Zugleich sind einige Kleingärtner zu alt, um ihre Parzelle zu bearbeiten.

    Nach Aussage von Hummel zeigt urbane Landwirtschaft Potenzial für die Stadtentwicklung, weit über die Lebensmittelproduktion hinaus. Vedder hob hervor, dass hier Wissen über Natur und Gartenbau weitergegeben werde.

    Laut Vereinsvorsitzender Geisser treffen sich die Mitglieder immer am Donnerstagabend (ab 17 Uhr), mehrmals im Monat auch am Samstag (ab 10 Uhr). Neue Mitglieder sind willkommen. Die Grenze wäre bei 60 bis 80 Personen erreicht.

    www.urbane-gaerten.org

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