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Augsburg: Für besondere Gäste: Die Augsburger Polizei hat jetzt eine Ehreneskorte

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Für besondere Gäste: Die Augsburger Polizei hat jetzt eine Ehreneskorte

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    Die Augsburger Verkehrspolizei hat nun eine eigene Ehreneskorte, um besondere Gäste zu geleiten.
    Die Augsburger Verkehrspolizei hat nun eine eigene Ehreneskorte, um besondere Gäste zu geleiten. Foto: Verkehrspolizeiinspektion Augsburg

    Sie kontrollieren die Geschwindigkeit der Autofahrer, sperren Straßen wegen Veranstaltungen oder überprüfen die Fahrzeit von Lkw-Fahrern - die Beamten der Verkehrspolizei haben im Alltag viel zu tun. Seit Neuestem übernimmt die Augsburger Verkehrspolizei eine besondere, zusätzliche Aufgabe: Sie verfügt jetzt nämlich über eine sogenannte Ehreneskorte, für die Polizeibeamte extra ausgebildet wurden. Anlass dafür war ein besonderes Ereignis, das im vergangenen Jahr in Augsburg hätte stattfinden sollen. Aufgrund von Corona wurde es allerdings verschoben.

    Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble hatte zu einem trilateralen Präsidiumstreffen seinen französischen Kollegen und seine polnische Kollegin im Dezember nach Augsburg eingeladen. Wie der Leiter der Augsburger Verkehrspolizei (VPI) Alois Rager erzählt, war die Tagung im Rathaus geplant. Für die Polizei bedeuten solch hohen Besuche Arbeit. In diesem Fall sollte auch eine Ehreneskorte für den Staatsbesuch bereitgestellt werden.

    Ehreneskorte: Augsburger Polizisten fahren auch privat gerne Motorrad

    Zwar verfügt das Polizeipräsidium in Augsburg über ein eigenes Begleitschutzkommando, eine Ehreneskorte aber hatte man bislang nicht. Diese wird quasi als Ehrerweisung für hohen Besuch protokollarisch festgelegt. Dann fahren drei bis 15 Motorräder der Polizei in Keilform vor der Limousine eines Staatsgastes her, erklärt Rager. Mit dem in Augsburg geplanten Präsidiumstreffen kam diese Anforderung nun auf seine Inspektion zu.

    Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble hatte zu einem Präsidiumstreffen seinen französischen Kollegen und seine polnische Kollegin nach Augsburg eingeladen.
    Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble hatte zu einem Präsidiumstreffen seinen französischen Kollegen und seine polnische Kollegin nach Augsburg eingeladen. Foto: Bernd von Jutrczenka, dpa (Symbolbild)

    "Im Herbst haben wir die ersten Übungseinheiten absolviert", berichtet Rager, der die VPI seit zehn Jahren leitet. Neun Beamte aus seiner Inspektion, zwei weitere der Autobahnpolizei Gersthofen sowie zwei Kollegen der Verkehrsinspektion Donauwörth wurden dafür extra ausgebildet. Laut Rager handele es sich dabei um Kollegen, die, wie er sagt, "mit allen Wassern auf dem Motorrad gewaschen sein müssen". Die fahrerischen Anforderungen für eine Ehreneskorte seien hoch. Es gelte etwa Abstände und eine gewisse Geschwindigkeit einzuhalten, die Kollegen müssten schnell auf Verkehrssituationen reagieren können. Die Formationen werden in unterschiedlichen Situationen trainiert. "Die meisten Kollegen sind auch privat Motorradfahrer", sagt Rager. Eine Polizistin sei bei der Ehreneskorte dabei. "Die Kollegen empfinden es als Ehre, künftig Staatsgäste begleiten zu dürfen." Ganz neu ist diese Aufgabe für die Augsburger Polizei freilich nicht.

    Wann die Ehreneskorte der Polizei in Augsburg zum Einsatz kommen könnte

    Seit sechs Jahren stellt das Polizeipräsidium, wenn erforderlich, ein eigenes Begleitschutzkommando. Der Anlass dafür war der G7-Gipfel in Bayern auf Schloss Elmau. "Damals wurden alle Präsidien für Unterstützung angefragt", erinnert sich Rager. Das Treffen der sieben größten Mächte der Welt habe entsprechend geschützt werden müssen. "Und bei Regierungschefs handelt es sich um Personen mit entsprechenden Gefährdungslagen." Seitdem wird der nordschwäbische Begleitschutz immer wieder mit angefordert, sei es für die Münchner Sicherheitskonferenz oder für den Besuch des türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan in Berlin.

    Das Fahren in Formation gilt als anspruchsvoll.
    Das Fahren in Formation gilt als anspruchsvoll. Foto: Verkehrspolizeiinspektion Augsburg

    "Auch bei uns in Schwaben gibt es immer wieder Anlässe", erzählt Alois Rager, etwa als Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier vor ein paar Jahren die 100-Jahr-Feier der Synagoge in Augsburg besuchte. "Auch Angela Merkel wurde in Augsburg schon entsprechend empfangen." Wann nun aber die neue schwäbische Ehreneskorte das erste Mal zum Einsatz kommt, steht noch nicht fest. Das geplante Präsidiumstreffen war letztendlich wegen Corona ausgefallen. Laut Rager soll es wohl in diesem Jahr in Augsburg nachgeholt werden.

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