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Augsburg: Frust im Mittelstand: Bündnis stellt Forderungen an die Stadt

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Frust im Mittelstand: Bündnis stellt Forderungen an die Stadt

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    Der Unternehmerkreis "Zukunft in Not" spricht von einer großen wirtschaftlichen Not im Mittelstand. Dies gehe aus einer Umfrage hervor.
    Der Unternehmerkreis "Zukunft in Not" spricht von einer großen wirtschaftlichen Not im Mittelstand. Dies gehe aus einer Umfrage hervor. Foto: Silvio Wyszengrad

    Sie selbst sehen sich als Vertreter des Mittelstands, der Unternehmerkreis "Zukunft in Not" will zudem ein Sprachrohr derjenigen Betriebe sein, die unter den Folgen der Corona-Pandemie besonders leiden. Am Freitag präsentierten die Mitglieder eine von ihnen in Auftrag gegebene Umfrage, an der mehr als 500 Firmenchefs teilgenommen hätten. Die Kernbotschaft lautet: Die Stimmung im Mittelstand ist mies. Die Unternehmer fühlten sich von der Politik nicht genügend ernst genommen. Es fehle an Kompetenz für Wirtschaftspolitik, hieß es. Verbunden ist die Kritik mit konkreten Forderungen.

    Der Unternehmerkreis "Zukunft in Not" bei einer Aktion in Augsburg.
    Der Unternehmerkreis "Zukunft in Not" bei einer Aktion in Augsburg. Foto: Silvio Wyszengrad (Archiv)

    Die Umfrage ist nicht die erste Aktion des Unternehmerkreises, der im November 2020 gegründet wurde. Um auf ihre Not aufmerksam zu machen, waren Firmenchefs bereits auf die Straße gegangen. Dieses Mal wurde das Stimmungsbild schriftlich abgefragt, 504 Betriebe machten mit. "Allein diese hohe Resonanz zeigt, wie groß die Not ist", sagt Husain Mahmoud, einer der Sprecher der Initiatoren. Das Ergebnis sei insofern repräsentativ. Der Einzugsbereich erstreckt sich zu einem großen Teil auf den Augsburger Raum, wobei einzelne Teilnehmer in anderen schwäbischen Regionen sitzen.

    Bündnis "Zukunft in Not" kritisiert Corona-Maßnahmen

    Die Kritikpunkte der Mittelständler richten sich laut Umfrage gegen die verhängten Maßnahmen wegen Corona. So wird beklagt, dass es in den befragten Betrieben kaum Corona-Fälle gegeben habe. Dennoch habe es "erbarmungslose Schließungen und angeordnete Quarantänemaßnahmen von Mitarbeitern" gegeben. Und dies sei der Fall gewesen, obwohl die Unternehmer in Schutzmaßnahmen investiert hätten. Bei der Bewertung der Politik auf einer Skala von 1 (sehr schlecht) bis 10 (sehr gut) bewerteten 172 Teilnehmer die Politik mit sehr schlecht.

    Besonders unzufrieden zeigten sich durchgängig die Branchen Bauhandwerk, Einzelhandel, Freie Berufe, Gastronomie sowie Dienstleistungen und sonstiges Handwerk. Von Seiten der Politik und Verwaltung sei massiv in die unternehmerische Selbstverantwortung eingegriffen worden. Wie aus der Umfrage weiter hervorgeht, wachsen die wirtschaftlichen Sorgen. 98 Firmenchefs berichteten, dass bei ihnen der Umsatz um mehr als 25 Prozent zurückgegangen sei. Fast 100 Firmenchefs bezeichnen ihre Liquidität als schlecht.

    "Zukunft in Not" stellt Forderungen an Augsburgs Politik

    Die Sprecher des Unternehmerkreises fordern Politik und Verwaltung auf, die Ängste des Mittelstandes nicht weiter zu ignorieren. Man stehe für einen konstruktiven Austausch jederzeit zur Verfügung, betont Sprecher Stefan Ehle. Die Ergebnisse der Umfrage würden den politischen Entscheidern zugestellt. Dann wird auch zu lesen sein, wie einzelne Firmenchefs ihre Situation bewerten. "Müde, abgekämpft, hoffnungslos", beschreibt einer die Lage. Ein anderer ließ wissen: "Was ich in 20 Jahren aufgebaut habe, ist nun kurz vor dem völligen Verlust. Damit bin ich am Lebensende von Armut bedroht."

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