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Augsburg: Friseure, Baumärkte, Gärtnereien: So läuft der Neustart in Augsburg

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Friseure, Baumärkte, Gärtnereien: So läuft der Neustart in Augsburg

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    Am ersten Tag nach Wiedereröffnung von Baumärkten, Gartencentern und Friseuren war die Nachfrage der Kunden nach deren Angeboten groß.
    Am ersten Tag nach Wiedereröffnung von Baumärkten, Gartencentern und Friseuren war die Nachfrage der Kunden nach deren Angeboten groß. Foto: Silvio Wyszengrad

    Es ist halb neun Uhr am Montagmorgen. Vor dem Herrenfriseur Model in der Friedberger Straße im Augsburger Stadtteil Hochzoll stehen bereits viele Kunden Schlange. Sie alle wollen nach dem langen Lockdown ihre "Mähnen" loswerden und deshalb gleich einen der ersten Termine nach Wiedereröffnung der Friseursalons nutzen. Auch Ioannis Arvanitidis ist unter den Wartenden. Weil er ganz spontan vorbeigekommen ist, braucht er jetzt Geduld. Doch das stört ihn nicht. "Hauptsache, die Haare kommen endlich ab", sagt er.

    Nach lange Zwangspause durch den Corona-Lockdown haben Friseure in Augsburg jetzt wieder geöffnet.
    Nach lange Zwangspause durch den Corona-Lockdown haben Friseure in Augsburg jetzt wieder geöffnet. Foto: Marcus Merk (Symbolfoto)

    Im Inneren des Salons wird unterdessen im Eiltempo gearbeitet. Die fünf Plätze sind alle belegt, die Kunden sitzen abgetrennt durch Plexiglasscheiben und mit Maske vor den Spiegeln und beobachten, wie der Friseur ihre Haare kürzt. Die Scheren fliegen dabei nur so über die Köpfe, dabei wird gelacht und gefeixt. Der ein oder andere schmunzelt, ob der Corona-Frisur des Nebenmanns, die jetzt wieder in einen ordentlichen Haarschnitt verwandelt wird. "Endlich dürfen wir wieder arbeiten", freut sich einer der Friseure und dreht lächelnd eine weitere Runde um den Kunden, um dem Schnitt den letzten Pfiff mitzugeben.

    Kosmetikerinnen freuen sich über den wiedergewonnenen Alltag

    Auch Baumärkte, Kosmetikstudios und Gartencenter sind seit 1. März wieder geöffnet. Auch sie konnten sich am Montag nicht über mangelndes Kundeninteresse beklagen. Das Schönheitsinstitut Augsburg wurde nach Angaben von Inhaberin Suzan Meydaner regelrecht mit Anfragen überrannt. "Wir haben viele ältere Damen über 80, die während des Lockdowns kein Attest für die Fußpflege bekommen haben, aber trotzdem nicht in der Lage waren, diese selbst zu übernehmen", sagt die Kosmetikerin. Sie alle seien froh, dass sie nun wieder Unterstützung bekommen würden. Auch das Thema Entfernung von Gesichtsbehaarung bei Frauen stünde jetzt bei vielen Kundinnen an.

    Seit neun Uhr am Morgen waren die Mitarbeiterinnen des Schönheitinstituts daher gebucht. Und flitzten nur kurz aus dem Behandlungsraum, um spontanen Besuchern einen Termin anzubieten oder Fragen zu beantworten. "Wir freuen uns riesig, dass wir wieder arbeiten dürfen, einen Alltag zurückbekommen und für unsere Kunden da sein können", freut sich Meydaner. Sorge, sich im Kosmetiksalon mit Corona anzustecken, hätten die Kunden kaum. "Wir werden zwar immer wieder danach gefragt, können die Bedenken dann aber mit unserem Konzept sehr schnell ausräumen." Hygiene sei im Kosmetikbereich ohnehin schon immer großgeschrieben worden.

    Neustart nach Lockdown: Keine Schlangen vor dem Baumarkt

    Dass auch im Baumarkt alles sicher bleibt, dafür sorgen auch hier entsprechende Regelungen. Bei Bauhaus in Lechhausen haben Sicherheitskräfte wie schon im ersten Lockdown im Blick, dass nicht zu viele Menschen gleichzeitig im Laden sind. Einbahnstraßenregelungen, Desinfektionsspender und Maskenpflicht sollen ihr Übriges tun. Am Montagmittag ist der Parkplatz des großen Baumarktes gut belegt, es herrscht ein ständiges Kommen und Gehen, Ein- und Ausparken. Auch Monika Seitz ist vor Ort und verstaut nach Ende ihres Besuchs einige Gartengeräte im Auto. "Es freut uns, dass wieder geöffnet ist", sagt sie. Angst vor einer Infektion im Handel hat sie nicht. Ebenso wenig wie die 80-jährige Gerda Szabo. Sie will am Montag Blumendünger besorgen und ein Mittel, mit dem man benutzte Pinsel auswaschen kann. Vorher bleibt sie aber an einem Regal mit Blumen hängen. "Vielleicht wären die schon was für den Balkon. Ein Farbtupfer kann nicht schaden", überlegt sie lächelnd, vertagt ihre Entscheidung dann aber und betritt den Baumarkt.

    Anstehen muss Gerda Szabo an diesem Montagmittag nicht, der Kundenandrang ist groß, aber nicht zu groß. Dennoch sind die Mitarbeiter im Markt gut beschäftigt, die Filialleitung lehnt wegen des Andrangs sogar ein Gespräch mit unserer Redaktion für ein erstes Fazit ab. Ein offizieller Sprecher der Baumarktkette lässt jedoch wissen, dass die Frequenz an diesem ersten Öffnungstag höher gewesen sei als an einem üblichen Montag, aber nicht das Niveau der letzten Tage vor dem Lockdown erreicht hätte.

    Blumen gibt es jetzt auch wieder im Fachhandel

    Für viele Händler und ihre Beschäftigten ist die Rückkehr in einen Alltag wertvoll. Dem stimmt auch Susanne Gröning zu. Sie arbeitet für Blumen Leinsle am alten Ostfriedhof. "Ich bin froh, dass ich wieder arbeiten darf. Ich mache das seit 40 Jahren und will nun endlich wieder anpacken und etwas bewirken", erzählt sie. An diesem Montag seien mehr Kunden gekommen als für den Wochenstart üblich. Vor allem für den Friedhof hätten sie eingekauft. Dass es die Blumen nun auch wieder im Fachhandel gebe und nicht mehr nur im Supermarkt, sei ebenfalls erfreulich. "Die Situation vorher hat uns geärgert", sagt die Expertin und bittet für das weitere Gespräch nach draußen. "Ich muss weitermachen", sagt sie fast entschuldigend und kümmert sich dann um die Pflanzen. Ihr Tatendrang ist spürbar. Noch hat der Blumenladen zwar nicht alles vor Ort, was er gerne im Sortiment hätte, aber am Dienstag soll eine Lieferung folgen. Dann kann Susanne Gröning alle Kunden vollumfänglich beraten und wieder das tun, was ihr seit 40 Jahren so viel Freude bereitet.

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