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Augsburg: Freistaat will die Wertach auch in Oberhausen umgestalten

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Freistaat will die Wertach auch in Oberhausen umgestalten

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    Der Freistaat will die Wertach auf Höhe Oberhausen (hier der Seitzsteg Höhe Plärrer im Vorder- und die Oberhauser Wertachbrücke im Hintergrund) naturnäher gestalten.
    Der Freistaat will die Wertach auf Höhe Oberhausen (hier der Seitzsteg Höhe Plärrer im Vorder- und die Oberhauser Wertachbrücke im Hintergrund) naturnäher gestalten. Foto: Alexander Kaya

    Flachere, besser zugängliche Ufer und ein breiteres Flussbett, das sich nicht mehr tiefer ins Erdreich eingräbt – das Flussumbauprojekt „Wertach vital“, das der Freistaat nach dem Pfingsthochwasser vor 21 Jahren in Angriff nahm, gilt als ökologischer Erfolg. Auch die Bürger nutzen an Wochenenden den besser zugänglichen Fluss, um sich zu erholen. Einige Mosaiksteine fehlen noch.

    In den vergangenen Jahren hat der Freistaat die neun Kilometer lange Strecke von der Staustufe auf Höhe Bobingen bis zur Bgm.-Ackermann-Straße fast vollständig umgebaut – was noch fehlt ist der Abschnitt im Gögginger Wäldle zwischen der Gögginger Wertachbrücke und der B17-Brücke. Er soll in absehbarer Zeit in Angriff genommen werden. In diesem Abschnitt kam es unter anderem wegen Vorbehalten von Anwohnern in der Schafweidsiedlung, die um ihren Hochwasserschutz bei Rückverlegung der Dämme fürchteten, zu Verzögerungen.

    Wertach: Freistaat Bayern plant Revitalisierung des nächsten Abschnitts

    Der Freistaat plant aber schon weiter in die Zukunft. In einer Machbarkeitsstudie soll geklärt werden, ob die Wertach im verbleibenden etwa vier Kilometer langen Abschnitt zwischen Bgm.-Ackermann-Brücke und der Mündung in den Lech ebenfalls revitalisiert werden kann. In Sachen Hochwasserschutz gibt es laut ersten Untersuchungen eher wenig Handlungsbedarf, allerdings soll der Fluss auch in diesem Abschnitt auf Höhe Oberhausen/Wertachviertel für die Bevölkerung besser erlebbar und zugänglich werden. Ein Ergebnis wird für das Jahr 2022 erwartet. Die Kosten für die Machbarkeitsstudie dürften bei 200.000 Euro liegen, die sich Freistaat und Stadt Augsburg teilen werden.

    Im Bauausschuss des Stadtrats gab es einhellige Zustimmung. Baureferent Gerd Merkle (CSU) sprach von einer möglichen Bereicherung für den Augsburger Norden, auch im Zusammenhang mit der geplanten Wohn-Bebauung des Zeuna-Stärker-Geländes.

    Die Stadträte wollten auch Informationen zum Stand der geplanten Lech-Vitalisierung Licca liber. Das Wasserwirtschaftsamt hat wie berichtet einen Entwurf für den ersten Abschnitt zwischen Mandichosee (Staustufe 23) und dem Hochablass erarbeitet. Er sieht vor, den Lech dort massiv aufzuweiten, von 70 auf 130 Meter mitsamt zusätzlicher Nebenarme. Zwischen Haupt- und Nebenarmen soll eine Flussaue entstehen, die immer wieder überschwemmt wird und so einen besonderen Lebensraum für Tiere und Pflanzen bildet. Zudem sollen die bisherigen Betonschwellen durch Steinrampen ersetzt werden. Baustart wird erst in einigen Jahren sein.

    Auch der Lech soll weiter aufgewertet werden.
    Auch der Lech soll weiter aufgewertet werden. Foto: Tom Trilges (Symbol)

    Inzwischen gibt es auch erste Überlegungen zur Lechgestaltung innerhalb des bebauten Stadtgebiets zwischen Hochablass und Autobahn. Vorgesehen ist eine Aufwertung des Flusses durch eine Flachwasserzone nördlich der Friedberger Straße, für die Lech aufgeweitet wird. Dafür müsste ein Teil der dortigen Grünanlage umgestaltet werden, die dem Freistaat gehört berichtete Merkle.

    Nördlich der Friedberger Straße könnten 1000 Wohnungen entstehen

    Allerdings gibt es auch innerhalb der Staatsregierung unterschiedliche Sichtweisen, wie mit dem Areal umzugehen ist. Das Bauministerium hat auch ein Auge auf die Fläche geworfen, um die geplante Wohnanlage, die auf dem Areal der ehemaligen staatlichen Straßenmeisterei an der Berliner Allee entstehen soll, auszuweiten. Maximal könnten bei einer Überbauung der Grünanlage 1000 neue Wohnungen entstehen. Eine Entscheidung ist noch nicht gefallen.

    Merkle sagte, man wolle nun auch untersuchen, welche Grundstücke die Stadt direkt am Lechufer hat, um sie eventuell für eine Aufweitung zur Verfügung zu stellen. Das werde nötig sein, wenn der Lech sein Gesicht innerhalb des Stadtgebiets verändern soll. Das städtische Projekt Flößerpark nahe der Lechhauser Lechbrücke mit dem Wasserspielplatz und der Uferabflachung sei ein Beispiel, wie sich der Lech künftig in der Stadt präsentieren könne.

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