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Augsburg: Frederik Hintermayr will für die Linkspartei in den Bundestag

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Frederik Hintermayr will für die Linkspartei in den Bundestag

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    Frederik Hintermayr kandidiert für die Bundestagswahl 2021.
    Frederik Hintermayr kandidiert für die Bundestagswahl 2021. Foto: Silvio Wyszengrad

    Die Erfahrung, wie es ist, neu in den Bundestag zu kommen, hat Frederik Hintermayr bereits gemacht. Zwar war er selbst nicht der Bundestagsabgeordnete, doch der 29-Jährige war ganz nah dran. Vor vier Jahren zog die Linken-Kandidatin Susanne Ferschl (Kaufbeuren) in den

    Frederik Hintermayr muss den Einzug über den Listenplatz schaffen

    Den Wahlkreis wird Hintermayr nicht gewinnen, das weiß er. Insofern muss der Linken-Politiker hoffen, dass er über den Listenplatz den Sprung nach Berlin schafft. Listenplatz 8 ist es, derzeit sind sieben bayerische Linken-Abgeordnete im Bundestag vertreten. "Ich sehe meine Ausgangslage so, dass ein Bundestagsmandat im Bereich der Möglichkeit liegt, es aber absolut nicht sicher ist", sagt Hintermayr. Der Listenplatz habe Potenzial, das mache den Wahlkampf spannend. "Ich bin positiv gestimmt und optimistisch, ohne jedoch verrückt zu sein", sagt der Direktkandidat, der seit Frühjahr 2020 im Augsburger Stadtrat sitzt. Politische Erfahrung bringt er auch in jungen Jahren mit. Im Bezirkstag sitzt er seit dem Jahr 2013. Für den Bundestag war Hintermayr vor vier Jahren bereits als Direktkandidat im Wahlkreis angetreten, er scheiterte.

    Sollte er jetzt in den Bundestag einziehen, werde er das Stadtratsmandat zur Verfügung stellen. Das sei sicher. Auch im Bezirkstag werde er in diesem Fall nicht bleiben: "Bundestagsabgeordneter ist ein Vollzeitjob", sagt er. Die Aufgabe sei nicht vereinbar mit anderen Mandaten. Den Schwerpunkt seiner politischen Tätigkeit sieht Hintermayr in der Pflege- und Gesundheitspolitik. Als gelernter Pfleger habe er nach wie vor sehr viel Einblick in die Arbeit der Pflegekräfte. Er sehe hier dringenden Handlungsbedarf. Frederik Hintermayr packt aber auch an. Während der Corona-Pandemie half er ehrenamtlich bei Corona-Tests in einem städtischen Altenheim mit.

    Hintermayr, der mit seiner Familie im Textilviertel lebt, ist ein kommunikativer Mensch. "Ich möchte mit den Menschen reden, sie sollen mich kennenlernen, auch wenn sie dann womöglich nicht die Linken wählen", schildert er sein Agieren im Wahlkampf. Er wolle dazu beitragen, dass sich das "Feindbild Linke" nicht verfestige. Jedenfalls stellten die Menschen bei den Begegnungen fest, sagt Hintermayr, "dass ich wohl doch ein ganz umgänglicher Typ bin". Wichtig ist ihm dabei auch, sein gewerkschaftliches Engagement zu betonen. Nicht nur hier, sondern auch in allen anderen Lebensbereichen laute sein Maxime: "Die Menschen müssen sich selbst für ihre Interessen stark machen."

    Hintermayr: Die Linkspartei muss Verantwortung übernehmen wollen

    Im Wahlkampf setzt Hintermayr sehr stark auf digitale Formate, um an die jungen Wählerinnen und Wähler heranzukommen. Auftritte an Infoständen der Linkspartei seien aber ebenso wichtig: "Ich bin dankbar, dass es diesen persönlichen Kontakt jetzt auch wieder gibt." Wenn es um die Wahlchancen der

    Offen und direkt tritt Hintermayr nicht nur bei der Bundestagswahl auf. In seiner Stadtratstätigkeit hat sich der 29-Jährige schnell Respekt erarbeitet, er agiert als stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Sozialen Fraktion, die SPD und Linke bilden. Dass ihn Oberbürgermeisterin Eva Weber (CSU) in einer Stadtratssitzung bei eingeschaltetem Mikrofon als "Deppen" bezeichnete, stört Hintermayr nicht: "Sie hat sich entschuldigt, die Sache ist erledigt." Seine Bekanntheit habe sich dadurch eher erhöht.

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