Für Frieder Alberth ist die Situation nicht einfach. In den vergangenen drei Jahren hat er in Augsburg etwa 35 Jugendliche, die als minderjährige Flüchtlinge nach Deutschland gekommen sind, als Vormund betreut. Einige von ihnen haben eine Anerkennung bekommen, können eine Ausbildung machen oder in die Berufsschule gehen. „Viele jedoch bekamen eine Ablehnung, also eine Ablehnung vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, das sie nicht als Flüchtling anerkennt.“ Diese lebten nun in Unsicherheit, manchmal in fürchterlichen Unterkünften und sie hofften irgendwie, dass sie nicht in ihr Heimatland abgeschoben werden, schreibt er in einem mehrseitigen Papier. Er hat auch seinen Frust und Unmut im Internet kundgetan, wie bereits andere Flüchtlingshelfer (wir berichteten). „Auf meinen Text habe ich viel Zustimmung erhalten“, sagt er. „Andere Flüchtlingshelfer haben mir geschrieben, dass ich ihnen aus der Seele spreche.“ Der Sozialpädagoge war langjähriger Leiter der Aids-Hilfe in Augsburg und hat die Aidshilfebewegung in Deutschland wegweisend vorangebracht. 2004 wurde er für sein Engagement mit dem Bambi ausgezeichnet.
Augsburg