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Augsburg: Firnhaberauer wollen beim Nahverkehr nicht abgehängt sein

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Firnhaberauer wollen beim Nahverkehr nicht abgehängt sein

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    Baureferent Gerd Merkle (Mitte) war beim Ortstermin an der Kreuzung Hans-Böckler-/Schillstraße von zahlreichen Bewohnern der Firnhaberau umringt.
    Baureferent Gerd Merkle (Mitte) war beim Ortstermin an der Kreuzung Hans-Böckler-/Schillstraße von zahlreichen Bewohnern der Firnhaberau umringt. Foto: Annette Zoepf

    Wenn die Firnhaberauer Lust auf eine längere Stadtrundfahrt haben, dann brauchen sie sich nur in die Buslinie 22 zu setzen. Knapp eine halbe Stunde sind sie unterwegs, um ohne Umsteigen ins Stadtzentrum zu gelangen – sie fahren vorbei an der City-Galerie, über St. Margareth hinauf zu St. Ulrich, dann, an den schönen Brunnen vorbei, die Maximilianstraße hinunter zum Moritzplatz. Die Bewohner der Hammerschmiede haben es seit einiger Zeit leichter: Ihr 44er-Bus ist in etwa einer Viertelstunde in der City. Die Expresslinie startet am Park-and-ride-Platz in der Hammerschmiede und führt über die MAN-Brücke und Karlstraße zum Königsplatz und zum Hauptbahnhof.

    Firnhaberauer liegen der Stadt in den Ohren

    Dabei könnte man doch auf Höhe der Kreuzung Hans-Böckler-Straße/Schillstraße die beiden Buslinien 22 und 44 miteinander verbinden. Das meinen die Firnhaberauer und liegen damit der Stadt schon seit gut drei Jahren in den Ohren. Das Anliegen scheint nun gehört worden zu sein. Es versammelten sich an besagter Kreuzung Bürger aus der Firnhaberau zum Ortstermin, unterstützt von den örtlichen Stadträten aus CSU und SPD, um von Wirtschaftsreferentin und Bürgermeisterin Eva Weber, und auch von Baureferent Gerd Merkle zu hören, ob das Projekt Verknüpfung der Buslinien 22 und 44 Aussicht auf Umsetzung hat.

    Es scheint wohl so. Sowohl Eva Weber als auch Gerd Merkle äußerte Verständnis für das Anliegen der Firnhaberauer, einem Stadtteil mit knapp 5200 Einwohnern, schneller mit dem öffentlichen Nahverkehr in die Stadt zu kommen. Beide berichteten, dass es vonseiten der Verantwortlichen in der Stadt, insbesondere vom Tiefbauamt, schon erste Planungen gibt, wie das Anliegen umgesetzt werden könnte.

    Die Hauptschwierigkeit stellen die zusätzlichen Bushaltestellen dar, die eingerichtet werden müssten – und zwar so, dass der Verkehrsfluss an der zweispurigen, sehr stark befahrenen Innenstadtroute Hans-Böckler-Straße, nicht eingeschränkt wird.

    Augsburgs Baureferent will Abbiegespuren erhalten

    Merkle hatte einen ersten Planentwurf zu diesem Treffen mitgebracht, wies jedoch deutlich darauf hin, dass die dort skizzierten möglichen Lösungen „noch nicht bis ins Detail durchdacht sind“. Auf dieser Skizze sind die möglichen Haltestellen des 44er-Busses an der Hans-Böckler-Straße und die darauf abgestimmten Haltestellen des 22er-Busses an der Schillstraße zu sehen, die ein bequemes Umsteigen ermöglichen könnten. „Die Abbiegespuren von der Hans-Böckler-Straße müssen erhalten bleiben“, begründete Merkle, warum man keine Haltestellen innerhalb der Kreuzung planen könne. Problematisch werden könne auch, so der Baureferent, dass dort, wo diese 44er-Haltestellen sein könnten, jetzt noch Grün mit altem Baumbestand ist. „Wir müssten schauen, dass es möglichst wenige Grüneingriffe gibt.“

    Eine weiteres Problem: das Geld. „Es würde in den siebenstelligen Bereich gehen“, rechnete Eva Weber vor, also über eine Million Euro. Sie dämpfte die Erwartungen, dass so eine Verknüpfung bald kommen könnte. „Das ist keine Sache von heute auf morgen.“ Von den Planungen über Grundsatzbeschlüsse durch den Stadtrat bis hin zu den Ausführungen brauche es seine Zeit.

    Prüfantrag bei den Augsburger Stadtwerken gestellt

    „Wenn diese Haltestelle mal da ist, dann muss ich nicht mehr so viel mit dem Auto in die Innenstadt fahren“, sagt Wolfgang Schwarz, Bewohner der Firnhaberau. Ihm pflichten andere Teilnehmer des Ortstermins bei. Die SPD-Stadtratsfraktion hat an die Stadtwerke Augsburg einen Prüfantrag gestellt, ob eine Einrichtung einer Haltestelle an der Kreuzung Hans-Böcker-Straße/Schillstraße möglich sei. Sie würde für die Menschen in der Firnhaberau „eine große zeitliche Erleichterung“ bedeuten. Die SPD erwähnte auch noch, dass so eine Linienverknüpfung den Schülern aus der Firnhaberau, die Schulen im Norden der Stadt besuchen, und auch denen des Bayernkollegs entgegenkommen würde.

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