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Augsburg: Feuerwehr rückt wegen Klimacamp-Aktivisten mit Drehleiter an

Augsburg

Feuerwehr rückt wegen Klimacamp-Aktivisten mit Drehleiter an

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    Die Kletteraktion zweier Klimacamp-Aktivisten am Augsburger Rathaus sorgte für einen Einsatz von Polizei und Berufsfeuerwehr.
    Die Kletteraktion zweier Klimacamp-Aktivisten am Augsburger Rathaus sorgte für einen Einsatz von Polizei und Berufsfeuerwehr. Foto: Klimacamp

    Kater Oskar soll froh gewesen sein, als ihn die Einsatzkräfte der Augsburger Berufsfeuerwehr am Montagvormittag mit der Drehleiter von einem Hausdach in Lechhausen retteten. Das Tier war dort in eine missliche Lage geraten. Weniger glücklich waren sicherlich zwei Aktivisten des Klimacamps, als die Berufsfeuerwehr Sonntagabend kurz vor 21 Uhr mit der Drehleiter zum Rathaus anrückte. Denn die junge Frau und der junge Mann hatten dort auf Höhe des Balkons ein Banner angebracht.

    Dazu waren die beiden Aktivisten die Fassade des historischen Rathauses hochgeklettert, wie Ingo Blechschmidt vom Augsburger Klimacamp erklärt. Demnach befestigten sie auf etwa sechs Meter Höhe am Rathausbalkon ein Banner mit der Aufschrift: "Alle reden vom Klima, wir ruinieren es – €SU". Lang blieb es dort allerdings nicht hängen. Die Polizei versuchte zunächst, die Aktivisten zu überzeugen, wieder herunterzukommen.

    Polizeieinsatz am Augsburger Rathaus: "Es ging um Gefahrenabwehr"

    Da sie nicht freiwillig gehen wollten, forderten die Beamten die Berufsfeuerwehr mit der Drehleiter an. Als die Einsatzkräfte damit nach oben fuhren, stiegen die Aktivisten dann doch in den Korb der Leiter ein und ließen sich nach unten bringen. "Uns ging es hier um eine Gefahrenabwehr. Bei so einer Fassadenkletterei kann einiges passieren", erklärt Polizeisprecher Siegfried Hartmann auf Nachfrage. Das bestätigt Feuerwehrsprecher Friedhelm Bechtel – auch aufgrund eines Vorkommnisses wenige Tage zuvor.

    Wie Bechtel berichtet, hatte sich auf der Rathausrückseite zum Elias-Holl-Platz von einem Sims in ein paar Metern Höhe ein kleiner Steinbrocken gelöst und war herabgefallen. Die Berufsfeuerwehr musste die betroffene Zone kurzzeitig sperren. So gut sei das Rathaus von der äußerlichen Beschaffenheit nämlich nicht, dass man gefahrenlos an der Fassade klettern könne, so Bechtel, der die Aktion der Klimaschützer auch anderweitig kritisiert. Zwar sei man bei der Berufsfeuerwehr politisch neutral, "aber durch so etwas werden Einsatzkräfte gebunden, die vielleicht anderweitig zu dem Zeitpunkt gebraucht werden. Das ist kein Spaß." Zuletzt habe man ein paar Mal wegen der Klimaaktivisten ausrücken müssen, um Transparente abzuhängen.

    Aktivisten des Klimacamps Augsburg kritisieren CSU

    Die Kletterer selbst erklärten ihre Aktion am Sonntagabend. "Die CSU blockiert in Augsburg mit viel Energie notwendige Klimagerechtigkeitsmaßnahmen", meinte eine 18 Jahre alte Aktivistin, die sich Legolas nennt. Ihr Mitstreiter Samuel Bosch, 18, sagte dazu: "Die CSU betreibt mehr Aufwand, sich als Klimaschutzpartei zu inszenieren, als dass sie diese notwendigen Maßnahmen beschließt. Werbeveranstaltungen, wie die Klimasonderratssitzung im Mai, täuschen darüber hinweg, dass die Stadt von Klimagerechtigkeit weit entfernt ist." Es müsse an den großen Stellschrauben wie der Mobilität und der Energiebereitstellung gedreht werden. Durch die Erhöhung der Preise für Bus und Tram in Augsburg und der gleichzeitigen "Hetze" gegen progressive Vorschläge anderer Parteien verhindere die CSU ein gemeinschaftliches Klima innerhalb der Gesellschaft, bemängelte er.

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