Die Besucher spüren die Hitze, als plötzlich eine große Feuerwalze auf sie zurollt. Später irren sie orientierungslos durch einen Raum voller Rauch. Sie sitzen in einem virtuellen Feuerwehrauto und eilen zu einem Brand. Geht es nach Feuerwehrchef Frank Habermaier, dann kann man das alles demnächst in Augsburg erleben. Seit Jahren arbeitet er an seinem Plan, hier eine Feuerwehr-Erlebniswelt zu eröffnen. Nach mehreren Rückschlägen will er jetzt einen letzten Anlauf nehmen.
Das Problem ist bisher das Geld: Frank Habermaier taxiert das Projekt auf gut drei Millionen Euro. Etwa eine halbe Million müssen die Initiatoren aufbringen, um bei einer Bank eine Finanzierung zu bekommen. Dass sich die geplante Erlebniswelt nach einer Anlaufphase finanziell selbst tragen würde, davon ist Habermaier überzeugt. Schon im ersten Jahr nach einer Eröffnung kalkuliert er mit über 100.000 Besuchern. Alleine die vielen freiwilligen Feuerwehrleute in Deutschland böten ein großes Potenzial, sagt er. Außerdem rechnet er damit, dass die Erlebniswelt ein Anziehungspunkt für Familien sein wird.
Der Förderverein ist schon da - nur das Projekt nicht
Habermaier steht nicht alleine hinter dem Projekt, das er als „großen Traum“ bezeichnet. Er hat einige engagierte Feuerwehrleute als Mitstreiter. Sie planen eine Art Feuerwehr-Freizeitpark und ein Schulungszentrum zum Thema Feuer, in dem Seminare stattfinden könnten. Einen Förderverein gibt es schon.
Und inzwischen ist auch ein Areal gefunden – die Erlebniswelt soll auf einem Gelände bei Manroland entstehen. Zuvor hatte der Trägerverein, dessen Vorsitzender Habermaier ist, schon zwei Areale in Inningen und in Gersthofen im Blick. Doch in beiden Fällen folgte am Schluss die Enttäuschung: In
Habermaier glaubt an die Faszination für das Thema Feuerwehr
Sie setzen auf eine groß angelegte Spendenkampagne, um das nötige Startkapital doch noch zusammen zu bekommen. Die Feuerwehrleute wollen einen „Gründherbst“ ausrufen und Menschen zu einer Spende oder zur Mitgliedschaft im Förderverein bewegen. Heute will Frank Habermaier die Pläne für die Erlebniswelt bei einer Pressekonferenz vorstellen. An diesem Sonntag sollen sich dann auch die Besucher des Tags der offenen Tür bei der Augsburger Feuerwehr über die Erlebniswelt informieren können – unter anderem über die geplante architektonische Gestaltung des Areals. Wenn 1000 Spender jeweils 500 Euro geben würden, sagt Habermaier, dann könnte der Startschuss fallen. Einige größere Unternehmen seien ebenfalls bereit, später ins Sponsoring einzusteigen – allerdings erst, wenn die Feuerwehr-Erlebniswelt fertig eingerichtet ist.
Angst davor, dass die Einrichtung der Erlebniswelt erst eine Menge Geld verschlingt und sie am Ende auch noch zu einem dauerhaften Minusgeschäft werden könnte, hat Frank Habermaier nicht. Er ist fest davon überzeugt, dass die Faszination für das Thema Feuerwehr so groß ist, dass Besucher auch weite Wege auf sich nehmen, um eine solche Ausstellung zu sehen. Der Chef der Berufsfeuerwehr weiß, dass er als städtischer Amtsleiter eine große Verantwortung trägt. Ein Wirtschaftsprüfungsbüro habe sein Konzept geprüft und abgesegnet, entgegnet er Befürchtungen, die Rechnung könne nicht aufgehen. Im Interview mit unserer Zeitung sagte er im vorigen Jahr: „Es wird nicht schiefgehen.“