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Augsburg: Fast 1800 Angebote: Die Augsburger Volkshochschule will wieder durchstarten

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Fast 1800 Angebote: Die Augsburger Volkshochschule will wieder durchstarten

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    In der Volkshochschule gibt es einen Raum, in dem Dozenten die Ausstattung für das Aufzeichnen von Online-Veranstaltungen vorfinden. Clara Kühar nutzt das Equipment für ihren Kurs zum Thema „Fake News“.
    In der Volkshochschule gibt es einen Raum, in dem Dozenten die Ausstattung für das Aufzeichnen von Online-Veranstaltungen vorfinden. Clara Kühar nutzt das Equipment für ihren Kurs zum Thema „Fake News“. Foto: Klaus Rainer Krieger

    Infoblätter mit Verhaltensregeln, Spender mit Desinfektionsmittel, Türen mit Ellbogenöffner – die Corona-Pandemie hat in der Zentrale der Augsburger Volkshochschule am Willy-Brandt-Platz ihre Spuren hinterlassen. Vereinzelt liegen noch die Programmhefte des Frühjahr-/Sommersemesters herum: 170 Seiten in einer Auflage von 33.000 Stück, die bereits zu Beginn des Kurshalbjahres Mitte März Makulatur waren. „Der Semesterbeginn fiel genau mit dem Lockdown zusammen“, sagt Vhs-Chef Stefan Glocker. Trotz eines Angebots an Online-Kursen und eines kleinen Präsenzprogramms nach Pfingsten seien die finanziellen Verluste immens, da das Gros der rund 2000 Veranstaltungen ausgefallen sei.

    Das Programmheft der Volkshochschule ist Vergangenheit

    Mitte September will die Volkshochschule nun einen richtigen Restart wagen, bei dem dennoch vieles anders ist als gewohnt. Die auffälligste Neuerung: Die Teilnehmer müssen auf das gewohnte Programmheft verzichten. Anstatt dessen soll es drei- oder viermal pro Semester ein 16-seitiges Heft mit Schwerpunkten und „Highlights“ geben, das unserer Zeitung beiliegt und in Einrichtungen wie Vhs oder Bürgerinformation erhältlich ist. Die Umstellung habe nicht nur finanzielle Gründe, betont Glocker. Durch die häufigere Erscheinungsweise könne gerade in diesen Zeiten leichter nachgebessert und aktualisiert werden. Ein kleiner Nachteil sei allerdings, dass das vollständige Programm nur noch im Internet auf der Webseite der Vhs steht.

    Inhaltlich soll nach Angaben des Direktors im Herbst und Winter ein Teil des ausgefallenen Angebots – vor allem bei den Sprachen – nachgeholt werden. Das Schwerpunkt-Thema des Frühjahrs „Faszination Stadt“ werde nicht mehr aufgenommen. Es bleibe bei dem für Herbst vorgesehenen Thema „Alter“.

    Vhs-Kurse vor Ort, online und im Hybrid-Format

    Mit fast 1800 geplanten Veranstaltungen ist die Auswahl nur unwesentlich geringer als vor Corona. Neben den reinen Online-Angeboten, die immer mehr an Bedeutung gewinnen, kündigt Glocker mit sogenannten Hybridkursen ein neues Format an: Hier können Teilnehmer wahlweise einen Vortrag live besuchen oder ihn von zu Hause aus am Bildschirm verfolgen. Sowohl die Fachbereichsleiter in seinem Haus als auch viele Dozenten hätten sich in den vergangenen Monaten in Sachen Online-Kurse intensiv weitergebildet, sagt der Vhs-Chef.

    In früheren Jahren zählte die Volkshochschule pro Jahr rund 44.000 Teilnehmer, davon etwas mehr als die Hälfte im Herbst und Winter. An diese Zahlen werde man aufgrund der Corona-Regeln nicht herankommen können, sagt Glocker. „Um die Abstände einzuhalten, gibt es in den Kursen weniger Plätze. Auch stehen uns nicht alle Räume zur Verfügung.“

    An einigen Durchgangstüren in der Vhs gibt es jetzt Ellbogenöffner statt Klinken.
    An einigen Durchgangstüren in der Vhs gibt es jetzt Ellbogenöffner statt Klinken. Foto: Klaus Rainer Krieger

    Trotz der Umstände wie Maskenpflicht beim Kommen und Gehen sei das Interesse der Teilnehmer sehr groß. „Wir haben alle angeschrieben, deren Kurse im Frühjahr ausgefallen sind, und ihnen angeboten, sich einen Platz vorab zu sichern. 2500 haben davon Gebrauch gemacht.“ Der Direktor ist sich bewusst, dass die Pläne fürs kommende Semester auch angesichts steigender Infektionszahlen auf wackligen Füßen stehen. „Wir werden alle Kursteilnehmer, die in Risikogebieten im Urlaub waren, bitten, entweder ein negatives Testergebnis vorzulegen oder eine zweiwöchige Quarantäne einzuhalten.“ Die Volkshochschule appelliere hier an die Eigenverantwortung.

    Finanzhilfen für die Vhs und ihre Dozenten

    An einen zweiten Lockdown mag Stefan Glocker gar nicht denken. Zumindest ein Teil der finanziellen Einbußen sei durch Gelder aus dem bayerischen Rettungsschirm für die Erwachsenenbildung aufgefangen worden. „Auch unsere Dozenten wurden für ausgefallene Kurse mit bis zu 1000 Euro pro Monat entschädigt.“ Da die Kursleiter auf Honorarbasis beschäftigt sind, erhalten sie normalerweise nur für tatsächlich geleistete Arbeit eine Vergütung.

    Wissenswertes: Am Samstag, 29. August, liegt das Vhs-Heft unserer Zeitung bei. Im Internet unter vhs-augsburg.de sind bereits jetzt viele Veranstaltungen zu finden. Eine Anmeldung ist möglich online und telefonisch unter der Nummer 0821/502650. Persönlich vorbeikommen in der Geschäftsstelle am Willy-Brandt-Platz 3a können Besucher Montag, Dienstag und Donnerstag von 9.30 bis 17 Uhr sowie Mittwoch und Freitag von 9.30 bis 13 Uhr.

    Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Volkshochschule: In Onlinekursen bleibt die Geselligkeit auf der Strecke

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