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Augsburg: Fahrgastzahlen in Bus und Tram: Augsburg steht im Vergleich schlechter da

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Fahrgastzahlen in Bus und Tram: Augsburg steht im Vergleich schlechter da

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    Bus und Straßenbahn: In Augsburg sind wegen der Corna-Krise viele Fahrgäste verloren gegangen.
    Bus und Straßenbahn: In Augsburg sind wegen der Corna-Krise viele Fahrgäste verloren gegangen. Foto: Silvio Wyszengrad

    Die Corona-Krise hat den öffentlichen Nahverkehr stark getroffen. Die Fahrgastzahlen sind während der Ausgangsbeschränkungen im Frühjahr eingebrochen - auch in Augsburg. In vielen Städten wurde deshalb das Angebot im Nahverkehr vorübergehend heruntergefahren. Viele sind inzwischen wieder zu einem normalen Takt bei Bussen und Bahnen zurückgekehrt, Augsburg nicht.

    Die Stadtwerke bleiben tagsüber bei den Straßenbahnen bei einem 7,5-Minuten-Takt, eine Rückkehr zum alten Fünf-Minuten-Takt ist vorerst nicht vorgesehen. Ein Umfrage unserer Redaktion zeigt: Mit diesen Einschränkungen sind die Augsburger Stadtwerke eine Ausnahme. Und bei den Fahrgastzahlen fällt auf: In anderen Städten sind offenbar schon wieder deutlich mehr Fahrgäste zurückgekehrt als in Augsburg.

    Noch immer machen in Augsburg viele Menschen offensichtlich einen Bogen um den öffentlichen Nahverkehr. Aktuell, nach dem Ende der Sommerferien, lag die Auslastung von Bussen und Trams in Augsburg nach Angaben der Stadtwerke bei nur rund 55 Prozent im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit. Unter anderem mit der geringeren Zahl an Fahrgästen begründen die Stadtwerke die inzwischen seit Monaten andauernden Einschränkungen beim Takt der Straßenbahnen. Stadtwerke-Geschäftsführer Walter Casazza sagte kürzlich, er glaube nicht, dass die Fahrgastzahlen ansteigen würden, wenn wieder mehr Trams im regulären Fahrplan unterwegs wären.

    Nahverkehr in Augsburg: Nicht überall so ein dichter Takt

    In anderen großen bayerischen Städten verfolgt man allerdings eine andere Strategie. In München, Nürnberg, Regensburg, Würzburg und auch im baden-württembergischen Ulm ist man nahezu komplett wieder beim Vor-Corona-Angebot im Nahverkehr. Allerdings gibt es auch nicht in allen Städten einen so dichten Takt wie in Augsburg. Ein Sprecher der Ulmer Stadtwerke etwa sagt: „Derzeit steht das volle Fahrtenangebot im üblichen Takt zur Verfügung, das heißt zehn Minuten auf den Hauptlinien mit Verdichtung im Berufsverkehr. Es fehlen lediglich einzelne Verstärkerfahrten zur Uni und die Nachtbusse." In Regensburg, wo es keine Straßenbahn gibt, ist man schon Ende April wieder zum normalen Fahrplan zurückgekehrt, wie ein Sprecher sagt. Nur die Nachtbusse bleiben vorerst gestrichen. In Nürnberg ist der normale Takt wieder seit Mitte Mai gültig. Auch hier gibt es noch keine Nachtbusse.

    Bei den Fahrgastzahlen sieht es in den von unserer Redaktion befragten Städten besser aus als in Augsburg. Alle geben an, im Frühjahr massive Einbrüche erlebt zu haben, mit teils nur noch rund zehn Prozent der normalen Zahlen. Inzwischen zeigt sich aber eine Erholung. Regensburg liegt den Angaben zufolge aktuell wieder bei 90 Prozent der Fahrgäste im Vergleich zum Vor-Corona-Niveau. Auch in Würzburg lag man im August laut einem Sprecher der Würzburger Straßenbahn GmbH wieder bei rund 90 Prozent. In Nürnberg sind derzeit rund 70 bis 80 Prozent wieder erreicht, ähnliche Zahlen meldet auch Ulm, obwohl dort die Sommerferien erst nächste Woche zu Ende sind. In München liegt man auch wieder bei rund 70 Prozent der normalen Zahlen.

    Das Zentrum des Nahverkehrs - der Königsplatz.
    Das Zentrum des Nahverkehrs - der Königsplatz. Foto: Ulrich Wagner

    Stadtwerke Augsburg wollen zu Stoßzeiten mit Bussen und Trams dicht fahren

    Die Augsburger Stadtwerke betonen, dass sie als Reaktion auf Corona einen „dynamischen Takt" fahren. Sprecher Jürgen Fergg erklärt das so: „Zu Stoßzeiten, wenn es nötig ist, möglichst dicht fahren, wenn es weniger Nachfrage gibt, weniger häufig fahren." Es gehe darum, das Angebot an die Nachfrage anzupassen. Das sei das Vorgehen moderner Verkehrsunternehmen, etwa auch in Wien. Ein Grund sei auch: „Wenn die Fahrzeuge nicht unterwegs sein müssen, weil es keine Fahrgäste gibt, dann wollen wir auch unsere Mitarbeiter, ob Fahrer oder in Werkstätten, nicht unnötig einer Ansteckungsgefahr aussetzen." Der 7,5-Minuten-Takt, der derzeit gelte, sei im bundesweiten Vergleich noch immer „sehr dicht", so der Sprecher.

    Die Stadtwerke führen zudem an, dass sie zu den Stoßzeiten auf besonders stark genutzten Linien zusätzliche Fahrzeuge einsetzen. So gebe es etwa morgens auf der Tramlinie 2 in der Innenstadt, die von vielen Schülern genutzt wird, zeitweise sogar einen Drei-Minuten-Takt. Zu Stoßzeiten machen das auch andere Städte so. In Würzburg setzt man vorerst bis zu den Herbstferien wegen Corona sieben zusätzliche Busse ein, in Nürnberg sind es 18 sogenannte Verstärker-Busse.

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