Derzeit geht nichts: In den städtischen Bädern ruht der Badebetrieb, wegen des Coronavirus sind auch die Hallenbäder geschlossen, die normalerweise noch Betrieb hätten. Die Freibäder würden in „normalen Zeiten“ Anfang Mai öffnen, auch wenn bei diesen sonnigen Temperaturen schon jetzt mancher an den Sprung ins Wasser denken mag. Doch wie geht es weiter? Bringt Corona den Badebetrieb im Freien zum Erliegen? Bei der Stadt ist man auf alle Eventualitäten vorbereitet. Die Freibäder werden zumindest aber auf den Betrieb vorbereitet.
Hallenbäder in Augsburg sind wegen des Coronavirus geschlossen
Bei Hallenbädern gäbe es die Option, sie nochmals zu öffnen, sofern die staatlichen Vorgaben dies zulassen würden. „Aufgrund der momentanen Situation haben wir vorerst das Hallenbad Göggingen bis Mitte August geschlossen, da dies aus betriebswirtschaftlicher Sicht sinnvoll ist“, sagt Ordnungsreferent Dirk Wurm. Die restlichen Bäder stehen in einer Art Standby-Betrieb, um bei einer eventuellen Lockerung der Maßnahmen wieder einen öffentlichen Badebetrieb sowie auch den Vereinsbetrieb anbieten zu können. Denn auch Schwimmvereine werden gegenwärtig ja ausgebremst, ein Training für Sportler ist nicht möglich. Ausfallen muss zudem die bei vielen Badegästen beliebte Wassergymnastik, die für Menschen mit Vorerkrankungen gesundheitsförderndend ist.
![Das Familienbad am Gründonnerstag: Die Tore sind geschlossen, sowohl Hallen- als auch Freibäder sind in Augsburg zu. Das Familienbad am Gründonnerstag: Die Tore sind geschlossen, sowohl Hallen- als auch Freibäder sind in Augsburg zu.](https://images.mgpd.de/img/101346092/crop/c1_1-w100/936468812/1037956157/wys9663.jpg)
Die Stadt wartet nun darauf, welche Regelungen der Freistaat vorgibt. Wurm: „Sollten die Vorgaben in der aktuellen Form nach Ostern aufrecht erhalten bleiben, wird das Sport- und Bäderamt zusammen mit dem Ordnungsreferat eine Entscheidung treffen müssen, inwieweit andere Bäder wie zum Beispiel das Alte Stadtbad vorzeitig in die Sommerpause gehen müssen.“
Da derzeit kein Badebetrieb herrscht, ändert sich für das Personal der Tagesablauf. Untätig seien die städtischen Mitarbeiter nicht, so Dirk Wurm. Personal ist im Moment mit Reinigungs- und Revisionsarbeiten der Bäder beschäftigt. Zur Zeit würden solche Arbeiten erledigt werden, welche aufgrund des öffentlichen Badebetriebs sonst nicht durchgeführt werden könnten. Teilweise stehen Mitarbeiter für andere Aufgaben innerhalb der Stadtverwaltung zur Verfügung, die aufgrund der Corona-Krise entstanden sind.
Hinter der Freibadsaison steht ein großes Fragezeichen
Der Blick der Verantwortlichen im Sport- und Bäderamt geht auch in Richtung Freibadsaison, hinter der ein Fragezeichen zu setzen ist. Wurm sagt: „Es werden Arbeiten in Freibädern durchgeführt, um im Falle einer Lockerung das Badevergnügen in den Sommermonaten zu gewährleisten.“ Die Freibäder werden jedenfalls auf den Badebetrieb vorbereitet.
Das erste Freibad – es wäre das Familienbad – würde, am 9. Mai eröffnet werden, sofern es die Corona-Pandemie zulässt. Es folgen dann das Bärenkellerbad und das Fribbe-Freibad am 16. Mai. Die Bäder wären von Seiten des Sport- und Bäderamts zu dem jeweiligen Datum betriebsbereit und könnten somit auch eröffnet werden.
Wurm sagt: „Sollte die Eröffnung zu den vorgesehenen Zeitpunkten nicht möglich sein, würden wir mit der Freibadsaison starten, soweit die Gesetzeslage eine Eröffnung zulässt.“ Solange man jedoch keine Gewissheit über die Verlängerung der jetzigen Maßnahmen habe, gehe die Stadt davon aus, dass sich die infektionsschutzrechtlichen Einschränkungen Schritt für Schritt lockern werden. Der Sportreferent verspricht: „Dementsprechend laufen auch die Vorbereitungen zur Eröffnung der Freibäder, um – sobald dies hygienerechtlich vertretbar ist, einen – möglicherweise auch eingeschränkten Badebetrieb gewährleisten zu können.“
Augsburg: Für Badegäste entsteht kein finanzieller Nachteil
Der Badebetrieb ruht. Für Badegäste bedeutet dies finanziell betrachtet allerdings keinen Schaden. Die Stadt Augsburg bietet keine Jahreskarten in der klassischen Form an, sondern eine Geldwertkarte. Der darauf geladene Betrag reduziert sich entsprechend bei jedem Eintritt. Somit erleiden die Badegäste keinen Verlust, da ihnen der Wert auf der Karte auf jeden Fall erhalten bleibt. Die für Freibäder zur Verfügung stehenden Saisonkarten wurden noch nicht ausgegeben, daher bestehen insofern keine Einbußen bei den Badegästen.
Würde die Freibadsaison in Augsburg wegen des Coronavirus allerdings komplett ausfallen, hätte die Stadt einen gravierenden Einnahmeausfall. Die Einnahmen in den Einrichtungen beliefen sich im Jahr 2019 (Mai bis September) auf 440.000 Euro.
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