Augsburg ist eine weltoffene Stadt. Man spricht Schwäbisch und noch ein paar Sprachen mehr. Internationale Gäste erfahren zum Beispiel, wenn sie mit der Straßenbahn unterwegs sind, anhand von Durchsagen auf Englisch, an welchen zentralen Orten der Innenstadt sie sich befinden. Beim Nahverkehr funktioniert es mit der englischen Sprache. Aber wie sieht es in den städtischen Amtsstuben aus?
Muss man Englisch sprechen?
„Do you speak English?“ (Sprechen Sie Englisch?) – dies wollte Stadtrat Markus Arnold (FDP) ganz genau wissen. In einem Antrag regte er an, „dass Englisch in allen relevanten Verwaltungsbereichen als ergänzende Verkehrssprache zum Standard werden soll“. Zudem solle die Fremdsprachenkompetenz der städtischen Mitarbeiter gefördert werden. Dieser Antrag war Anlass für eine umfangreiche interne Überprüfung der Stadtverwaltung, ob die Notwendigkeit gesehen werde, dass Englisch als Verkehrssprache zwingend eingeführt werden soll. Antwort: No! (Nein).
Lediglich fünf von 43 städtischen Dienststellen könnten sich vorstellen, die englische Sprache stärker einzubeziehen. Das Stadtplanungsamt sieht dies bei EU-weiten Ausschreibungen als sinnvoll an. 38 befragte Dienststellen erkennen dagegen weder Bedarf noch Notwendigkeit. Ihre Erkenntnis: Deutsch ist laut gesetzlicher Vorschriften Amtssprache. Dabei soll es bleiben. Offen sind die Dienststellen, wenn es darum geht, ob Beschäftigte ihre Englisch-Kenntnisse aufbessern oder vertiefen können. Die Stadt- und Führungsakademie könnte in jedem Semester Englischkurse anbieten. In der Umfrage hat sich gezeigt, dass städtische Mitarbeiter Fremdsprachen beherrschen. Es gebe keine Sprachbarrieren mit Besuchern.
Mitarbeiter sprechen neben Englisch noch andere Sprachen
Laut eigener Einschätzung haben die Beschäftigten nebst der englischen und schwäbischen Sprachkompetenz (Woisch!) „gute und teils sehr gute Kenntnisse“ in folgenden Sprachen: Französisch, Italienisch, Spanisch, Chinesisch, Türkisch, Russisch, Kroatisch, Rumänisch, Portugiesisch, Albanisch, Ukrainisch, Arabisch, Kurdisch, Polnisch, Ungarisch, Bulgarisch, Serbo-Kroatisch, Niederländisch, Aramäisch, Kirgisisch, Griechisch und Norwegisch.
Wer bei der Stadt etwas zu erledigen hat, dem wird folglich geholfen: No Problem! (Kein Problem)