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Augsburg: Er will den Fuggerplatz mit einem Pizza-Restaurant beleben

Augsburg

Er will den Fuggerplatz mit einem Pizza-Restaurant beleben

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    Der ehemalige Kuka-Mitarbeiter Daniel Hackbarth eröffnet am Fuggerplatz in den Räumen des früheren „Anno“ ein neues Restaurant. Es soll den Namen „NineOfive“ tragen, was für 905 Fahrenheit steht. Bei dieser Ofentemperatur gelinge Pizza besonders gut.
    Der ehemalige Kuka-Mitarbeiter Daniel Hackbarth eröffnet am Fuggerplatz in den Räumen des früheren „Anno“ ein neues Restaurant. Es soll den Namen „NineOfive“ tragen, was für 905 Fahrenheit steht. Bei dieser Ofentemperatur gelinge Pizza besonders gut. Foto: Silvio Wyszengrad

    Wenn sich eine Statue freuen könnte – die von Hans Jakob Fugger würde es sicherlich tun. Nachdem das Kaffeehaus Anno am Fuggerplatz im Sommer 2018 geschlossen hatte, wirkte der malerische Platz mit seiner großen Figur etwas verwaist. Demnächst kehrt mit einer neuen Gastronomie im historischen Köpfhaus wieder Leben dorthin zurück. Der neue Gastronom hat bis vor Kurzem noch Roboter hergestellt.

    Anrufe aus der Schreinerei, von Handwerkern – bei Daniel Hackbarth klingelt in diesen Tagen ständig das Handy. Der 34-Jährige steckt mitten in den Umbauarbeiten des einstigen Anno. Ein klassisches Kaffeehaus wird die Renaissance-Gewölbehalle künftig nicht mehr sein. Hackbarth verfolgt ein Konzept, das es bereits in anderen großen Städten gibt.

    Nachdem das Anno geschlossen hatte, wirkte der Fuggerplatz etwas verwaist.
    Nachdem das Anno geschlossen hatte, wirkte der Fuggerplatz etwas verwaist. Foto: Bernd Hohlen

    Ein Teil der Wände in dem großen Saal mit der gewölbten Decke und den Säulen ist bereits mit Holz alter Weinkisten verkleidet. Die Größe der Theke wurde verändert, sie soll Betonoptik erhalten. Neben ihr werden zwei große Pizzaöfen installiert. Denn neapolitanische Pizza, zum Teil außergewöhnlich belegt, und eine große Weinauswahl, die er über einen Sommelier bezieht, sind im Fokus des neuen Restaurants „NineOfive“ am Fuggerplatz.

    Pizza und Wein im neuen "NineOfive" am Fuggerplatz in Augsburg

    Der Name steht für 905 Fahrenheit. Bei dieser Ofentemperatur, weiß Hackbarth, gelingt Pizza besonders gut. Man muss wahrscheinlich erklären, warum ein Wirtschaftsingenieur seine Stelle beim Augsburger Roboterhersteller Kuka aufgibt, in die Gastronomie wechselt und sich ausgerechnet auf Pizza und Wein spezialisiert.

    Jahrelang hatte der gebürtige Augsburger, wie er erzählt, auf eine verantwortungsvolle Position in einem großen Konzern hingearbeitet. Als Wirtschaftsingenieur war er zuletzt bei Kuka produktionsverantwortlich für die Fertigung von medizinischen Robotern. Nein, die Veränderungen bei der Firma spielten keine Rolle, dass er gekündigt hat, sagt Hackbarth und lacht. Gastronomie sei eben schon immer seine Leidenschaft gewesen.

    Hackbarth bediente früher in Restaurants, arbeitete als Barkeeper in der FCA-Lounge. Außerdem wollte er sich selbstständig machen. Ihn reize es, sein eigener Herr zu sein und eigene Ideen umzusetzen. Die Räumlichkeiten im Köpfhaus zu übernehmen, betrachtet er als Glücksfall. „Es war ein harter Bewerbungsprozess. Aber mein Plan hat den Eigentümern imponiert – vor allem mit dem Weinangebot.“ Das „NineOfive“ gibt es bereits in anderen Städten. Hackbarth stieß in Köln auf das Konzept.

    So wird das neue Restaurant "NineOfive" im Köpfhaus eingerichtet

    Bei einem Besuch der Stadt wurde ihm das „485Grad“ empfohlen. „Ich war in diese Pizza sofort verliebt. Ich dachte mir, warum gibt es so etwas nicht in Augsburg.“ Aus dem „485Grad“ wurde die Restaurantkette „NineOfive“. Filialen gibt es in Düsseldorf und in München-Schwabing. Nun bald auch in der Augsburger Innenstadt.

    Die Inneneinrichtung der Kette ist mit Holztischen und schwarzen Lampen schlicht und modern gehalten. Hackbarth findet es einen guten Kontrast in der Gewölbehalle. Für eine Wand lässt er derzeit ein Graffiti anfertigen. Es soll die bekannte Szene des heiligen Abendmahls von Leonardo da Vinci zeigen. Nur, dass unter den Protagonisten Jakob Fugger, Bert Brecht, Mozart sowie der italienische König Umberto I. und seine Frau Margherita zu sehen sein werden. Nach der Königin soll die ursprünglichste Variante der Pizza benannt worden sein.

    Fuggerplatz ist einer der schönsten Plätze in Augsburg

    So wie in den vergangenen Jahren viele Hamburger-Läden wie Pilze aus dem Boden geschossen sind, glaubt der Augsburger, dass auch die neapolitanische Pizza ein Trend werden könnte. Er beschreibt das Typische an ihr: dicker Rand mit Brandblasen, hauchdünne Teigmitte, hochwertige Belage. Die Pizzen würden sich gut für Fotos auf Instagram oder Facebook machen. Auch das ist für Hackbarth relevant. „Nicht nur Geschmack und Qualität sind wichtig, sondern auch die Optik. Die Leute wollen Fotos machen und sie in die sozialen Netzwerke stellen.“

    Daniel Hackbarth weiß, dass sein neuer beruflicher Weg auch ein finanzielles Risiko mit sich bringt. Ein Jahr habe er sich damit auseinandergesetzt. „Ich habe gegrübelt, geplant, Business-Pläne erstellt, mit Banken Gespräche geführt. Ich habe richtig Lust darauf.“ Bei der Stadt freut man sich, dass am Fuggerplatz wieder bewirtet wird. „Aus unserer Sicht ist der

    Daniel Hackbarth plant ein sogenanntes Soft-Opening in der Adventszeit. In den ersten Wochen gibt es drei bis vier Pizzasorten und offene Weine, ab Ende des Jahres will er dann mit dem breiten Angebot starten. „Ex-Kollegen von Kuka haben sich schon für Weihnachtsfeiern angemeldet“, freut sich der Augsburger.

    Öffnungszeiten: Geplant ist täglich von 11.30 bis 22 Uhr, Freitag und Samstag bis 23 Uhr.

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