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Augsburg: Er ist der Mann hinter der Augsburger Märchenstraße

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Er ist der Mann hinter der Augsburger Märchenstraße

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    Ulrich Styra baut und gestaltet die Augsburger Märchenstraße von Anfang an.
    Ulrich Styra baut und gestaltet die Augsburger Märchenstraße von Anfang an. Foto: Silvio Wyszengrad

    In der Abenddämmerung drückt der kleine Bub seine Nase an der Scheibe platt. Ganz genau beobachtet er, wie Kater Findus mit einem Schrubber unter den Füßen durchs Haus saust und den Fußboden rechtzeitig zum Weihnachtsfest so richtig auf Vordermann bringt. Das sind die Momente, in denen Ullrich Styra das Herz aufgeht. Er ist so etwas wie der Vater der Augsburger Märchenstraße. Zwischen Rathaus- und Moritzplatz sind wieder verschiedene Schaufenster mit Puppeninstallationen ausgeschmückt.

    Auf seinen Rundgängen durch die Innenstadt lauscht Styra in diesen Tagen wieder gerne seinem Publikum, das sich von der Geschichte „Petterson kriegt Weihnachtsbesuch“ verzaubern lässt. „Es ist einfach schön zuzuhören, wie Eltern und Großeltern vor den Geschäften ihren Kindern vorlesen“, sagt er.

    Nebenbei kontrolliert der 67-Jährige dabei jedes kleinste Detail. Sitzt alles noch am richtigen Platz? Läuft die Mechanik der Figuren, wie sie soll? Funktionieren die Lichterketten? Alles muss im wahrsten Sinne des Wortes wie am Schnürchen laufen. Im Hinterkopf hat Ullrich Styra dabei schon Ideen, mit welcher Geschichte er im kommenden Jahr Groß und Klein unterhalten könnte. „Die Vorbereitungen gehen eigentlich jetzt schon los.“

    Augsburger Märchenstraße: Bei Ullrich Styra laufen alle Fäden zusammen

    Wenn andere im August in der Eisdiele sitzen, überlegt sich Ullrich Styra dann, wie er die Scheiben der Schaufenster beklebt. Er legt die Abfolge der Fenster fest, plant genau, wie jede Station am Ende aussehen soll, und gestaltet die Texttafeln, auf denen die Geschichte zu lesen ist. Seit zwölf Jahren und damit seit ihrer Geburtsstunde ist Ullrich Styra derjenige, bei dem in Sachen Märchenstraße alle Fäden zusammenlaufen.

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    Am Montag eröffnet der Augsburger Christkindlesmarkt. Zu diesem Anlass blicken wir gerne einmal zurück - eine Zeitreise in Bildern.

    Doch einen märchenhaften Advent bescherte er den Augsburgern schon viel früher. Als Schauwerbeleiter bei Kröll & Nill war er von 1996 bis zum Aus des Traditionshauses im Jahr 2001 für die Märchenszenen verantwortlich, die dort seit 1968 in der Weihnachtszeit gezeigt wurden. Als man in Augsburg dann vor einigen Jahren nach etwas suchte, um die Innenstadt in der Adventszeit noch attraktiver zu machen, habe man Ideen wie Eisskulpturen oder besondere Illuminationen verworfen und sich auf diese Tradition besonnen. „Wir haben gesagt. Warum machen wir nicht etwas, das es schon einmal gab und was gut angenommen wurde“, sagt Styra.

    Welche Geschichte es wird, entscheidet sich schon im Frühjahr

    Viele Geschichten hat der gebürtige Münsteraner, der sich 2002 selbstständig machte und neben der Ganghofer- und der Hiasl-Erlebniswelt auch das Fugger-Welser-Museum gestaltet hat, in den vergangenen zwölf Jahren erzählt. Die vom Nussknacker, Grimms Märchen oder von Weihnachten bei Familie Bär. Schon vor zehn Jahren waren Petterson und Findus zum ersten Mal in Augsburg zu Gast und kommen nun an neun Stationen zurück – beginnend beim Modehaus Wöhrl. Welche Geschichte es wird, entscheidet sich schon im Frühjahr. Zuvor fährt Styra zu einer Firma im Allgäu, die die Kästen, in denen die Puppen tanzen, verleiht. „Der stellt viele verschiedene solcher Szenerien her und ich suche zwei heraus und spreche dann mit der Regio Augsburg, welche wir nehmen.“

    Mehrere Kriterien spielen bei der Auswahl eine Rolle. Etwa wie kindgerecht die Geschichten sind oder ob es ein Buch dazu gibt. So wie etwa bei Ullrich Styras bisherigem Favoriten „Die Kinder von Bullerbü“. Anders als gewöhnlich gab es da keine festen Häuschen für die einzelnen Szenen. „Das waren zig Einzelelemente, bei denen alles einzeln mit der Mechanik verknüpft werden musste. So etwas ist im Aufbau viel zeitaufwendiger. Sonst müssen wir ja in Anführungszeichen nur das Umfeld gestalten. Aber es hat auch einen ganz besonderen Reiz.“ Auch für das nächste Jahr hat Styra schon eine Geschichte im Auge. Allzu viel will er noch nicht verraten. Nur, dass die Figuren dazu von einer Künstlerin aus Baden-Württemberg handgeschnitzt sind. „Sie haben so ein bisschen den Duktus der 70er-Jahre. Das würde ich noch mal gerne nach Augsburg holen.“

    Denn der Stabwechsel hat begonnen. Bereits in diesem Jahr hatte Styra Unterstützung von Tanja Jung von Deko Jung aus Gessertshausen. Sie soll in Zukunft mehr und mehr die Aufgaben des 67-Jährigen übernehmen. Denn eigentlich ist Styra seit zwei Jahren Rentner. „Da möchte ich langsam kürzertreten.“ Das, so Götz Beck von Regio Augsburg, sage er allerdings schon seit Jahren. Beck hofft, dass der Herr der Puppen der Märchenstraße noch eine Weile erhalten bleibt und Groß und Klein noch lange mit seinen Geschichten in den Bann zieht.

    Rätsel Auch 2019 gibt es bei einem Kinder-Rätsel mit Fragen rund um die „Augsburger Märchenstraße“ wieder Preise zu gewinnen. Beim „Himmlischen Postamt“ auf dem Christkindlesmarkt und in der Tourist-Information am Rathausplatz sind die Teilnahmekarten erhältlich.

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