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Augsburg: Entspannen, spielen, feiern: So vielfältig sind die Augsburger Parks

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Entspannen, spielen, feiern: So vielfältig sind die Augsburger Parks

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    Der Gögginger Park ist idyllisch, aber soll ein neues Gesicht bekommen. Nach Ansicht vieler Gögginger gibt es zu wenige Spielmöglichkeiten für Kinder, auch das Wegenetz ist nicht attraktiv.
    Der Gögginger Park ist idyllisch, aber soll ein neues Gesicht bekommen. Nach Ansicht vieler Gögginger gibt es zu wenige Spielmöglichkeiten für Kinder, auch das Wegenetz ist nicht attraktiv. Foto: Michael Eichhammer

    Die Parks und Grünanlagen in den Stadtteilen sind beliebt. Jetzt im Herbst laden sie dazu ein, spazieren zu gehen, Sport zu treiben oder einfach etwas Zeit im Freien zu verbringen. Die Mitarbeiter des Grünamtes behalten die Anlagen im Auge und achten darauf, dass sie gepflegt und attraktiv bleiben. Doch einige Parks sind in die Jahre gekommen und benötigen dringend eine neue Gestaltung.

    Wie viele Parks es in Augsburg eigentlich gibt, könne niemand genau sagen, meint der Leiter der Grünpflege der Stadt, Franz Lernhard. Laut städtischer Homepage würden zumindest 1300 Fußballfelder in die Parkanlagen passen. Nicht alles, was ein Park ist, heißt auch so. „Schon die Definition ist schwierig“, so Lernhard. Den Grünzug westlich des Curt-Frenzel-Stadions an der Gesundbrunnenstraße würde wohl jeder Spaziergänger als Park betrachten. Im Jargon des Grünordnungsamtes ist das die „Kleine Kuranlage“. Ob die Bäume, Wege und Sträucher irgendwo in einem städtischen Dokument als „Park“ definiert sind, ist dagegen nicht ganz klar.

    Nicht alle Parks sind als solche ausgezeichnet

    Der Altstadtring – ganz ohne „Park“ im Namen, steht ebenfalls auf der städtischen Internetseite unter „Parkanlagen“. „Wenn man es sich überlegt, sind die Grünanlagen an Lech und Wertach auch lang gezogene Parks“, findet Lernhard. Noch deutlicher wird es seiner Meinung nach beim Fronhof – der zwar nicht so heißt, aber sicherlich auch ein Park ist. „Von der Pflege bleibt es ohnehin gleich – wir behandeln den Fronhof genauso wie den Wittelsbacher Park“, sagt Lernhard. „Für mich muss eine Anlage nach gärtnerischen Gesichtspunkten gepflegt und angelegt sein, um als Park zu gelten“, so der Grünpflege-Chef.

    Neben den bekannten Parkanlagen wie dem Wittelsbacher-, dem Gögginger- oder beispielsweise dem Siebentischpark gibt es im Stadtgebiet viele kleinere Anlagen mit Parkcharakter, die oft nicht so im Fokus der Öffentlichkeit stehen, obwohl sie viel zu bieten haben. Ein Beispiel, das vor allem Eltern bekannt sein dürfte, ist der Osterfeldpark auf beiden Seiten der B17 in Kriegshaber. Hier hat die Stadt ein großes Spieleparadies für Kinder errichtet, mit Schaukeln, Rutschen und Wippen und viel Platz zum Toben. Der Park hat laut Lernhard die höchste Spielgerätedichte im ganzen Stadtgebiet. „In Kürze werden wir dort wieder neue Spielgeräte aufbauen – die sind schon bestellt“, verrät er. Der Osterfeldpark ist übrigens einer der ganz wenigen Parks, wo Hunde nicht erwünscht sind.

    Ein Spieleparadies für Kinder hat die Stadt im Osterfeldpark errichtet. Arbeiter bauen gerade alte Geräte ab, die nächstes Jahr ersetzt werden.
    Ein Spieleparadies für Kinder hat die Stadt im Osterfeldpark errichtet. Arbeiter bauen gerade alte Geräte ab, die nächstes Jahr ersetzt werden. Foto: Annette Zoepf

    „Die Parks gehören der Allgemeinheit, deshalb lassen wir dort einiges zu“, sagt Lernhard. So kann man dort nicht nur ungestraft die Wiesen betreten, seine Picknickdecke auspacken oder auch Fuß- oder Volleyball spielen. Selbst Geburtstage, Junggesellenabschiede oder Vereinsfeiern sind grundsätzlich in den Augsburger Parks möglich. Derartige Sondernutzungen allerdings nur mit Genehmigung der Stadt. „Die meisten Anfragen bekommen wir für den Wittelsbacher Park und die Rotes-Tor-Anlagen“, so Lernhard. Dann heiße es abwägen – zwischen den Bedürfnissen von Spaziergängern, Radlern und auch den Anwohnern auf der einen Seite – und den Antragstellern auf der anderen Seite. Vor allem die Größe der Veranstaltung sei ausschlaggebend – und ob die Aktivität den Anforderungen der Grünanlagensatzung widerspricht. Dies ist bei Trinkgelagen der Fall. Wenn alles passt, könnten durchaus auch einmal ein paar Biertische auf der Wiese aufgestellt werden. Großveranstaltungen, wie beispielsweise das „Modular-Festival“ im Wittelsbacher Park findet Lernhard dagegen problematisch. Die würden nur in ganz besonderen Einzelfällen genehmigt.

    Viele Parks erhalten ein neues Gesicht

    An vielen Stellen erhalten die Parks gerade ein neues Gesicht. Bekanntes Beispiel ist der Flößerpark in Lechhausen, wo unter anderem ein Wasserspielplatz für Kinder entstanden ist. Für den Gögginger Park wünscht sich die SPD eine Generalsanierung. Es fehlt ein Kinderspielplatz, die Wege sind nicht mehr zeitgemäß. Der Park werde gerade ins Grünanlagenprogramm fürs kommende Jahr aufgenommen, damit die Voruntersuchungen bald stattfinden können, berichtet der Leiter der Planungsabteilung des Grünamtes, Armin Baur. Dafür sei bereits Geld im Haushalt vorhanden.

    Schon weiter ist man mit der Neugestaltung der Grünanlage an der Schöpplerstraße in Oberhausen. Dort hat gerade die erste Anwohnerbeteiligung stattgefunden, bei der die Bürger ihre Wünsche und Anregungen äußern konnten. Hier dürften im kommenden Jahr erste Maßnahmen umgesetzt werden, so Baur.

    Immer wieder wird diskutiert, wie viel Pflege und menschlichen Eingriffs die Augsburger Parks bedürfen – oder ob man sie aus ökologischen Gesichtspunkten auch einmal „verwildern“ lassen soll. Ganz ohne Menschen kommt momentan der Park zwischen Windprechtstraße und Fritz-Hintermayr-Straße im Antonsviertel aus – ein Drahtzaun verwehrt Spaziergängern seit Jahren den Zugang. Große Teile des Parks gehören dem Freistaat Bayern. Der Windprechtpark weise einen Altbaumbestand auf, welcher ökologisch höchst wertvoll und erhaltenswert sei, vor allem auch aufgrund von alt- und totholzbewohnenden Tierarten, heißt es aus dem Umweltamt. Hier müssen der erhaltenswerte Baumbestand und beispielsweise Verkehrssicherungspflichten gegeneinander abgewogen werden.

    Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Naturnutzung in den Parks mit Bedacht

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