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Augsburg: Einkaufen unter freiem Himmel: Am Montag startet die Augsburger Dult

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Einkaufen unter freiem Himmel: Am Montag startet die Augsburger Dult

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    Erwin Lorenz aus Jettingen ist seit 35 Jahren Markthändler auf der Dult.
    Erwin Lorenz aus Jettingen ist seit 35 Jahren Markthändler auf der Dult. Foto: Klaus Rainer Krieger

    Sonnenbrillen, Tücher, Handschuhe und Mützen: Das alles verkauft Erwin Lorenz ab diesem Montag zehn Uhr auf der Augsburger Herbstdult. "Wir Markthändler freuen uns alle sehr, dass die Dult stattfindet. Danke an alle, die das möglich gemacht haben", freut er sich. Am Sonntagmorgen ist er noch mit dem letzten Feinschliff an seinem Stand in der Nähe des Jakobertors beschäftigt.

    Die Dult in Augsburg erhält von Markthändlern viel Lob

    Seit 35 Jahren steht Lorenz zwei Mal jährlich mit seinen Waren in Augsburgs längstem Freiluftkaufhaus. Doch seit letzten Herbst hatte er wegen Corona keinen Einsatz mehr – auch nicht auf anderen Märkten. "Es hat zwar jetzt etwas gedauert, bis nach dieser langen Zeit die Maschinerie wieder anläuft, aber dann ist es wie bei der Bedienung eines alten Computerspiels. Man weiß sofort wieder, was zu tun ist", sagt er lachend. Neben der Tatsache eines Verdienstausfalls über lange Zeit habe er im Lockdown vor allem die Kundinnen und Kunden und die Gespräche mit ihnen vermisst. "Zwischendurch habe ich dann mit den Tomaten in meinem Garten gesprochen, um Ausgleich zu schaffen", erzählt Lorenz. Dass es jetzt wieder los geht, verschaffe ihm ein "richtig gutes Gefühl".

    Margita und Georg Streidl aus Friedberg sind langjährige Marktbeschicker. Während des Lockdowns haben sie viele neue Dekoartikel in Handarbeit hergestellt.
    Margita und Georg Streidl aus Friedberg sind langjährige Marktbeschicker. Während des Lockdowns haben sie viele neue Dekoartikel in Handarbeit hergestellt. Foto: Klaus Rainer Krieger

    Auch Matthias Müller ist froh, dass für ihn und seine Familie langsam wieder der berufliche Alltag einkehrt. Seine Mutter führt einen Stand für Kindertrachten und vermisst – wie viele ihrer Kolleginnen und Kollegen – vor allem ihre Stammkundschaft. "Die Besucher in Augsburg sind toll, die Lage der Dult ist prima, es ist immer ein sehr schöner Markt", schwärmt Müller und auch die Eheleute Streidl sind glücklich, dass sie ihre selbst gemachten Dekoartikel aus Holz, getrockneten Blumen und Seidenblumen endlich wieder anbieten dürfen. "Über Corona habe ich viel Neues geschaffen, ich hatte ja Zeit", erzählt Georg

    Am Sonntag gilt für die Dult ein strenges Hygienekonzept

    Die Stimmung unter den Händlerinnen und Händlern ist am Sonntagmorgen gut. Aus vielen Ständen dringen frohe Stimmen und die meisten können es kaum noch erwarten, dass es endlich los geht. Auch Passanten lugen bereits hinter die Planen und versprechen ihr Kommen auf der Dult, die von 4. bis 10. Oktober täglich von 10 bis 19 Uhr geöffnet haben wird. Erwin Lorenz und seine Kolleginnen und Kollegen gehen davon aus, dass der Markt ein Erfolg wird, auch wenn die Wetteraussichten für die kommenden Tage nicht allzu rosig sind und weiter Corona-Auflagen gelten.

    Reinhard Zippe kommt aus der Nähe von Dinkelsbühl. Für ihn ist der Sonntag der umsatzstärkste Tag.
    Reinhard Zippe kommt aus der Nähe von Dinkelsbühl. Für ihn ist der Sonntag der umsatzstärkste Tag. Foto: Klaus Rainer Krieger

    Statt der bislang 120 bis 130 Stände sind in diesem Jahr nur 94 Beschicker vor Ort, um mehr Abstände zu ermöglichen. Dazu ist das Areal zwischen Vogeltor und Jakobertor eingezäunt, an den neun Eingängen wird die Zahl der Besucher registriert. Montag bis Freitag sind 999 Besucherinnen und Besucher gleichzeitig erlaubt, eine 3G- oder Maskenpflicht gilt jedoch nicht. Anders sieht das Hygienekonzept für den Sonntag, 10. Oktober, aus: Dann gilt die 3G-Regel, die an den Zugängen auch kontrolliert wird.

    Ein Kompromiss, den Händler und Stadt geschlossen haben, weil der Sonntag erfahrungsgemäß der Tag mit den meisten Umsätzen ist. Er wurde daher kurzfristig unter Auflage strenger Hygienevorgaben angehängt. "Ich bin froh um den Sonntag, sonst wäre ich nicht gekommen", sagt Schmuckhändler Reinhard Zippe. Am Sonntag sind dann 4999 Gäste gleichzeitig erlaubt.

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