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Augsburg: Einkaufen in Augsburg: Das Parkleitsystem steckt im Stau

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Einkaufen in Augsburg: Das Parkleitsystem steckt im Stau

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    Ein Blick in die Grottenau: Die Schilder des in die Jahre gekommenen Parkleitsystems stehen noch, allerdings sind die elektronischen Anzeigen abgeschaltet. Ein neues Beschilderungssystem ist in Arbeit.
    Ein Blick in die Grottenau: Die Schilder des in die Jahre gekommenen Parkleitsystems stehen noch, allerdings sind die elektronischen Anzeigen abgeschaltet. Ein neues Beschilderungssystem ist in Arbeit. Foto: Foto: Silvio Wyszengrad

    Das Parkleitsystem, mit dem die Stadt nach dem Innenstadtumbau Autofahrer besser in Parkhäuser der City lotsen will, wird sich um mindestens ein Jahr verzögern. Wie Baureferent Gerd Merkle auf Anfrage erklärte, sei mit einer Umsetzung des elektronischen Beschilderungssystems kommendes Jahr nicht zu rechnen.

    Das Problem sind dabei nicht einmal die Finanzen, weil die elektronische Beschilderung aus einem Sondertopf, der so genannten Parkraumrücklage, finanziert werden soll. Allerdings kann das Tiefbauamt die Planungen aktuell nicht vorantreiben, weil der dafür zuständige Mitarbeiter die Behörde verlassen hat. Derzeit laufe die Wiederbesetzung, doch vor kommendem Jahr könnte man mit der Planung nicht weitermachen, heißt es im Baureferat. Ein Entwurf liegt bereits in der Schublade. Er sieht vor, Autofahrer an den Einfallstraßen frühzeitig in die richtigen Bahnen zu lenken und in der Innenstadt dann je nach Ziel feinzuverteilen.

    Aktuell gibt es ein Provisorium

    Das System soll auch anzeigen, wie viele Stellplätze pro Parkhaus gerade verfügbar sind. Die Stellplatzfrage ist dabei aber fast nur an den Adventssamstagen von Interesse, weil die meisten Parkhäuser sonst in der Regel noch freie Kapazitäten haben. Fast wichtiger ist die zielgenaue Beschilderung aus einem Guss. Nach dem Innenstadtumbau hat die Stadt ein provisorisches Schildersystem aufgestellt, zudem gibt es noch die Beschilderung des alten Parkleitsystems aus den 90er Jahren. Allerdings funktioniert dieses nicht mehr. Als der Innenstadtverkehr vor vier Jahren neu geordnet wurde, musste ein Teil der Beschilderung abgebaut werden.

    Speziell auswärtige Besucher und Kunden würden von einem Parkleitsystem am meisten profitieren - sie sind es, die Augsburg auch verstärkt wieder in die Stadt locken will. Die Strahlkraft Augsburgs ins Umland hat – verbunden mit dem Ausbau des dortigen Einzelhandels auf der grünen Wiese – in den vergangenen zehn Jahren abgenommen, besagt das Einzelhandelsgutachten der Stadt

    Vor kurzem wurden die Ergebnisse einer Passantenbefragung durch die Uni im Auftrag der Stadt bekannt. Ein Ergebnis: Etwa 40 Prozent der Besucher kommen aus dem Umland. Dieser Wert zeige zumindest, dass die Innenstadt nach wie vor das Zentrum der Region sei, so Wirtschaftsbürgermeisterin Eva Weber.

    Mehr Zeit im Zentrum

    Die Zeit, die Besucher in der Innenstadt verbringen, stieg im Vergleich zu den Vorjahren um zehn Minuten auf 133 Minuten. Zudem verbinden immer mehr Besucher mehrere Aktivitäten – etwa Einkauf, Essen gehen und Freunde treffen – miteinander. Das ist ein Zeichen dafür, dass sich die Passanten wohl fühlen. „Innenstädte leben von ihrer Multifunktionalität. Je besser das Erscheinungsbild, die Aufenthaltsqualität und die Angebotsvielfalt einer Innenstadt sind, umso mehr Tätigkeiten verbindet ein Besucher“, so Weber. Sie weist auch darauf hin, dass man nicht nur aufs Einkaufen schauen dürfe. Es sei gelungen, die Innenstadt als „multifunktionalen Ort“, an dem man sich auch etwa auch gerne zum Essen gehen oder feiern trifft, zu inszenieren.

    Beim Einzelhandelsverband sieht man noch Luft nach oben. Von den Passantenzahlen vor 15 Jahren sei man weit entfernt, sagt Geschäftsführer Wolfgang Puff. „Die Augsburger sind auch eine treue Kundschaft. Es ist aber unseren Beobachtungen nach nicht merklich gelungen, Kunden aus dem Umland wieder in die Stadt zu locken. Da darf man nicht nachlassen.“ Das Parkleitsystem könne ein Baustein sein. „Wer nicht so häufig in die Stadt kommt, will die Sicherheit haben, wo er hinmuss.“ Puff warnt in diesem Zusammenhang auch davor, das Auto im Zuge des Projekts „Fahrradstadt 2020“ zu stark auszugrenzen. „Stau auf den Zufahrtsstraßen ist Gift.“

    Nach einer Erhebung der Stadt nutzen die Augsburger das Auto allerdings nicht so häufig, um in die Innenstadt zu gelangen. Es wird knapp von Bus/Tram und Fahrrad abgehängt. Allerdings blieben Umlandbewohner bei dieser Bürgerumfrage außen vor. Zudem machen manche notorische Autofahrer möglicherweise auch gleich einen Bogen um die Innenstadt. Laut einer Bürgerbefragung von 2013 wird das Parken trotz Semmeltaste und dem Parkvergütungssystem Mobilo von der Mehrheit sowohl in Parkhäusern als auch auf öffentlichen Stellplätzen als recht teuer angesehen. "Kommentar

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