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Augsburg: Ein Holzanbau sorgt auf dem Stadtmarkt für Gesprächsstoff

Augsburg

Ein Holzanbau sorgt auf dem Stadtmarkt für Gesprächsstoff

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    Der Eingang zum Café Kaufmann auf dem Stadtmarkt ist seit kurzem mit Holz verkleidet. Manche Standbetreiber in der Nähe sind nicht so glücklich.
    Der Eingang zum Café Kaufmann auf dem Stadtmarkt ist seit kurzem mit Holz verkleidet. Manche Standbetreiber in der Nähe sind nicht so glücklich. Foto: Silvio Wyszengrad

    Das Café Kaufmann am Eingang des Stadtmarktes ist ein beliebter Treffpunkt. Seit etwa zwei Wochen ist es auch wirklich nicht mehr zu übersehen. Ein Holzanbau, der etwas an eine urige Skihütte erinnert, bietet den Gästen in der kalten Jahreszeit Unterschlupf. Doch nicht jeder ist davon angetan.

    Rahmi Corapci, der Inhaber des Cafés, wollte „etwas Schönes hinstellen, was ein Hingucker ist und den Stadtmarkt schmückt.“ In dem neuen, rustikalen Wintergarten gibt es Stehtische. An den Glasfronten sind Theken angebracht, an denen sich die Gäste auf Barhockern hinsetzen und das Treiben auf dem Markt beobachten können. Heizstrahler sorgen für Wärme. Und auf den Stühlen liegen die schon bekannten grünen Wolldecken.

    Corapci, der im Sommer vor dem Café sonst viele Tische und Stühle hat, sagt, dass die Menschen begeistert sind. „Auch die, die vorbeigehen, halten den Daumen hoch oder rufen ,super’.“ Alles sei aus Naturholz. Design und Idee stammten von ihm, eine Zimmerei habe seine Vorstellungen umgesetzt. Die Genehmigung bekam Corapci vom städtischen Marktamt. „Das war kein Problem.“ Etwas Problematisch sehen allerdings die Standbetreiber, die sich an der Seite des Stadtmarktes und damit hinterhalb des Cafés befinden, den neuen Anbau.

    Sie befürchten, von den Stadtmarkt-Kunden nicht mehr so wahrgenommen zu werden, wie sonst. „Im Prinzip finde ich es ja gut“, sagt Obststand-Betreiberin Erika Necker. „Aber es ist sehr wuchtig. Und die Holzbalken verdecken die Sicht auf unseren Stand.“ Ihre Nachbarin Renate Wilfer wendet ein, dass man nicht informiert wurde. „Plötzlich war es an einem Montagmorgen da.“ Der Obst- und Gemüsestand von Silvia Weiß liegt etwas weiter entfernt. Darum fühlen sie und ihre Kolleginnen sich nicht betroffen. Aber sie finden, dass man mehr Rücksicht hätte nehmen und die Beschicker darum herum auch vorher hätte informieren können.

    Wie lange soll der Augsburger Stadtmarkt samstags öffnen? 

    Neues Geschäft eröffnet auf dem Stadtmarkt

    Werner Kaufmann vom Marktamt räumt ein, dass der Anbau „ziemlich wuchtig“ geworden ist. Als er die Zeichnung vorab gesehen hatte, habe er sich das etwas anders vorgestellt. Er weiß, dass das die Obsthändler hinterhalb nicht so gerne sehen. Das Café habe die Genehmigung temporär bis Februar erhalten, betont er. „Wenn die Hütte wieder abgebaut ist, muss man Bilanz ziehen und das besprechen.“ Café-Inhaber Corapci selbst geht davon aus, dass er das Holzkonstrukt auch die kommenden Winter aufstellen kann. Es gibt noch eine Neuerung auf dem Markt.

    Frank Stormanns und Patricia Tröber sorgen dafür, dass es auf dem Stadtmarkt wieder Wild und andere Spezialitäten gibt.
    Frank Stormanns und Patricia Tröber sorgen dafür, dass es auf dem Stadtmarkt wieder Wild und andere Spezialitäten gibt. Foto: Silvio Wyszengrad

    Ab dem heutigen Samstag wird dort wieder Wildfleisch verkauft. Nachdem Großhauser Wild & Geflügel anfang April überraschend geschlossen hatte, stand das Geschäft leer. Nun eröffnet Frank Stormanns, der bereits nebenan die Nudelmanufaktur betreibt, den Laden. Wild, Geflügel, Dry Aged Beef und saisonale Produkte, die dazu passen, werden dort angeboten. „Willi

    Als gelernter Koch will er seinen Kunden auch den ein oder anderen Ratschlag für die Zubereitung mitgeben. Das Geschäft ist kaum mehr wiederzuerkennen. In wochenlanger Eigenarbeit hat Stormanns den Laden umgebaut. Viel helles Holz, Glas und Edelstahl verleihen dem 40 Quadratmeter großen Geschäft ein modernes Ambiente.

    Für Stormanns ist es ein Glücksgriff, weil er sein neues Angebot mit seiner Nudelmanufaktur künftig kombinieren kann. Einen Durchgang vom Wildfach-Geschäft ins Restaurant gibt es auch schon.

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