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Augsburg: Dieser Student finanziert sich mit Gebraucht-Klamotten

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Dieser Student finanziert sich mit Gebraucht-Klamotten

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    Daniel Weizel verkauft nicht nur gebrauchte Kleidung, teilweise näht er sie auch um, damit sie modischer aussieht.
    Daniel Weizel verkauft nicht nur gebrauchte Kleidung, teilweise näht er sie auch um, damit sie modischer aussieht. Foto: Annette Zoepf

    Unzählige Klamotten daheim, aber nichts anzuziehen. Davon kann Daniel Weizel ein Lied singen. Zwar verteilten sich Kleidungsstücke, verpackt in hellblauen Tüten, beinahe über sein halbes WG-Zimmer. Aber er trägt sie nicht selbst. Der 29-Jährige verkauft sie übers Internet. So verdient er sich neben seinem Informatik-Studium etwas dazu.

    Weizel sagt: „ Für Mode interessiert habe ich mich schon immer.“ Bereits als 13-Jähriger begann er einen Handel mit gebrauchten Klamotten. Um sich einen eigenen Computer zu finanzieren, bot er damals die ausrangierten Lederhosen und Biker-Jacken seines Vaters über die Plattform E-Bay an. Und er merkte schnell, dass diese durchaus noch etwas wert waren.

    Student entdeckte Augsburger Sozialkaufhäuser für sich

    Als Student entdeckte Weizel die Augsburger Sozialkaufhäuser für sich. Er nahm das bereits bewährte Geschäftsmodell wieder auf. Diesmal aber professioneller als früher. Weizel meldete ein Kleingewerbe an, lud Fotos ausgewählter Kleidungsstücke in dem eigens erstellten Instagram-Account @revived_garments hoch. Fotos von Levis-Jeans sieht man dort, von gemusterten Hemden, von Pullis in knalligen Farben.

    „Auffällig, bunt, 80er“, das sind die Kleidungsstücke, die Weizel bevorzugt auswählt. Neben Sozialkaufhäusern wie beispielsweise Contact in Haunstetten und Flohmärkten sind für ihn Wohnungsauflösungen zum Teil Goldgruben. Durch seinen Onkel, der in einem Entrümpelungsunternehmen arbeitet, bekommt er davon etwas mit.

    Nicht jedes alte Kleidungsstück eigne sich jedoch zum Weiterverkauf, sagt der Student. Hochwertige Verarbeitung und generell gute Qualität seien wichtig. „Ich möchte Sachen verkaufen, die, auch wenn sie schon alt sind, noch lange halten“, sagt der 29-Jährige. So wolle er den Lebenszyklus von Klamotten verlängern.

    Augsburger Student näht die Kleidung teilweise um

    Seit zwei Jahren näht Weizel die Kleidung teilweise auch um – kürzen, enger machen und gelegentlich mal ein „Patch“ aufnähen, das zahlt sich aus. „Upcycling“ nennt man dieses Aufwerten alter Kleidung. Und es kommt an. „Ein paar Leute kaufen schon seit Jahren immer wieder bei mir ein“, sagt Weizel. Für sie näht er die Kleidung auch nach ihren persönlichen Vorstellungen um. Manche seiner Kunden beauftragen ihn inzwischen gezielt mit der Suche nach bestimmten Kleidungsstücken, etwa für Mottoparties. „Es ist schön, den Leuten mit den Sachen eine Freude zu machen.“

    Weizels kleines Gewerbe hat auch einen positiven Aspekt für die Umwelt. Wenn man alte Kleidung aufwerte, statt zu neu hergestellter Ware zu greifen, produziere das weniger Müll, sagt der Student. Weil Nachhaltigkeit für ihn ein wichtiges Thema ist, verpackt er die Kleidung inzwischen nicht mehr in Plastik, sondern in altes Zeitungspapier. Und der Versand erfolgt in recycelten Kartons – übrigens nicht nur in die Region, sondern europaweit.

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