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Augsburg: Diese Stellen sollten Sie meiden: Augsburgs größte Staufallen

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Diese Stellen sollten Sie meiden: Augsburgs größte Staufallen

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    Die Sebastianstraße auf Höhe Einmündung Thommstraße am Dienstagnachmittag: Der Knotenpunkt gilt als eine der größten Staufallen in Augsburg.
    Die Sebastianstraße auf Höhe Einmündung Thommstraße am Dienstagnachmittag: Der Knotenpunkt gilt als eine der größten Staufallen in Augsburg. Foto: Silvio Wyszengrad

    Autofahrer in Augsburg haben im vergangenen Jahr im Schnitt bedingt durch Staus 22 Prozent mehr Fahrzeit gebraucht. Das sind zwei Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Zu diesem Ergebnis kommt eine Auswertung des Navi-Dienstleisters Tomtom, der die GPS-Bewegungsdaten von Nutzern anonymisiert auswertet. Zu den Stoßzeiten am Morgen und am Abend brauchen Autofahrer 37 bzw. 44 Prozent länger für eine Strecke, als wenn sie diese nachts bei freier Fahrt zurücklegen würden. Konkret: Wer nachts für eine Fahrt ohne Verkehrsbehinderung 30 Minuten brauchen würde, benötigt morgens 41 Minuten. Wie steht Augsburg im nationalen Stau-Vergleich da?

    An diesen Stellen gibt es in Augsburg am häufigsten Stau

    Im bundesweiten Ranking von 26 Städten ist Augsburg im Vergleich zum Vorjahr auf der Rangliste von Platz 21 auf Platz 19 gerutscht, hat sich also im Vergleich mehr Staus. Allerdings sind die ausschlaggebenden prozentualen Verschiebungen minimal. Von den untersuchten 26 Städten hätten 18 eine Zunahme bei der staubedingten Fahrzeit von mehr als einem Prozent, so Tomtom-Sprecherin Sarah Schweiger. Das Thema Verkehrswende sei in den Städten noch nicht feststellbar.

    Zu den besonders belasteten Punkten in Augsburg zählen:

    • Kreuzung Sebastian-/Thommstraße
    • Friedberger Straße Als weitere Staustrecke gilt nach der Auswertung die Achse Friedberger Straße. Auf der Augsburger Straße, wie die Achse auf Friedberger Stadtgebiet heißt, staut es sich zwischen Chippenham-Ring und der Meringer Straße. Auch die Kreuzung Meringer Straße wurde als Brennpunkt identifiziert, wo Autofahrer lange stehen. Bei einem Gespräch zwischen den Städten Augsburg und Friedberg war zuletzt angekündigt worden, sich die Ampelschaltung an dieser Kreuzung ansehen zu wollen. Oberbürgermeister Kurt Gribl (CSU) kündigte an, die automatische Ampelsteuerung, die ans Verkehrsaufkommen angepasst die Ampelphasen ändert, verbessern zu wollen. Die Stadt hatte die „intelligente“ Ampeln im Zuge des Baus der Straßenbahnlinie 6 eingeführt, um die befürchteten Staus (die es vorher allerdings auch schon gab), zu vermeiden. Offenbar nutzen Autofahrer nicht wie erhofft die Große Ostumgehung AIC 25 neu.
    • Neuburger Straße Von der Kreuzung Radetzkystraße bis zur Kreuzung Klausstraße
    • Mittlerer Graben Rund um die Kreuzung Leonhardsberg und Pilgerhausstraße
    • Wertachstraße Von der Kreuzung Liebigstraße bis zur Kreuzung Innere Uferstraße
    • Stettenstraße Von der Kreuzung Schießgrabenstraße bis zur Kreuzung Hermanstraße
    • Jakoberwallstraße Rund um die Kreuzung Am Vogeltor
    • Eichleitnerstraße Von der Kreuzung Gögginger Straße bis zur Kreuzung Peter-Dörfler-Straße
    • Kreuzung Leonhardsberg und Karlstraße

    Als besonders staureich gilt laut Tomtom der Donnerstagabend zwischen 17 und 18 Uhr. Am entspanntesten ist die Situation am Freitagmorgen, was daran liegen könnte, dass Arbeitnehmer hier bevorzugt Home-Office machen oder Menschen mit Teilzeitvertrag am Freitag frei machen. Der problematischste Tag im vergangenen Jahr war der 9. Januar, als Autofahrer gut 50 Prozent länger ans Ziel brauchten. Grund an diesem Tag waren Schneefall und Blitzeis.

    Sorgte die Sanierung der B17 für mehr Staus in Augsburg?

    Die genauen Ursachen dafür, dass die Stauzeiten übers ganze Jahr gerechnet anstiegen, sind nicht ganz klar. Eine Rolle kann die Sanierung der B17 im vergangenen Jahr spielen – stehen dort viele Autos im Stau, schlägt sich das in der Statistik nieder. Einen anderen Hinweis gibt die Studie „Mobilität in Städten“, für die 2018 rund 3600 Augsburger von der TU Dresden befragt wurden und deren Ergebnisse kürzlich bekannt wurden. Wie berichtet sank zwar der Anteil des Autos an den gesamten innerstädtischen Wegen von 34,5 auf 33,7 Prozent, doch das sagt nichts über die absolute Menge des Verkehrs aus.

    Denn bei der Studie kam heraus, dass die Augsburger im Schnitt längere Wege zurücklegen als noch vor fünf Jahren – vermutlich, weil sie mehr ins Umland oder nach München pendeln. Das bedeutet, dass die Verkehrsmenge insgesamt wächst, auch weil die Zahl der Wege im Zehn-Jahres-Vergleich gestiegen ist (inzwischen 3,5 Wege pro Tag und Person). Und gerade bei längeren Wegen ist das Auto nach wie vor das bevorzugte Verkehrsmittel.

    Dazu passt auch die steigende Zahl an Autos, die zumindest zum Teil mit dem Bevölkerungswachstum der vergangenen Jahre erklärbar ist. Aktuell gibt es in Augsburg 136.121 Pkw (Stand Januar 2019). 23 Prozent der Haushalte haben kein Auto, ansonsten stieg der Anteil der Haushalte mit zwei Fahrzeugen. Bemerkenswert ist, dass der Pkw-Bestand je 1000 Einwohner zuletzt leicht sank, und zwar von 470 auf 465. Zahlen zum Stichtag 1. Januar 2020 liegen noch nicht vor.

    Der Durchgangsverkehr soll raus aus der Stadtmitte

    Die Verkehrspolitik in der Stadt Augsburg ist vor einigen Jahren dazu übergegangen, innerstädtische Verkehrsmittel wie Nahverkehr und Fahrrad sowie Fußgänger vermehrt zu fördern. Der Durchgangsverkehr soll aus der Stadt ferngehalten werden, weshalb mit der Schleifenstraße eine innerstädtische Tangente gebaut wurde. Der Bau der Osttangente im Landkreis Aichach-Friedberg, vor Ort umstritten, wird von der Stadt Augsburg befürwortet. Der Bau innerstädtischer neuer Autostraßen wie der Nordtangente/MAN-Spange, momentan im in die Jahre gekommenen Verkehrsplan vorgesehen, gilt als nicht mehr wahrscheinlich.

    Lesen Sie dazu auch unseren Kommentar: So kann es beim Verkehr nicht weitergehen

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