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Augsburg: Die umstrittene Tramlinie 5: Fragen und Antworten

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Die umstrittene Tramlinie 5: Fragen und Antworten

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    Über den Trassenverlauf der Tramlinie 5 soll heute im Stadtrat entschieden werden.
    Über den Trassenverlauf der Tramlinie 5 soll heute im Stadtrat entschieden werden. Foto: Annette Zoepf (Archiv)

    Wo soll die Linie 5 verlaufen?

    Die Linie 5 soll zwischen Hauptbahnhof und dem Klinikum Augsburg verlaufen. Umstritten ist vor allem, wo die Tram die Wertach überqueren soll.

    Vor zwei Jahren hatten die Stadtwerke für eine Trassierung durch die Hessenbachstraße geworben, weil ein Brückenneubau über die Wertach mit mehreren Millionen Euro zu Buche geschlagen hätte. Die Stadt beschloss diese Trasse. Inzwischen hat das Tiefbauamt eine Lösung erarbeitet, die eine Trassierung über die momentan neu zu bauende Ackermann-Brücke ermöglichen würde und günstiger ist (Variante Holzbachstraße).

    Die Holzbachstraße, so die Stadt, würde für Autos zur Einbahnstraße Richtung Ackermann-Brücke werden. Um für die Straßenbahn genug Platz zu schaffen, müssten etwa 50 Parkplätze am Straßenrand wegfallen. In der Grünanlage würde ein 3,6 Meter breiter Streifen wegfallen.

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    Lange Zeit galt die Strecke über die Hessenbachstraße als Favorit - bis Stadt und Stadtwerke vor vier Wochen völlig überraschend umschwenkten und Überlegungen präsentieren, dass die Tram über die Holzbachstraße fahren soll. Darüber soll heute im Stadtrat abgestimmt werden.

    Warum ist die Stadt umgeschwenkt?

    Gegen die Hessenbachstraße hatte sich massiver Einwand von Naturschützern erhoben, weil etliche Bäume gefällt werden müssen. Außerdem haben Detailuntersuchungen bei der Variante Hessenbachstraße eine Reihe von Problemen zutage gefördert. Die Straßenbahnen dürften im Kurvenbereich beim Café Schenk aus Gründen der Entgleisungssicherheit nur mit zehn Kilometern pro Stunde fahren. Zudem wäre die Tramkreuzung mit der Localbahn an dieser Stelle deutlich teurer als zunächst gedacht und die Haltestelle Luitpoldbrücke ist, anders als ursprünglich geplant, aufgrund neuer Vorschriften zum Sicherheitsabstand von Straßenbahnen nicht mehr als Doppelhaltestelle geeignet.

    Wie sieht der Zeitplan aus?

    Der Zeitplan mit einer Inbetriebnahme 2019, wie er ursprünglich vorgesehen war, ist wohl nicht mehr zu halten. Aufgrund des mehrmonatigen Genehmigungsverfahrens (Planfeststellung) durch die Regierung von Schwaben und einer geschätzten Bauzeit von zweieinhalb Jahren ist eine spätere Inbetriebnahme realistisch. Die Stadtwerke wollen sich auf keinen Zeitpunkt festlegen. Man plane aber nach wie vor, Anfang 2017 alle Planungen fertig zu haben und diese der Regierung vorzulegen. „Die Planung der Alternative durch die Holzbachstraße ist kein gravierender Mehraufwand“, so so Stadtwerke-Geschäftsführer Walter Casazza. Schließlich habe man schon viele Vorarbeiten im Zuge der Trassenuntersuchungen geleistet.

    Welche Widerstände gibt es?

    Während die Bürgeraktion Pfersee die Verlagerung der Linie ans östliche Wertachufer begrüßt und auf das Ergebnis der Bürgerwerkstatt verweist, kommt vom Bürgerforum Thelottviertel, das den Bahnhofstunnel als Ganzes ablehnt, scharfe Kritik. Die Gegner der geplanten Straßenbahnlinie 5 im Thelottviertel lassen nun ein mögliches Bürgerbegehren prüfen. Sie wehren sich seit Jahren gegen die Planungen, die Straßenbahn durch die Hörbrotstraße fahren zu lassen. In Stadtbergen wird der weitere Verlauf der Trasse in der Ackermannstraße kritisch gesehen. AZ

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