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Augsburg: Die Pläne fürs Schwabencenter werden konkret

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Die Pläne fürs Schwabencenter werden konkret

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    Die Ladenpassage im Schwabencenter soll saniert werden.
    Die Ladenpassage im Schwabencenter soll saniert werden. Foto: Silvio Wyszengrad

    Eigentlich sollte das Geschäft im Schwabencenter an der Friedberger Straße längst florieren. Im Dezember 2015 verkündeten Eigentümer und Projektentwickler, das 1970 eröffnete Einkaufszentrum werde für 50 Millionen Euro umgebaut und modernisiert. Doch getan hat sich seitdem wenig. Seit geraumer Zeit ist der größte Teil des Parkhauses gesperrt; sonst ist bald eineinhalb Jahre später von Umbau und Modernisierung kaum etwas zu sehen.

    Das Projekt erweist sich als schwierig. Stadtbaurat Gerd Merkle spricht auf Anfrage von einem komplexen Vorhaben. Deshalb habe die Abstimmung von Antragsunterlagen und der eigentlichen Planung mit dem Investor viel Zeit in Anspruch genommen. Ein Knackpunkt war offenbar die Frage, wie man mit dem teils maroden Parkhaus umgehen soll. Auch hinsichtlich der Quadratmeterzahlen scheint es längere Gespräche gegeben zu haben.

    Hochhäuser nicht betroffen

    Inzwischen liegen konkrete Pläne für den Komplex vor, der aus drei über 60 Meter hohen Wohnhochhäusern – sie sind nicht von dem Umbau betroffen – und einer Ladenpassage besteht. Die Pläne betreffen im Wesentlichen die Modernisierung der 300 Meter langen Passage parallel zur Friedberger Straße. Hintergrund ist, dass sowohl das Gebäude als auch das dahinterstehende Konzept deutlich in die Jahre gekommen sind.

    Die Passage soll innen breiter werden.
    Die Passage soll innen breiter werden. Foto: Silvio Wyszengrad

    Die Ladenpassage wird laut Planungen auf ganzer Länge eine moderne Fassade bekommen, die mit einem wellenförmigen Muster versehen ist. Innen soll sie verbreitert werden, um Kunden ein angenehmeres Raumgefühl zu geben. Auch ein neuer Mietermix und eine Markthalle als Centermittelpunkt sind vorgesehen. Die Stadt wünscht, dass das Zentrum sich künftig verstärkt auf die Versorgung von Herrenbach und Spickel konzentriert und als eine Art Stadtteilzentrum fungiert. Derzeit stehen viele der rund 60 Geschäfte leer, der Erosionsprozess setzt sich fort. Kürzlich zog auch der Möbelhändler „Dänisches Bettenlager“ aus. Gut funktioniert trotz umliegender Discounter der „Edeka“-Markt, der ein Frequenzbringer ist. Die Lebensmittel-Sparte wird auf Wunsch der Stadt auch künftig anteilig die meisten Flächen belegen, gefolgt von den Bereichen Bekleidung, Elektro und Körperpflege.

    Parkhaus soll abgerissen werden

    Zudem plant das Schwabencenter den Abriss des Parkhauses und die Errichtung eines Neubaus an gleicher Stelle. Dieser soll direkt anschließend an die bestehende Passage Ladengeschäfte beherbergen. Künftig wird es um die 100 Parkplätze weniger geben, wobei das bestehende Parkhaus zuletzt nicht mehr voll war. Die Garage soll laut Plänen künftig auch direkt von der Friedberger Straße aus erreichbar sein. Auch die Außenflächen sollen so hergerichtet werden, dass sie attraktiver werden. Unter anderem soll ein Dachgarten auf dem Dach der Ladenpassage wieder hergerichtet werden. Diskussionen gibt es noch über das „Wohnzimmer“, einen vor zwei Jahren geschaffenen Sozialtreffpunkt mehrerer Träger in einem leer stehenden Ladenlokal im Center. Insbesondere die Bewohner der 540 Wohnungen in den Hochhäusern über dem Schwabencenter wünschten sich, dass die Einrichtung bleibt. Das Schwabencenter müsse wieder mehr sein als nur ein Ort zum Einkaufen, sagt Architektin Sabine Pfister, die seitens der Lokalen Agenda 21 das Projekt betreut. Das Wohnzimmer mit seinen Mitmach- und Beratungsangeboten habe deutlich zur Belebung des Centers beigetragen. Das Schwabencenter würde grundsätzlich eine Fortsetzung unterstützen. Ein konkretes Angebot könne man aber erst machen, wenn man einen Überblick über die künftigen Mieter und deren Verteilung habe, heißt es.

    SPD: Spickel besser anbinden

    Der Vorsitzende des Bauausschusses, SPD-Stadtrat Stefan Quarg, würde zudem eine bessere Anbindung des Spickels an das Center wünschen. Zu überdenken sei die Zukunft des Fußgängerstegs über die Friedberger Straße. Denkbar sei dort eine Ampel. Als die Friedberger Straße vor mehreren Jahren saniert wurde, wollte der Stadtrat aber an dieser Stelle keine Ampel, um Autos nicht auszubremsen. „Jedenfalls müsste die Stadt hier etwas tun“, sagt Quarg.

    Wann es mit dem Umbau losgeht, ist ungewiss. Der Stadtrat muss in der April-Sitzung als erstes sein O.K. zum Bebauungsplan geben. Der Projektentwickler LDAG wollte sich im Vorfeld nicht äußern. Zu rechnen ist in jedem Fall mit mehr als einem Jahr Bauzeit. Ende 2018 könnte das Center wieder eröffnen. Es soll dann unter dem Namen „Forum Augsburg“ firmieren, so die Firma Koprian IQ, die seit vergangenem Jahr das Center managt. Eigentümer ist die Stuttgarter Nanz-Gruppe.

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