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Augsburg: Die Oase wird zum Treffpunkt fürs Quartier

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Die Oase wird zum Treffpunkt fürs Quartier

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    Weitläufig ist die Oase bereits heute. Die Sportplätze und -angebote sind auf fast 10000 Quadratmetern verteilt. Mit einer umfassenden Sanierung wird die Anlage für die Zukunft fit gemacht.
    Weitläufig ist die Oase bereits heute. Die Sportplätze und -angebote sind auf fast 10000 Quadratmetern verteilt. Mit einer umfassenden Sanierung wird die Anlage für die Zukunft fit gemacht. Foto: Wolfgang Diekamp

    Auf den ersten Blick wirkt das Fitnessgerät Calisthenics wenig spektakulär. Doch was die jungen Besucher ihrem Körper an den Quer- und Längsstangen abverlangen, nötigt dem nur durchschnittlich sportlichen Betrachter Respekt ab. Die Trimmanlage ist die neueste Errungenschaft auf der Freizeitsportanlage Oase im Viertel Rechts der Wertach. Möglich wurde die Anschaffung durch eine Spende der km-Sportagentur aus dem Erlös des M-net-Firmenlaufs.

    Das blitzende Calisthenics kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Oase des Stadtjugendrings (SJR) in die Jahre gekommen ist. Der Bodenbelag sowohl auf dem großen umzäunten Allwetterplatz als auch auf dem kleinen Basketballplatz ist durch jahrelangen intensiven Gebrauch ramponiert und uneben. SJR-Geschäftsführer Helmut Jesske und seine Mitarbeiter Alfons Schweihofer und Florian Voglmaier sehen hier eine „gewisse Verletzungsgefahr“. Deswegen ist den Verantwortlichen bisweilen bang zumute, wenn an Spitzentagen bis zu 200 Kinder und Jugendliche auf dem weitläufigen Areal turnen und herumtoben.

    Rentnerinnen hegen Kräuterbeete

    Andererseits ist die Oase, die sich in dem Viertel zwischen Innenstadt und Oberhausen auf fast 10000 Quadratmetern erstreckt, für SJR-Chef Jesske „einmalig“. Die Anlage bietet nicht nur jungen Menschen in ihrer Freizeit sinnvolle Betätigungsmöglichkeiten, sondern ermöglicht auch der Martin- und der Löweneckschule Sportunterricht unter freiem Himmel. Zudem hat auch die ältere Generation ihre Freude an der Oase. Am Rande der Anlage hegen Rentnerinnen aus der Nachbarschaft Gemüse- und Kräuterbeete.

    Da verwundert es nicht, dass die Freizeitsportanlage als bedeutend angesehen wird. Bürger und Quartiersmanager regten bei der gemeinsamem Arbeit an einem Integrierten Stadtentwicklungskonzept (ISEK) im Rahmen des Förderprogramms „Soziale Stadt“ an, die Oase mehr für den Stadtteil und damit für weitere Personengruppen zu öffnen.

    Dieser Wunsch geht in Erfüllung. Johannes Hintersberger, SozialStaatssekretär im Bayerischen Landtag, verkündete unlängst beträchtliche Zuschussmittel. Augsburg erhält insgesamt knapp 2,5 Millionen Euro aus dem Bund-Länder-Städtebauförderprogramm „Investitionspakt Soziale Integration im Quartier“. Dass neben der Kresslesmühle in der Altstadt auch die Oase vom Bundesbauministerium ausgewählt wurde, begrüßt Hintersberger sehr. Sie übernehme im Quartier Rechts der Wertach eine wichtige soziale Funktion. „Ziel ist es, für alle Bewohner des Quartiers den bestehenden Sportbereich der Oase zu einem Stadtgarten mit vielfältigen Benutzungsmöglichkeiten aufzuwerten.“ Dazu gehörten neben der Sanierung der Freisportanlagen und des Sanitärgebäudes ein erweitertes Angebot an Spiel- und Erholungsmöglichkeiten für alle Altersschichten und erweiterte Öffnungszeiten.

    Neuer Integrationsmanager

    Rund 1,35 Millionen Euro aus dem gesamten Zuschusspaket sollen in die fast 30 Jahre alte Oase fließen. Im Stadtplanungsamt wird bereits an der Neukonzeption getüftelt, die nach den aktuellen Schätzungen insgesamt rund 1,6 Millionen Euro kosten soll. Teamleiter Tobias Häberle und sein Mitarbeiter Helmut Seibold freuen sich, dass die Fördermittel nicht nur den Baumaßnahmen zugutekommen, sondern auch die Einstellung eines Integrationsmanagers ermöglichen. Dadurch könnten die Öffnungszeiten ausgedehnt werden.

    Zu den geplanten Maßnahmen zählen die Erneuerung des Allwetterplatzes, die Sanierung des Basketball- und des Bolzplatzes sowie der Laufbahn. Weitsprunganlage und Beachvolleyballplatz sollen künftig zu einem Ensemble zusammengefasst werden. „Die Schulumkleiden müssen ebenfalls erneuert werden“, sagen die Stadtplaner. In einem guten Zustand befindet sich das 2009 erbaute Haus der Oase, das künftig barrierefrei zugänglich sein soll. Hier sind neben einem Aufenthaltsraum – der vor allem im Winter und an Regentagen stark genutzt wird – Büros und Sanitäranlagen untergebracht. In die Planungen sind laut Häberle und Seibold die Wünsche der Nutzer – vor allem Stadtjugendring und Schulen – eingeflossen. Auch Sportreferent Dirk Wurm begrüßt die Frischzellenkur für die Oase. Sie sei ein Teil des städtischen Sport- und Bäder-Entwicklungsplans. „Die Vernetzung von Schule, Quartiers- und offener Jugendarbeit ist genau das, wo wir hinwollen“, sagt Wurm. Ähnliches sei auch auf dem Sportareal am Meierweg in Oberhausen vorgesehen.

    Beste Trainingsmöglichkeiten für Basketballer

    Starten wird der Umbau voraussichtlich im kommenden Jahr. Ob alle Arbeiten bei laufendem Betrieb erledigt werden können, steht noch nicht fest. Klar ist indes, dass auch die Basketballer künftig auf der Oase wieder beste Trainingsmöglichkeiten vorfinden. „Etliche unserer Jugendlichen haben es in Vereinen zu etwas gebracht“, sagt Schweihofer mit Stolz in der Stimme. Beispielsweise in den Basketball-Profiligen.

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