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Augsburg: Die Augsburger Volkshochschule testet eine neue Unterrichtsform

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Die Augsburger Volkshochschule testet eine neue Unterrichtsform

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    Spanischdozentin Rosa Susana Seiter testet den hybriden Unterricht unter Einsatz einer Trekkingkamera. Volkshochschul-Chef Stefan Glocker ist als analoger "Schüler" im Kursraum dabei.
    Spanischdozentin Rosa Susana Seiter testet den hybriden Unterricht unter Einsatz einer Trekkingkamera. Volkshochschul-Chef Stefan Glocker ist als analoger "Schüler" im Kursraum dabei. Foto: Silvio Wyszengrad

    Auf den Fluren der Augsburger Volkshochschule ist es gespenstisch still. Die verschärften Corona-Regeln haben dazu geführt, dass Kurse nur noch online oder gar nicht mehr stattfinden können. Nur in einem Unterrichtsraum ist an diesem Vormittag Leben eingekehrt. Spanischdozentin Rosa Susana Seiter steht vor einer Kamera, hinter ihr ist auf der digitalen Tafel eine Lektion über Prominente (personas famosas) wie Picasso oder Penélope Cruz eingeblendet. Nur ein weiterer "Schüler" folgt im selben Raum den Ausführungen Seiters. Die beiden anderen Teilnehmerinnen haben sich über die Video-Plattform Zoom in die Kursstunde eingeklinkt.

    Augsburger Volkshochschule testet neue Kursvariante

    Tatsächlich handelt es sich bei dem analogen Teilnehmer um Vhs-Chef Stefan Glocker, bei den beiden zugeschalteten Schülerinnen um seine Mitarbeiterinnen Tamara Lugger und Heike Rosenbauer. Sie probieren zusammen mit Dozentin Seiter eine neue Unterrichtsvariante aus, die wegen der Corona-Pandemie in immer mehr Bildungsstätten Einzug hält - den Hybridunterricht. Einige Schüler verfolgen die Stunde vom Unterrichts- oder Kursraum aus, zusätzlich findet eine Live-Übertragung per Webcam statt, auf die die Teilnehmer von zuhause zugreifen können.

    Ab dem Frühjahrssemester 2021 werden die ersten Hybridangebote im Programm der Volkshochschule zu finden sein, darunter einige Spanischkurse von Rosa Susana Seiter. Die Vhs hat für diese Mischform aus analogem und digitalem Unterricht Tracking-Kameras angeschafft, die einen großen Vorteil haben: Die Dozenten müssen nicht wie bei einer normalen Webcam permanent vor der Kamera sitzen, sondern können sich im Raum bewegen, um beispielsweise etwas an die Tafel zu schreiben.

    Die Kamera mag keine schnellen Bewegungen

    Allerdings will der Umgang mit der Kamera gelernt sein: Via Handzeichen versucht Seiter zunächst, deren "Aufmerksamkeit" zu gewinnen, denn die Kamera soll der Dozentin überall im Raum folgen. Das gelingt schließlich. Mensch und Maschine bleiben auch miteinander verbunden. Nur zu schnell sollte sich die Dozentin nicht bewegen. Ebenso stellen die Probanden fest, dass noch an der Beleuchtung getüftelt werden muss, damit sich die Notizen an der Tafel nicht spiegeln. Für den Anfang ist Tamara Lugger zufrieden: "Das Bild ist super, in Sachen Ton müssen wir noch nachjustieren."

    Spanischlehrerin Seiter hat das Date mit der Tracking-Kamera ebenfalls Spaß gemacht. Ohnehin haben für sie und viele ihrer Vhs-Kollegen Online-Unterrichtsformen wegen der Corona-Beschränkungen an Bedeutung gewonnen. Fast alle ihre Teilnehmer - auch die Älteren - seien nach der Absage der Präsenzkurse auf diesem Weg dabeigeblieben.

    Augsburger Vhs will digitale Angebote ausbauen

    Stefan Glocker ist davon überzeugt, dass das digitale Lernen auch nach Überwindung der Corona-Pandemie in seinem Haus bestehen bleibt und dank motivierter Dozenten noch ausgebaut wird. Gerade die hybride Mischform biete die Möglichkeit, Anhänger des Präsenz- und Distanzunterrichts in einem Kurs zu vereinen. Selbst wer normalerweise lieber mit den anderen im Raum sitzt, kann sich künftig bei einer Erkältung oder einem gebrochenen Bein von zuhause aus einloggen - und verpasst die Stunde nicht mehr.

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