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Augsburg: Die Augsburger Stadtweihnacht findet wegen Corona "auf Rädern" statt

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Die Augsburger Stadtweihnacht findet wegen Corona "auf Rädern" statt

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    Auch Bürger aus der Region  unterstützen die Wärmestube. Alexandra und Robert Hager bringen regelmäßig Gaben von ihnen und anderen Familien vorbei.
    Auch Bürger aus der Region unterstützen die Wärmestube. Alexandra und Robert Hager bringen regelmäßig Gaben von ihnen und anderen Familien vorbei. Foto: SKM Augsburg

    Die Augsburger Stadtweihnacht für Einsame und Bedürftige am 24. Dezember in der Rosenaugaststätte fällt - wie so vieles andere - der Corona-Pandemie zum Opfer. Leer gehen die Besucher in diesem Jahr dennoch nicht aus. Gemeinsam mit der Stadt Augsburg plant der Sozialverband SKM die „Augsburger Stadtweihnacht auf Rädern" in Form eines warmen Essens und einer Geschenktüte.

    Pia Haertinger vom SKM ist überwältigt von der Hilfsbereitschaft der Augsburger, mit deren Hilfe rund 400 Tüten bestückt werden können. "Wir sind dankbar für die immense Spendenbereitschaft von Firmen, Vereinen und Privatpersonen. Täglich werden Kartons und Tüten mit Hygieneartikeln, Weihnachtsleckereien, darunter viele selbst gebackene Plätzchen, Schals, Mützen und anderen Geschenken für die Weihnachtstüten gespendet", sagt sie.

    Das Festessen wird in der Augsburger Rosenaugaststätte gekocht

    Das vom Team der Rosenaugaststätte zubereitete Festessen und die Tüte erhalten die Klienten am 24. Dezember zum einen im Zelt der Wärmestube. Zum anderen liefern Ehrenamtliche beide Präsente den Bewohnern des städtischen Übergangswohnheims, der Wohnanlage Georg-Beis-Haus für ehemals Wohnungslose in Lechhausen sowie an rund 150 Klienten des SKM Augsburg und anderer sozialer Einrichtungen nach Hause. Über Streetworkerinnen sollen auch Menschen, die auf der Straße leben, ein warmes Essen und ein Weihnachtspaket erhalten.

    Bei der Augsburger Stadtweihnacht feiern normalerweise mehrere hundert Menschen. Das Bild stammt aus dem Jahr 2018.
    Bei der Augsburger Stadtweihnacht feiern normalerweise mehrere hundert Menschen. Das Bild stammt aus dem Jahr 2018. Foto: Annette Zoepf (Archivfoto)

    Mit Ausnahme der beiden Feiertage, Silvester und Neujahr bleibt das 150 Quadratmeter große Zelt im Innenhof der Wärmestube an der Klinkertorstraße auch während der Weihnachtsferien geöffnet. Dort können die Besucher werktags von 9 bis 15 Uhr ein warmes Essen zu sich nehmen. Freiwillige unterstützen die Mitarbeiter der Wärmestube beim Servieren und Erfassen der Kontaktdaten. An den Wochenenden gibt es von 9 bis 12 Uhr Essen und Heißgetränke zum Mitnehmen.

    Menschen in schwierigen Lebenslagen leiden gerade besonders

    Laut Haertinger läuft der Betrieb der Wärmestube dank des hohen Personaleinsatzes weitgehend reibungslos. "Unsere Klienten sind dankbar, dass wir weiter für sie in allen wichtigen Angelegenheiten da sind. Dennoch spüren wir, dass in diesen Tagen vor Weihnachten und in der Corona-Zeit Menschen in schwierigen Lebenslagen besonders leiden." Eine besondere Herausforderung für Menschen mit einer Suchterkrankung, die sich oftmals gezwungenermaßen auf öffentlichen Plätzen aufhalten, sei aktuell das Alkoholverbot im öffentlichen Raum.

    Auch die rund 3500 Kunden der Augsburger Tafel befinden sich zumindest finanziell in einer schwierigen Lebenslage. Sie werden in nächster Zeit in ihren vertrauten Ausgabestellen mit Lebensmitteln versorgt, die aus Hygienegründen in Tüten verpackt sind. Die noch vor einigen Wochen geäußerten Pläne, wegen der winterlichen Witterung und der Corona-Pandemie die Verteilung über eine zentrale Ausgabe abwickeln zu wollen, haben die Verantwortlichen hintangestellt. Dafür gibt es nach Auskunft des Tafel-Vorsitzenden Klaus Matthiessen neben der schwierigen Suche nach einer Halle weitere Gründe. So sei die Resonanz der Kunden auf die fertig zusammengestellten Lebensmittel überraschend positiv. Durch dieses Prozedere habe man wiederum die Anzahl der Mitarbeiter reduzieren können, was der Einhaltung der Abstandsregeln zugutekomme. "Zudem haben uns die Stadt und eine Firma mit FFP2-Masken versorgt, die wir teilweise kostenlos und teilweise stark vergünstigt bekamen", sagt Matthiessen.

    Klaus Matthiessen kümmert sich zusammen mit vielen weiteren Ehrenamtlichen um den Betrieb der Augsburger Tafel.
    Klaus Matthiessen kümmert sich zusammen mit vielen weiteren Ehrenamtlichen um den Betrieb der Augsburger Tafel. Foto: Michael Hochgemuth

    Hinzu kommt, dass der Verein von den Lechwerken demnächst eine Halle in unmittelbarer Nähe ihrer Zentrale in Oberhausen zur Verfügung gestellt bekommt. Damit könne die komplette Ware an zwei beieinanderliegenden Orten gelagert und in Tüten verpackt werden, was eine enorme Arbeitserleichterung sei. Bislang gibt es aus Platzgründen zwei Lager, eines davon befindet sich in Lechhausen.

    FCA beschert den Tafel-Kindern eine Überraschung

    Weil die Tafel wegen der Pandemie ihre Filialen Anfang November drei Wochen geschlossen hat, werden in diesem Jahr die normalerweise dreiwöchigen Weihnachtsferien verkürzt. So sind die jeweiligen Ausgabestellen am 22. und 23. Dezember für die Dienstag- und Mittwochkunden geöffnet und am 7. und 8. Januar für diejenigen, die am Donnerstag und Freitag an der Reihe sind. Für die Kinder und Jugendlichen der Tafel-Familien - immerhin 760 Mädchen und Jungen zwischen drei und 15 Jahren - gab es bereits in diesen Tagen eine freudige Überraschung in Form von Süßigkeiten und eines Einkaufsgutscheins für Spielsachen. Dieses Geschenk habe der FCA mit einer großzügigen Spende ermöglicht, freut sich der Vorsitzende.

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