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Augsburg: Der nächste E-Scooter-Anbieter verlässt Augsburg

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Der nächste E-Scooter-Anbieter verlässt Augsburg

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    Die bunten Roller von Dott soll es bis auf Weiteres in Augsburg nicht mehr geben.
    Die bunten Roller von Dott soll es bis auf Weiteres in Augsburg nicht mehr geben. Foto: Tom Trilges (Archivbild)

    Elektroroller sind während der Pandemie für viele Menschen eine Alternative zu den öffentlichen Verkehrsmitteln. Doch wer künftig mit einem der elektrischen Flitzer fahren möchte, wird wohl länger nach einem freien Gefährt suchen müssen. Denn zwei der bisher vier in Augsburg vertretenen Anbieter haben sich aus der Stadt zurückgezogen.

    Den Auftakt hat bereits Ende Februar der Roller-Anbieter Tier Mobility gemacht. Rund zwei Jahre waren die türkisen Roller im Stadtbild zu sehen, doch nach einem starken Rückgang der Nutzerzahlen auch wegen des Lockdowns, entschloss sich das Unternehmen, seine Roller aus Augsburg abzuziehen, sagt Tier-Sprecher Florian Anders. „Die Situation in Augsburg war sehr speziell und der Wettbewerb unter den Anbietern groß, denn gemessen an der Einwohnerzahl waren und sind in Augsburg sehr viele Verleiher aktiv. So haben sich Wetter und schlechte Nutzungszahlen während des Lockdowns hier besonders bemerkbar gemacht“, so der Sprecher. Neben Augsburg hat sich das Unternehmen auch aus Dresden zurückgezogen.

    Auch Dott mit seinen bunten Rollern will sich nicht länger in Augsburg engagieren. „Wir haben uns dazu entschlossen, unsere Winterpause in Augsburg bis auf Weiteres zu verlängern, da die Elektromobilitäts-Nachfrage an diesem Standort derzeit noch zu gering ist“, sagt auf Anfrage Dott-Marketing-Managerin Tania Borak. Man verlagere die Augsburger E-Scooter-Flotte in andere Märkte und baue die Markenpräsenz und das Angebot dort weiter aus, so die Sprecherin. Beide Unternehmen betonen, eine Rückkehr nach Augsburg sei bei einer verbesserten Ausgangslage nicht ausgeschlossen.

    Zwei E-Scooter-Anbieter teilen sich jetzt den Augsburger Markt

    Den Augsburger Markt teilen sich jetzt der schwedische Mikromobilitätsanbieter Voi und der jüngste Anbieter, Lime. Beide Unternehmen beurteilen die Chancen in Augsburg offenbar anders, wie ihre Sprecher bestätigen.

    Es gehe dem Unternehmen um die langfristige Integration seiner Roller in die Verkehrswege, sagt Voi-Sprecher Caspar Spinnen. „Wir sind jetzt so lange in Augsburg, dass sich das Geschäft gut aufgebaut hat“, erklärt er. Aus Sicht des schwedischen Anbieters hat Augsburg genau die richtige Größe und das richtige Profil. Nach den Daten von Voi verursachen die Augsburger wenige Unfälle mit den Rollern und gehen im Vergleich zu anderen Großstädten pfleglicher mit den Geräten um, so Spinnen.

    Derzeit würden die roten Roller gegen neue Modelle ausgetauscht. Die neuen Scooter mit dem Namen „Voiager V3X“ haben eine Lebenserwartung von fünf Jahren und austauschbare Batterien. „Künftig müssen die Roller nicht mehr von unseren Mitarbeitern eingesammelt und zum Laden gefahren werden“, erklärt Spinnen. Statt dessen werden vor Ort die Batterien ausgetauscht, was erheblich weniger Fahrten und damit einen Gewinn für die Umwelt bedeute.

    Zum Start der Frühlingssaison führt das Unternehmen auch ein neues Abrechnungssystem ein, so Spinnen. Künftig kann man die Roller im Abo für einen Euro am Tag fahren. Zur Markteinführung gibt es ein Dreimonats-, ein Sechsmonats- und ein Jahresabo. Damit hat Voi als erster Anbieter ein 365-Euro Ticket, freut sich der Sprecher.

    Pandemie hat das Nutzerverhalten der Roller in Augsburg geändert

    Auch bei Lime ist man mit dem Geschäft in Augsburg offenbar zufrieden. Die E-Scooter fügten sich sehr gut in das bestehende Verkehrsangebot ein und würden von den Augsburgern gerne genutzt, heißt es vom Unternehmen. Sobald das Mobilitätsbedürfnis und damit verbunden die Nachfrage steige, sei Lime gerüstet, darauf flexibel zu reagieren und die Flottengröße anzupassen.

    Laut Lime hat sich in der Pandemie das Nutzerverhalten geändert. Die Fahrten seien insgesamt länger. Der Roller werde für Einkaufs- und Besorgungsfahrten sowie Pendelfahrten zur Arbeit genutzt. Mit dem Angebot komme man vor allem den Personen entgegen, die weiterhin mobil sein müssen und dafür eine sichere Alternative suchten, die Abstand zu anderen an der frischen Luft erlaubt.

    Lesen Sie dazu auch den Kommentar: E-Scooter haben sich in Augsburg etabliert

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