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Augsburg: Der letzte Tag beim Modular: Feiern in der Partykirche!

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Der letzte Tag beim Modular: Feiern in der Partykirche!

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    Feiern bis zum Schluss: Das Modular-Festival ist zu Ende gegangen.
    Feiern bis zum Schluss: Das Modular-Festival ist zu Ende gegangen. Foto: Peter Fastl

    "Modular, das beste Festival der Welt!" Pal und Axel Vindenes, Sänger der Band "Kakkmaddafakka", schreien den Satz am Samstagabend in den Nachthimmel über dem Wittelsbacher Park. Hinter ihnen das Blitzlichtgewitter der Scheinwerfer, das immer kommt, wenn Festivalfans kurz vor der Ekstase stehen, das meistens aber ebenso bedeutet: Gleich ist es vorbei. Diesmal leider auch.

    Die sechs Norweger sind der letzte Headliner auf der großen Bühne am Turm – wahlweise, auch das ein Zitat von ihnen selbst, "die beste Band der Welt"! Dass "Kakkmaddafakka" liefern, darauf ist eben Verlass, auch wenn sogar die selbst ernannten, scheinbar ewig jungen Partytiere ein paar kleine Anlaufschwierigkeiten hatten und auf ihrem neuen Album sogar ein bisschen Empfindsamkeit zu hören sein soll, oh ja.

    Beim Modular scheint selbige am letzten Tag nur beim Auftritt von "Endlich Blüte" offensichtlich auf. Über die junge Augsburger Band freute sich kürzlich sogar Thees Uhlmann, Sänger der Band "Tomte" und damit eins der Gesichter der deutschen Musikszene: "Endlich wieder Schepper-Indie!" Dem können wir uns nur anschließen. Und noch toller wird Schepper-Indie, wenn am Ende des Auftritts Blumen unters Volk geworfen werden.

    "Bassistin zum Niederknien schön"

    "Faber" aus der Schweiz behauptet passenderweise von sich selbst, er mache "Akustikpop für Mädchen". Komisch, es scheint eher, als wolle der Mann mit der rauen Stimme an diesem Tag wirklich jedem etwas bieten. Mal wirkt es, als würde man im Wagen von Henry Valentino einem schönen Mädchen hinterherfahren, mal bekommt man Lust auf Sirtaki, bis das Klavier im Song "Tausendfrankenlang" den Gedanken daran vorwurfsvoll dramatisch zerstört. Am Schluss hat der

    Die Bilder vom letzten Festival-Tag

    Auf der Bühne im Park haben sich derweil wohl ein paar Männer verliebt. Der Berichterstatter-Kollege jedenfalls sagt: "Schon die Wiederbelebung von Nirvana-Grunge bis Pixies-Punk von den Norwegern Sauropod an sich war ein Fest auf der Bühne im Park – deren Bassistin aber zum Niederknien schön, samt Blümchenklamotte, Lippenstift, Achselhaar und diesem Verlegenheitslachen. Ich war der, der vergeblich versucht hat, sie nicht nur ständig blödsinnig lächelnd anzustarren – aber ach, nun ja, das könnten auch mehrere gewesen sein." Zitat Ende.

    Geheimer Höhepunkt: Der Auftritt von "Gurr"

    Aber jetzt Schluss mit der Schwärmerei, am Hotelturm beginnt die "Partykirche" mit Priester Maeckes, und in der wird vor allem der fette Beat angebetet. Maeckes ist ein Viertel der HipHop-Gruppe "Orsons", solo ein Kasper im gelben Anzug, macht sympathischen Nonsens und weiß es. Selten hat sich ein Musiker so treffend selbst verleugnet: "Ist dir Maeckes' Musik zu cheesy? Ich bin nicht Maeckes. (...) Zu viele kreischende Teenies? Ich bin nicht Maeckes. Zu unpolitisch? Ich bin nicht Maeckes."

    Wer es wagt, die Hauptbühne vor dem großen Finale nochmal kurz zu verlassen, wird belohnt mit dem Auftritt von "Gurr" auf der kleineren Parkbühne, der sich als ein geheimer Höhepunkt des Festivals herausstellen soll: Garagepop der Marke Do-it-yourself, bei dem man sofort Lust bekommt, selbst eine Band zu gründen, wenn man schon mal eine Gitarre in der Hand hatte. Über die Aussprache des Namens, deutsch oder englisch, dürften viele immer noch rätseln. Ein Hinweis ist zweifellos, dass die drei Berlinerinnen plus Schlagzeuger die Platten der feministischen Riot-Grrrl-Bewegung aus den 90ern sicher nicht nur im Regal stehen haben.

    Und dann eben "Kakkmaddafakka". Nach dem Konzert der Spaßrocker: lächelnde Gesichter, erschöpft vom Tanzen. Man weiß zwar nicht, wie oft die Sänger den Satz mit dem besten Festival der Welt schon in den Himmel gerufen haben. Aber am Samstagabend im ausverkauften Wittelsbacher Park geben ihnen natürlich wieder einmal Tausende recht.

    Modular, Tag 2: Die Bilder

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