Startseite
Icon Pfeil nach unten
Augsburg
Icon Pfeil nach unten

Augsburg: Der Weg zum 365-Euro-Ticket in Augsburg ist lang

Augsburg

Der Weg zum 365-Euro-Ticket in Augsburg ist lang

Stefan Krog
    • |
    Wenn Augsburgs Nahverkehrstickets günstiger werden sollen und die Kunden weniger bezahlen, muss jemand anders für die Kosten aufkommen.
    Wenn Augsburgs Nahverkehrstickets günstiger werden sollen und die Kunden weniger bezahlen, muss jemand anders für die Kosten aufkommen. Foto: Silvio Wyszengrad (Symbolbild)

    Dass die Fahrkarten im Augsburger Nahverkehr billiger werden sollen, gilt politisch inzwischen als weitgehend unumstritten. Die Tarifreform von 2018 wird, unter Verweis auf inzwischen geänderte Rahmenbedingungen, nur noch halbherzig verteidigt - auch von denen, die sie damals beschlossen. Die entscheidende Frage wird sein, wie Vergünstigungen oder ein 365-Euro-Ticket zu finanzieren wären.

    Denn das Defizit des öffentlichen Nahverkehrs lässt sich nicht endlos vergrößern. Da momentan Corona-bedingt ohnehin weniger Fahrgäste unterwegs sind, das Angebot aber weitgehend der Vor-Corona-Zeit entspricht (abgesehen vom 7,5-Minuten-Takt der Straßenbahnen) und somit Einnahmen fehlen, kostet jede Verbilligung doppelt. Wer nur auf den Preis schaut, würde aktuell riskieren, unbeabsichtigt die Weichen für ein dauerhaft schlechteres Nahverkehrsangebot zu stellen.

    365-Euro-Ticket: Augsburgs Sozialfraktion ist vorgeprescht

    Insbesondere die Grünen, die ja schon immer ein 365-Euro-Ticket forderten, müssen nun, wo sie mit in der Regierungsverantwortung stehen, erklären, warum es gerade schwierig ist, das Angebot einzuführen. Die Sozialfraktion hat mit ihrem Vorpreschen den Finger in eine Wunde gelegt, wobei man hinter die Jahreszahl 2023 im ursprünglichen Antrag mit Fug und Recht ein Fragezeichen setzen muss.

    Dass nun allzu schnell etwas passiert, braucht man nicht zu glauben, schon allein deshalb, weil die Stadt im Verkehrsverbund alleine gar nichts entscheiden kann. Ohne die Landkreise und die Eisenbahngesellschaften, die zumindest in Vor-Corona-Zeiten darauf hinwiesen, dass in der Morgenspitze zusätzliche Fahrgäste nicht ohne Weiteres zu verkraften wären, geht gar nichts. Und es wären weitere Hausaufgaben zu machen. Die Stadtwerke haben schon darauf hingewiesen, dass im 365-Euro-Vorbild Wien unter anderem Parkgebühren erhöht wurden. In Augsburg wird das diskutiert, entschieden ist aber noch nichts.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden