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Augsburg: Der Thorbräukeller hat wieder geöffnet - mit diesem Konzept

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Der Thorbräukeller hat wieder geöffnet - mit diesem Konzept

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    Max Kuhnle betreibt jetzt den Thorbräukeller in Augsburg.
    Max Kuhnle betreibt jetzt den Thorbräukeller in Augsburg. Foto: Klaus Rainer Krieger

    Wie innig Max Kuhnle dem Bier verbunden ist, sieht man dem neu gestalteten Thorbräukeller an. Der Chef der Brauerei Thorbräu hat zusammen mit seinem Team im gesamten Außenbereich Akzente gesetzt, die mit Bier zu tun haben: ein Original-Holzlagerfass aus dem 19. Jahrhundert direkt am Eingang, Fass-Ausschank im hinteren Außenbereich, Ziegelmauern, die den Grundriss des einst an dieser Stelle gestandenen Wohn- und Geschäftshauses nachzeichnen. Denn seit 1582 befindet sich hier eine Gasthausbrauerei, im Zweiten Weltkrieg wurden große Teile des Baus zerstört.

    Kuhnles Urgroßvater hat das Gebäude samt der Thorbräu-Brauerei 1875 gekauft. Noch heute befinden sich einige Stockwerke Keller unter dem Gebäude, früher lagerte die Brauerei dort ihr Bier in Holzfässern, die vom Wertachbrucker Tor herkutschiert wurden. Lange war die Gastronomie verpachtet, nun hat der Chef den Zapfhahn übernommen. Vorerst können Gäste von 16 bis 24 Uhr in der Wirtschaft verweilen.

    Brauerei-Chef Max Kuhnle vor dem Fass-Ausschank im Thorbräu-Keller. Den betreibt der gelernte Brauer nun selbst.
    Brauerei-Chef Max Kuhnle vor dem Fass-Ausschank im Thorbräu-Keller. Den betreibt der gelernte Brauer nun selbst. Foto: Klaus Rainer Krieger

    Im Thorbräukeller in Augsburg gibt es nicht nur Bier

    „Bei uns steht das Bier im Mittelpunkt“, sagt der 53-Jährige. Also vor allem Dunkles („das braute bereits mein Urgroßvater“), Helles und Weißbier. Es gibt aber auch Spezialbiere. Cocktails suche der Gast hier vergebens, alkoholfreie Getränke und das „eine oder andere hochwertige Schnäpsle“ gebe es aber schon. Was nicht wundert, schließlich entstammt Kuhnle nicht nur einer Brauer-Familie und führt den Betrieb, er braut auch selbst seit etwa 30 Jahren. Nach seiner Ausbildung zum Braumeister sattelte er noch ein entsprechendes Studium an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf drauf. Bier allein würde wohl allerdings nicht genügend Gäste in den Thorbräukeller locken, sagt Kuhnle.

    Zusammen mit seinem Team hat er eine kleine Speisekarte mit „klassischen bayerisch-schwäbischen Biergartengerichten“ aufgesetzt. Wurstsalat, Kässpatzen, Brotzeitteller etwa – und vier Mal die Woche gibt es einen Burger. „Wir beziehen alle Rohstoffe von regionalen Lieferanten“, erklärt der 53-Jährige, „unser Fleisch für die Burger kommt von einem mir gut bekannten Metzger.“ Und weil dies kein Großbetrieb sei, gebe es die Burger eben nur vier Mal die Woche.

    Der Thorbräukeller hat wieder geöffnet.
    Der Thorbräukeller hat wieder geöffnet. Foto: Klaus Rainer Krieger

    Das Lokal hat seit dem vergangenen Wochenende wieder geöffnet. Zuvor war es monatelang geschlossen. Zu diesem Zeitpunkt war die Gastronomie noch verpachtet. Die damalige Pächterin gab das Aus des Lokals im Mai per Facebook bekannt: „Leider hat mein Geschäft den Coronavirus nicht überlebt und ich muss schweren Herzens die Pforten schließen.“

    Noch stehen ein paar Arbeiten am neuen Thorbräukeller aus

    Da hatte sich der Betrieb gerade erst von einem Brand im Juni 2018 erholt – zu diesem Zeitpunkt betrieb die damalige Pächterin das Lokal seit zwei Monaten. Mit dem Bekanntwerden der Aufgabe durch die Pächterin im Mai dieses Jahres erklärte Brauereichef Kuhnle, das Lokal nach einigen Umbauarbeiten wohl vorerst selbst führen zu wollen. Naheliegend, da das Haus im Besitz der Brauerei ist.

    Der neu gestaltete Gastraum.
    Der neu gestaltete Gastraum. Foto: Klaus Rainer Krieger

    Die Übernahme des Gasthauses war kein Sprung ins kalte Wasser für den 53-Jährigen – er betreibt mit seinem Team bereits den Biergarten Freibank und das Thorbräu Bräustüberl am Wertachbrucker Tor. „Dort wird seit dem Mittelalter gebraut, daran wollen wir festhalten.“ Trotz Corona – das Virus habe ihn natürlich wie die gesamte Branche getroffen, sagt Kuhnle. Als Unternehmer gelte aber: Aufgeben ist nicht. Mit Beginn der Krise ließ er sich einiges einfallen, um Umsatz zu machen.

    So konnte man am Bräustüberl Bier im eigenen Krug abholen. Am Thorbräukeller hat er die Zeit für Umbauarbeiten genutzt. Die sind noch nicht abgeschlossen. Den Innenraum will Kuhnle offener gestalten. Größere Fenster sollen mehr Licht hineinlassen, alte Brauerei-Gerätschaften daran erinnern: Hier steht das Bier im Mittelpunkt.

    Wie geht es Gastronomen in Corona-Zeiten? Das hören Sie in unserem Podcast:

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