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Augsburg: Der Müllberg soll ab Sommer begehbar sein  

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Der Müllberg soll ab Sommer begehbar sein  

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    Ein Stück Natur über Bergen von Abfall: Der Augsburger Müllberg ist heute in großen Teilen eine Heimat für besondere Tier- und Pflanzenarten.
    Ein Stück Natur über Bergen von Abfall: Der Augsburger Müllberg ist heute in großen Teilen eine Heimat für besondere Tier- und Pflanzenarten. Foto: Annette Zoepf

    Jetzt steht der Zeitplan für die Öffnung des Müllbergs: Voraussichtlich im Sommer nächsten Jahres soll die 55 Meter hohe Erhebung nördlich der Autobahn für die Öffentlichkeit freigegeben werden. Die zum Teil sanierte und begrünte Deponie soll dann ein Ort für die Naherholung werden. Von dem Hügel ergeben sich viele ungewöhnliche Blicke auf die Stadt Augsburg und die Umgebung. Momentan läuft das Genehmigungsverfahren bei der Regierung von Schwaben. Bisher ist der Berg nur im Rahmen organisierter Führungen begehbar. 

    Wie der Augsburger Umweltreferent Reiner Erben (Grüne) auf Anfrage sagt, verliefen die Gespräche vielversprechend. Einige Auflagen wird es wohl geben müssen, damit die Deponie geöffnet werden kann. Unter anderem ist damit zu rechnen, dass entlang von Wegen noch Zäune eingezogen werden müssen. Das ist zum einen aus Sicherheitsgründen nötig.

    Gasbrunnen im Inneren leiten Stoffe nach draußen

    Denn unter anderem gibt es an dem Müllberg 100 Gasbrunnen, über die das bei chemischen Reaktionen im Inneren des Berges entstehende Gas ausgeleitet wird. Die Rohre reichen um die 50 Meter in den Berg. Um die 60 Kilometer Leitungen durchziehen den Berg, der im Inneren aufgrund der chemischen Reaktionen etwa 35 bis 50 Grad warm ist.

    Zum anderen geht es bei den Auflagen auch um Naturschutz. Denn auf dem Müllberg hat sich nach der Sanierung eine besondere Flora und Fauna angesiedelt. Diese muss geschützt werden. In die Erstellung einer Benutzungsordnung sind deshalb über den Naturschutzbeirat auch diverse Naturschutzverbände einbezogen. So ist auch absehbar, dass auf dem Berg nicht alle möglichen Freizeitaktivitäten erlaubt sein sollen. Spaziergänger und Jogger bekommen künftig freie Bahn, Grillen und Lagerfeuer werden aber wohl verboten sein. Nachts wird die Deponie für die Öffentlichkeit geschlossen sein.

    Großteil der Deponie ist inzwischen Grünfläche

    Der Müllberg, der auf Augsburger und Gersthofer Flur liegt, ist seit dem Jahr 1955 in Betrieb. Seit 1998 geht der Hausmüll der Region aber in die Abfallverbrennungsanlage im Gewerbegebiet des Augsburger Stadtteils Lechhausen. Der Großteil der Deponie wurde inzwischen saniert und begrünt. Er bekam eine meterdicke Schicht aus Folien, Lehm, Kies und Erde, auf der nun die Bäume und Gräser wachsen. An den Osthängen des Müllbergs wird noch bis zum Jahr 2023 aber weiterhin Abfall aufgeschüttet. Dabei handelt es sich um Materialien wie Asphalt-Aufbruch oder auch um asbesthaltige Baumaterialien.

    Mit seinen 515 Metern über Meereshöhe ist der Müllberg die höchste künstliche Erhebung in Augsburg. Der höchste Punkt ist er wegen des Süd-Nord-Gefälles im Stadtgebiet aber nicht. Diese Anhöhe liegt im Spitalwald westlich des Stadtteils Bergheim und misst 561 Meter.

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