Für die Beamten der Bundespolizei ist die Szene, die sich am 16. September 2011 im Augsburger Hauptbahnhof abspielt, skurril: Mitten in der Schalterhalle hat Marco K.*, 29, seinen Gebetsteppich ausgelegt und verrichtet, wie ihm der Koran vorschreibt, sein Gebet zu Allah. Der gelernte Maurer ist zum Islam konvertiert. Marco K. hat umfangreiches Gepäck bei sich: rund 30 Bücher über seine Religion, 200 CD mit Propagandavideos, einen Schlagstock und ein Messer. Er ist an diesem Tag auf dem Weg per Bahn nach Berlin, um dort eine Frau, eine deutsche Konvertitin, nach islamischem Scharia-Recht zu heiraten, die er persönlich noch gar nicht kennt.
Augsburg