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Augsburg: Der Bärenkeller hat endlich seinen Supermarkt

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Der Bärenkeller hat endlich seinen Supermarkt

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    Am Eröffnungstag von Edeka im Bärenkeller bildeten sich an allen drei Kassen Warteschlangen. Lange hatten die Bewohner des Stadtteils auf bessere Einkaufsmöglichkeiten gewartet.
    Am Eröffnungstag von Edeka im Bärenkeller bildeten sich an allen drei Kassen Warteschlangen. Lange hatten die Bewohner des Stadtteils auf bessere Einkaufsmöglichkeiten gewartet. Foto: Annette Zoepf

    Die Warteschlangen an den drei Kassen sind für einen Donnerstagvormittag beachtlich. Doch die Kunden nehmen die paar Minuten, die sie noch vom Bezahlen trennen, gelassen hin. Endlich finden die Bewohner im Bärenkeller wieder einen Supermarkt mit einem Vollsortiment vor. Der neue Edeka am Zaunkönigweg bietet auf rund 1200 Quadratmetern Verkaufsfläche rund 16000 verschiedene Artikel an, darunter zahlreiche regionale Produkte. In der Frischeabteilung sind Fleisch- und Wurstwaren, Käse, Feinkost und Fisch erhältlich.

    Der Bärenkeller ist für den Marktleiter ein attraktiver Standort

    Marktleiter Wolfgang März und seine Mitarbeiter müssen bereits wenige Stunden nach der Eröffnung Nachschub für die Gemüse- und Obstabteilung aus dem Lager holen. Der Kaufmann freut sich sichtlich über den Auftrieb – und dass er von Edeka den Zuschlag für den Neubau im Bärenkeller bekommen hat. „An dem Markt bin ich schon ein paar Jahre dran“, sagt März. Es handle sich um einen attraktiven Standort in einem chronisch unterversorgten Stadtteil.

    In der Tat warten die Bürger im Bärenkeller seit Jahren auf den von der Stadt versprochenen Supermarkt. Das Nahversorgungsangebot hat sich in den vergangenen Jahren stetig verschlechtert. Bis auf die Einkaufsmöglichkeiten am relativ weit entfernten Holzweg mit Penny-Discounter, Bäckereien und einem Getränkemarkt sowie den Wochenmarkt am Samstagvormittag sah es für die Bärenkellerer zappenduster aus. Insbesondere dann, wenn sie mangels Auto nicht auf die Märkte in anderen Stadtteilen oder gar Nachbarstädten ausweichen konnten.

    Gratis Pflanzen dank einer Tombola

    Doch auch wer ein Auto hat, muss es jetzt nicht mehr zwangsläufig nehmen. „Ist das wunderbar, endlich wieder zu Fuß einkaufen zu können. Ich wohne ganz in der Nähe und bin zuletzt immer nach Neusäß gefahren“, sagt eine Kundin. Die erste Orientierungstour wird ihr und den anderen Kunden durch eine ausreichend große Beschilderung der Warengruppen erleichtert. Auch Jutta Grüßhaber schiebt einen Einkaufswagen durch die Gänge. Sie erfreut sich besonders an der Obst- und Gemüseauswahl und den herbstlichen Topfpflanzen. Die sind obendrein gratis. Marktleiter März hat sich einige Aktionen zur Eröffnung einfallen lassen – von der Tombola bis zum Pizzawagen am Samstag.

    Für die Kunden weniger offensichtlich sind die energetischen Besonderheiten des Gebäudes, auf die Steffen Ruch von Edeka Südbayern hinweist. So werde beispielsweise die Abwärme der Kühlregale als Gebäudeheizung genutzt. Bei seinem Rundgang trifft er Stadtrat Ulrich Wagner. In dessen Einkaufswagen stapeln sich die Waren. Das sei nicht alles für ihn privat, sondern auch für Café und Kiosk bestimmt, die er zusammen mit seiner Frau bei Hessing in Göggingen betreibt.

    Als Kommunalpolitiker hat Wagner wie seine Stadtratskollegen den langen Weg von der Ankündigung des Supermarkts bis zu seiner Eröffnung genau verfolgt. „Sechs Jahre hat es gedauertdas gedauert.“ Dafür gebe es jetzt einen Supermarkt, der aufgrund seiner Lage nicht nur für die Bewohner des Bärenkellers ein Gewinn sei, sondern auch für die Bürger aus Hirblingen (Gersthofen) und Täfertingen (Neusäß). Nicht glücklich ist Wagner hingegen mit dem Kreisverkehr an der Kreuzung Zaunkönigweg/Hirblinger und Wertinger Straße , den der Investor aufgrund des städtebaulichen Vertrages errichten musste. Busse und Lastwagen täten sich schwer, die Kurve zu kriegen, glaubt er. Besonders achten müsse man auch auf die Kinder, deren Schulweg über diesen Bereich führt.

    In Augsburg eröffnet bald ein weiterer Edeka-Supermarkt

    Während Wagner draußen auf dem Parkplatz noch mit Bekannten über die Verkehrsanbindung und den neuen Supermarkt plaudert, gönnt sich Jutta Grüßhaber einen Kaffee. Im Eingangsbereich gibt es das Bäckerei-Café Wünsche. Die Situierung ganz vorne sei wegen der zusätzlichen Öffnungszeiten am Sonntag ideal, findet Steffen Ruch. Der Edeka-Expansionsleiter wird bald wieder nach Augsburg kommen: Im Dezember eröffnet der nächste Supermarkt des Lebensmittelkonzerns – und zwar in der Stettenstraße im Bereich der ehemaligen Ladehöfe.

    Lesen Sie dazu auch: Wo die Nahversorgung noch Lücken hat

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