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Foto: Silvio Wyszengrad (Archiv)
Foto: Silvio Wyszengrad (Archiv)

Viele Fahrgäste ärgern sich über die Tarifreform. Die Politik will die Reform jetzt prüfen lassen.

Augsburg
18.01.2018

Der Ärger um die AVV-Tarifreform zeigt Wirkung

Von Michael Hörmann

Die Tarifreform des AVV sorgt für Ärger in Augsburg. Nun gibt es eine Reaktion: Die CSU will die Reform schnell auf den Prüfstand stellen. Im Sommer 2018 sollen Zahlen vorliegen.

Tausende Fahrgäste von Bus und Tram in Augsburg sind sauer. Zumindest diejenigen, die mittlerweile für Fahrten im Stadtgebiet doppelt so viel zahlen müssen als vor dem 1. Januar 2018. Die Tarifreform im Augsburger Verkehrsverbund (AVV) hat zu einem Aufschrei der Bürger geführt. Das zeigen auch die zahlreichen Reaktionen unserer Leser.

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Oberbürgermeister Gribl möchte "noch mal hinschauen"

Bald täglich gibt es neue Klagen über einzelne Ungerechtigkeiten im System. Der Ärger der Fahrgäste bleibt bei der Politik nicht ungehört. Bereits am Rande des CSU-Neujahrsempfangs hatte Oberbürgermeister Kurt Gribl (CSU) am Wochenende geäußert, „dass wir noch mal hinschauen müssen“. Näher hinschauen heißt laut Gribl, dass Stadtwerke-Geschäftsführer Walter Casazza beauftragt sei, die eingehenden Beschwerden zu analysieren.

Casazza solle auch aufzeigen, „ob es Möglichkeiten gibt, Anpassungen vorzunehmen“. Schnellschüsse, was die Tarifpolitik anbelangt, sind allerdings nach diesen ersten Aussagen von Gribl nicht zu erwarten. Er sprach davon, dass – wie politisch vereinbart – das reformierte Tarifsystem ein Jahr Laufzeit haben müsse, um dann die Ergebnisse auszuwerten.

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Foto: Silvio Wyszengrad (Archiv)
Foto: Silvio Wyszengrad (Archiv)

Hat angekündigt, man müsse bei der Tarifreform noch mal hinschauen: Augsburgs Oberbürgermeister Kurt Gribl (CSU).

Prüfung im Sommer

Die CSU-Rathausfraktion sieht nunmehr einen schnelleren Handlungsbedarf. Sie könnte sich vorstellen, dass bereits bis zum Sommer 2018 belastbare Zahlen, Daten und Fakten vorliegen. Gegebenenfalls könne dann nachgebessert werden, heißt es in einem Antrag der CSU-Fraktion. Interessant daran: Die CSU hatte die Tarifreform, die jetzt für so viel Ärger sorgt, politisch abgesegnet. Fraktionschef Bernd Kränzle sagt nun: „Aufgrund der ersten bekannten Zahlen zeigt sich, dass der Abschluss der Abonnements tatsächlich in den ersten Wochen deutlich nach oben gegangen ist und die Idee eines umweltverträglichen Anreizes als Alternative zum Auto von den Kunden angenommen wird. Trotzdem ist genauer zu beleuchten, wo Härten bestehen und wie hier nachgebessert werden kann und muss.“

Verbesserungsbedarf sieht die CSU unter anderem beim Kurzstreckenticket, das gegenwärtig für fünf Haltestellen inklusive Einstieg gilt. Die CSU könnte sich auch die Wiedereinführung einer Wochenkarte vorstellen.

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