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Augsburg: Debatte: Wirrwarr um die Corona-Regeln wird auch in Augsburg zu groß

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Debatte: Wirrwarr um die Corona-Regeln wird auch in Augsburg zu groß

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    Maskenpflicht und Co. - weil sich die Corona-Regeln ständig ändern, herrscht inzwischen oft Verwirrung.
    Maskenpflicht und Co. - weil sich die Corona-Regeln ständig ändern, herrscht inzwischen oft Verwirrung. Foto: Silvio Wyszengrad

    Unter uns: Wissen Sie noch genau, was Sie dürfen – und was wegen der Corona-Pandemie verboten ist? Und wollen Sie es überhaupt noch wissen? Nach Monaten mit immer neuen Verordnungen, Allgemeinverfügungen und Ausführungsbestimmungen ist der Überblick bei vielen verloren gegangen. Vorschriften werden im Wochen- oder gar Tagesrhythmus angepasst und geändert. Welche Maske ist jetzt wo zu tragen? Wo endet die Maskenzone in der Innenstadt? Und wie war das nun gleich mit der Maske beim Fahrradfahren?

    Natürlich, es stimmt ja, was aus der Politik dazu zu hören ist: Es gibt keine Blaupausen für eine solche Pandemie. Und die Lage ändert sich ständig. Mal scheint sie sich zu entspannen, dann gibt es plötzlich doch wieder höhere Infektionszahlen. Dennoch: Das Hin und Her ist zu viel geworden. So leidet die Akzeptanz der Vorschriften – und man muss sich nicht wundern, wenn die Menschen nachlässiger werden im Bemühen, sich ständig auf dem aktuellen Stand der Corona-Regeln zu halten.

    Corona-Regeln in Augsburg: Manches, was verwirrt, ist gut gemeint

    Manches, was zur Verwirrung beigetragen hat, ist durchaus gut gemeint. Das Ringen um die Maskenpflicht beim Fahrradfahren ist dafür ein Beispiel. Längere Zeit war die Stadt kulant. Radfahrer mussten keine Maske tragen, wenn sie durch jene Bereiche fuhren, in denen eigentlich auch im Freien eine Maskenpflicht gilt – etwa in der Innenstadt, in Stadtteilzentren oder bestimmten Zonen an Lech und Wertach. Dann verhängte die Polizei aber Bußgelder. Und die Stadt rief nach Rücksprache mit dem Freistaat eine Maskenpflicht für Radfahrer aus. Es folgte heftige Kritik von der Radler-Lobby – woraufhin die Stadt die Regeln wieder lockerte.

    Nun gilt die Maskenpflicht nicht mehr auf Radwegen und der Straße – aber dort, wo Radler und Fußgänger sich den Platz teilen. Das Bemühen der Stadt, Kompromisse zu finden, ist auf der einen Seite löblich – anderseits machte es die Verwirrung perfekt. Und Kritik musste die Stadt sowieso die ganze Zeit einstecken. Wie sie es auch machte, sie machte es nie allen recht.

    Man merkt auch, dass die Abstimmung zwischen Bund, Land und Kommunen nicht immer reibungslos läuft – und daher Verwirrung stiftet. Die Stadt ist darauf angewiesen, was sie an Informationen von Bund und Freistaat bekommt. Und das ändert sich mitunter schnell. So kündigte Oberbürgermeisterin Eva Weber (CSU) noch am Mittwoch an, neue Regeln zum Verbot des Alkoholkonsums in der Öffentlichkeit werde es erst ab Anfang Februar geben. Die neuen Regeln sind erforderlich, weil ein Gericht das generelle Alkoholverbot gekippt hatte. Nun aber gelten neue Alkohol-Verbotszonen schon ab diesem Samstag. Die Stadt muss reagieren, weil der Freistaat schneller als erwartet reagiert hat.

    Manche Regeln enden an der Stadtgrenze, das Leben der Menschen nicht

    Ebenso ist es bei der Pflicht zu FFP2-Masken. Am Mittwoch noch sagte Eva Weber, in Gottesdiensten müsse künftig eine medizinische Make getragen werden, eine FFP2-Pflicht gebe es in den Kirchen, anders als im Nahverkehr und beim Einkaufen, aber nicht. Auch hier sieht es jetzt schon wieder anders auch: Auch in Gottesdiensten muss eine FFP2-Maske getragen werden.

    Was die Politik und auch die Stadtregierung daraus lernen müssen: Sie sollten auf möglichst viel Konstanz setzen und Regeln nur dann ändern, wenn es wirklich nötig ist. Auf eigene Sonderwege sollte die Stadt, so gut es gemeint sein mag, verzichten. Das Leben der Menschen endet nicht an der Stadtgrenze. Die Grenzen zwischen Stadt und Umland sind fließend. Je mehr Unterschiede es gibt, umso größer ist die Corona-Verwirrung.

    Wir befinden uns in einer kritischen Phase der Pandemie. Nicht nur wegen der Mutationen des Virus. Sondern deswegen, weil die Menschen zunehmend müde werden, es geht ihnen an die Substanz. Ein noch größerer Regel-Wirrwarr wäre da fatal, wenn wir die Pandemie gut überstehen wollen.

    Wie trifft die Corona-Krise die Gastronomie? Hören Sie sich dazu unseren Podcast von Juni 2020 aus der Reihe "Augsburg, meine Stadt" an:

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