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Augsburg: Das Wildpferd Xarope ist im Augsburger Stadtwald angekommen

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Das Wildpferd Xarope ist im Augsburger Stadtwald angekommen

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    Der neue Wildpferdhengst Xarope (Zweiter von links) fühlt  sich offensichtlich schon recht wohl bei seinen Artgenossen im  Augsburger Stadtwald.
    Der neue Wildpferdhengst Xarope (Zweiter von links) fühlt sich offensichtlich schon recht wohl bei seinen Artgenossen im Augsburger Stadtwald. Foto: Norbert Pantel, lpva

    In der Herde von Przewalski-Wildpferden im Augsburger Stadtwald gibt es einen Neuzugang. Am Montag kam Hengst Xarope aus Tschechien im Gehege an. Er ist der Ersatz für Hengst Lars, der kürzlich an den Zoo Warschau zur Zucht abgegeben wurde. Auf Xarope warten jetzt neue Herausforderungen.

    "Wir hoffen, dass sich Xarope gut in unsere Hengstgruppe eingliedern wird", sagt Norbert Pantel vom städtischen Landschaftspflegeverband. Mit dem Neuzugang besteht die Augsburger Wildpferdeherde wieder aus fünf Tieren. Sie haben im Naturschutzgebiet Stadtwald eine wichtige Aufgabe.

    Wildpferde: Junge Hengste wie Xarope brauchen die Gruppe

    Xarope wurde 2018 im Zoo Prag geboren. Zuletzt war er im tschechischen Dolní Dobřejov – einer Außenstelle des Prager Zoos, die zur Haltung von Przewalskipferden genutzt wird. Diese asiatischen Wildpferde sind in freier Wildbahn vom Aussterben bedroht. Sie werden in speziellen Programmen zur Arterhaltung nachgezüchtet.

    Die Ankunft von Xarope (links im Gehege) versetzte am Montag den Rest der Gruppe in Aufregung.
    Die Ankunft von Xarope (links im Gehege) versetzte am Montag den Rest der Gruppe in Aufregung. Foto: Norbert Pantel, lpva

    Xarope ist in Augsburg der zweite Hengst, der aus Dolní Dobřejov kommt. Auch sein Artgenosse Ulaanbaatar stammt von dort. Pantel sagt, Ulaanbaatar habe sich im Stadtwald-Gehege hervorragend entwickelt. Nicht nur körperlich sei er stark geworden. "Er schickt sich an, langsam aber sicher die Führung der Augsburger Junggesellengruppe zu übernehmen." Ulaanbaatar wird mit ziemlicher Sicherheit auch das nächste Pferd sein, das der Landschaftspflegeverband für einen Wechsel in das Erhaltungszuchtprogramm europäischer Zoos vorschlagen wird. Denn in Augsburg werden die jungen Hengste nur "zwischengeparkt", bis sie alt genug sind, um ihre Gene weiterzugeben.

    Warum die Wildpferde bedroht sind

    Diese Vorgehensweise orientiert sich Pantel zufolge am natürlichen Verhalten der Wildpferde. "Auch in freier Wildbahn werden junge Hengste im Alter von ein bis zwei Jahren von ihren Vätern aus ihrer Geburtsgruppe vertrieben", sagt er. Sie schließen sich dann sogenannten Junggesellengruppen an. Dort lernen sie beispielsweise, wie man sich durchsetzt. Eine Verhaltensweise, die sie brauchen, um später mit einer Stutenherde zusammenzuleben.

    Der Prager Zoo, in dem Xarope geboren wurde, koordiniert das Europäische Erhaltungszuchtprogramm für Przewalskipferde und führt seit 1959 das internationale Zuchtbuch. Diese Arbeit habe maßgeblich zur Rettung der letzten Wildpferde beigetragen, sagt Augsburgs Zoodirektorin Barbara Jantschke. Der Zoo unterstützt den Landschaftspflegeverband bei den Wildpferden als Projektpartner, etwa bei Transporten und der tiermedizinischen Versorgung.

    Die Aufgabe im Stadtwald Augsburg: Fressen für den Naturschutz

    In Augsburg haben die Wildpferde eine spezielle Aufgabe. Als lebende Rasenmäher sorgen sie für eine schonende Beweidung von Teilen des Naturschutzgebietes Stadtwald. Beispielsweise fressen sie in ihrem Gehege altes verfilztes Gras weg. So bleiben die Heidelandschaft und der Kiefernwald in diesem Abschnitt offen. Davon profitieren viele seltene Tier- und Pflanzenarten, die genau diesen Lebensraum brauchen, um zu überleben.

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