Nicht mehr viel erinnert an das frühere Vin Café auf dem Stadtmarkt. Ein paar Barhocker und ein bisschen Deko stammen aus dem früheren Lokal. Alles andere ist neu in dem kleinen Raum, der nun durch viel Holz und Glas besticht und genau so ist, wie es Inhaberin Astrid Grotz haben wollte. 17 Jahre hatte sie die kleine Espressobar betrieben, bevor sie sie Anfang November schließen musste. Das Vin Café musste genauso wie der nebenan liegende Japaner "Sakura" abgerissen und wieder aufgebaut werden. Mit dem Zustand der beiden alten Bauten war es nicht zum Besten gestanden, Statiker hatten schließlich Alarm geschlagen.
Vin Café in Augsburg: Eröffnung hatte sich verzögert
Nun wird das Café am Freitag, 25. September, wiedereröffnet - elf Monate nach der Schließung. "Der eigentliche Plan war es, das Café im Mai wiederzueröffnen. Aber das hat leider nicht geklappt und das lag nicht an Corona", sagt Astrid Grotz. Allein die Terrasse habe zwei Mal ausgeschrieben werden müssen, weil zunächst kein einziger Handwerker ein Angebot dafür abgegeben hatte. So hätten sich die Baufortschritte Schritt für Schritt verzögert. Mit dem Ergebnis ist die Inhaberin nun aber sehr zufrieden. So könne künftig ein Teil ihrer Gäste erhöht auf der Terrasse sitzen und den Ausblick über das Treiben auf dem Stadtmarkt genießen. Die Terrasse musste erhöht angebracht werden, erzählt sie, damit das Wurzelwerk der Platane nebenan geschützt wird.
Der etwa 15 Meter hohe Baum steht zwischen den beiden Lokalen, direkt am Ernst-Reuter-Parkhaus. Der Schutz des Baumes hatte Priorität. Hochbauamt, Amt für Grünordnung und die Untere Naturschutzbehörde stimmten sich ab, wie die Bauten in dessen Umfeld errichtet werden konnten, ohne das tiefgehende, verzweigte Wurzelwerk zu zerstören. Astrid Grotz ist glücklich über den Baum. "Er ist Kulisse und Schattenspender zugleich." Auf die Stufen ihrer Terrasse will Astrid Grotz künftig dunkelgraue Sitzkissen legen und kleine L-Tische stellen, damit sich auch dort Besucher niederlassen können.
Corona macht der Betreiberin das Leben schwer
Auf dem Asphalt wird es ebenfalls Sitzmöglichkeiten geben. "In Nicht-Corona-Zeiten hätte ich jetzt doppelt so viele Plätze wie vorher", sagt sie. Doch die Corona-Pandemie macht auch bei ihr einen Strich durch die Rechnung. Nun hofft sie, dass in den kommenden Wochen und Monaten das Wetter mitspielt und die Gäste so lange wie möglich draußen sitzen können. "Im Innenraum dürfen sich aufgrund der Abstandsregeln nur vier Gäste aufhalten. Ich versuche, im Außenbereich auch noch ein Segel anzubringen, damit die Besucher besser vor Regen geschützt sind."
Während im benachbarten Lokal "Sakura" noch gewerkelt wird, bespricht Astrid Grotz mit ihrem neuen Team bereits die Arbeitsabläufe. Insgesamt sind es nun fünf Mitarbeiter, im Frühjahr soll nochmals aufgestockt werden. Sie sagt: "Wir haben viele neue Ideen. Wir wollen wöchentlich etwas Besonderes anbieten, wie selbst gemachte Limonaden, mal einen Gin Tonic oder einen Limoncello-Spritz."
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