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Augsburg: Das Handwerk trauert um den Augsburger Konrad Rebholz

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Das Handwerk trauert um den Augsburger Konrad Rebholz

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    Konrad Rebholz engagierte sich für das Handwerk und seine Heimatstadt. Jetzt ist er gestorben.
    Konrad Rebholz engagierte sich für das Handwerk und seine Heimatstadt. Jetzt ist er gestorben. Foto: Silvio Wyszengrad

    Weder Hitze noch eine Fülle an Aufgaben konnten ihm etwas anhaben: Unermüdlich wirbelte Konrad Rebholz während der Augsburger Bürgerfeste im historischen Gewand herum, um den Besuchern das Handwerk früherer Zeiten näherzubringen. Als Chef der Kreishandwerkerschaft, Obermeister der Elektro-Innung sowie Vorstandsmitglied der Handwerkskammer (HWK) widmete sich der Augsburger viele Jahre mit Leidenschaft den aktuellen beruflichen Belangen. Jetzt ruhen seine Hände und seine Stimme ist verstummt: Im Alter von 87 Jahren ist Rebholz nach kurzer schwerer Krankheit gestorben.

    Rebholz war "Augschburger" mit Leib und Seele

    Rebholz hinterlässt seine Frau, seine beiden Kinder und vier Enkel. Mit seinem Sohn Konrad Rebholz junior, der heute die Elektro-Firma der Familie in der Hammerschmiede leitet, verband ihn nicht nur das Berufliche, sondern auch die Liebe zu seiner Heimatstadt. Als Vorsitzender des Vereins zur historischen Wiederherstellung des Goldenen Saals setzte er sich dafür ein, Geld für die Restaurierung des Prachtsaals und der Fürstenzimmer herbeizuschaffen. Auf die Frage nach dem Warum antwortete er einmal: "Weil ich ein Augschburger bin. Und damit ist alles gesagt." Auch wenn sein Sohn vor zwei Jahren den Vorsitz im Verein übernommen hat, war der Senior immer noch an allem interessiert.

    Als Funktionär im besten Sinne wollte der gelernte Elektro-Installateurmeister selbst im reifen Alter vom Ruhestand nichts wissen. "In der Spitze hatte ich mal 27 Ehrenämter", verriet Rebholz in einem Interview. Mit einer Reihe von Auszeichnungen, darunter der bayerische Verdienstorden, das Bundesverdienstkreuz und die Medaille "Für Augsburg", wurde sein lebenslanger Einsatz gewürdigt. An erster Stelle stand für den Augsburger neben der Familie jedoch das Handwerk. Dass er ein "Handwerker mit Kopf und Fuß" und dabei "begeisterungsfähig und fröhlich" war, bestätigen seine Weggefährten.

    Ein Glücksfall für das Augsburger Handwerk

    Ulrich Wagner, der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer, stand mit Rebholz in besonders engem Kontakt. "Mit Leib und Seele anpacken, so habe ich Konrad Rebholz senior knapp 30 Jahre immer wieder erlebt. Keine Mühe, kein persönlicher Einsatz, keine Anstrengung und keine Diskussion waren ihm zu viel. Er war ein Glücksfall für das Augsburger Handwerk und weit darüber hinaus", sagt Wagner über seinen Wegbegleiter, der in den vergangenen Jahren zu einem väterlichen Freund geworden sei. Auch wenn man sich im handwerkspolitischen Geschäft nicht immer einig gewesen sei, sei es ihm immer um die Sache und nie um sich selbst gegangen. Er habe immer ein ehrliches Interesse an den Personen gezeigt, mit denen er zu tun hatte, betont der Hauptgeschäftsführer. "Und im Zweifel rettete ein guter Witz oder ein Anekdötchen eine verfahrene Situation."

    Konrad Rebholz wird auf dem Nordfriedhof seine letzte Ruhe finden.

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