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Augsburg: Darf der Augsburger Ersatz-Plärrer noch länger bleiben?

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Darf der Augsburger Ersatz-Plärrer noch länger bleiben?

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    Rund 80.000 Besucher kamen bisher zum Mini-Plärrer.
    Rund 80.000 Besucher kamen bisher zum Mini-Plärrer. Foto: Bernd Hohlen

    Drei Wochen Vergnügungspark auf dem Augsburger Plärrer-Gelände ohne eine bekannt gewordene Corona-Infektion: Für Bruno Noli, den stellvertretenden Vorsitzenden des schwäbischen Schaustellerverbands, ist das eine gute Nachricht. Aus seiner Sicht hat sich das Konzept für den Ersatz-Plärrer mit Corona-Hygieneregeln bewährt. Nicht nur deshalb hoffen die Schausteller auf eine weitere Verlängerung.

    Plärrer in Augsburg: Positive Überraschung in Corona-Zeiten

    Die Bilanz fällt positiv aus. "Wir sind mit nicht ganz großen Erwartungen gestartet und sehr positiv überrascht", sagte Noli am Wochenende. Bei den Schaustellern sei man mit den Umsätzen im Vergnügungspark insgesamt sehr zufrieden. Noli sagt, er habe mit seinem Süßwarenstand am Plärrergelände 75 Prozent des üblichen Geschäfts gemacht. Wegen der hohen Nebenkosten werde am Ende aber wohl nur wenig hängen bleiben.

    Für die Schausteller war es auch psychologisch sehr wichtig, beim Ersatz-Plärrer dabei zu sein. Nach der Absage des Augsburger Frühjahrsplärrers und weiterer Volksfeste in anderen Städten und Gemeinden waren der Vergnügungspark und der Stadtsommer für viele Betreiber von Buden und Fahrgeschäften die erste Möglichkeit, in diesem Jahr Umsätze zu machen. Noli sagt: "Manche Kollegen hatten Tränen in den Augen, dass sie wieder draußen sind."

    Die Stadt Augsburg sei in Bayern ein Vorreiter gewesen, um solche Veranstaltungen mit Hygiene-Auflagen zuzulassen. Dafür sei man den politischen Entscheidungsträgern sehr dankbar. Andere Städte sind dem Augsburger Modell gefolgt. Davon profitieren jetzt Schausteller wie Florian Diebold. Er war im Augsburger Stadtteil Göggingen und am Plärrergelände im Einsatz. Anschließend geht er mit einem Autoscooter-Fahrgeschäft nach Ingolstadt. "Normalerweise besuche ich bis zu 14 Veranstaltungen pro Jahr, heuer sind es drei", sagt er.

    Augsburg: Bei Besuchern kommt der Mini-Plärrer gut an

    Bei Besuchern kommt der Vergnügungspark am Plärrer gut an. Dort sieht man vor allem Familien, das übliche Bierzelt-Publikum fehlt. Constanze Somo aus München genießt am Samstag mit Freundinnen und Kindern einen kleinen Rundgang über das Volksfestgelände. Sie sagt, "wir sind vor allem wegen der Kinder da". Die Mütter finden es angenehm, dass es nicht überfüllt ist - und dass überhaupt etwas geboten wird.

    Ursprünglich sollte der Mini-Plärrer nur zwei Wochen dauern. Wegen des Dauerregens bekamen die Schausteller dann noch eine Woche Zuschlag von der Stadt - bis zu diesem Sonntag, 20. September. Das letzte Wort, das am Sonntag wirklich der letzte Tag war, ist aber noch nicht gesprochen. Die Schausteller haben bei der Stadt eine weitere Verlängerung bis zum 4. Oktober beantragt. Noli sagt, in diesem Fall würde es eine kleine Umbau-Pause geben, weil einige Schausteller wechseln, am kommenden Wochenende würde es dann weitergehen. Eine Entscheidung der Stadt wird bis Montag erwartet. Der Stadtsommer mit Buden und Fahrgeschäften im Zentrum wurde bereits bis 5. Oktober verlängert.

    Corona: Was Schausteller jetzt bei Volksfesten erwarten

    Noli sagt, die nächste große Hoffnung der Schausteller gelte den Geschäften auf Weihnachtsmärkten. "Ich gehe aber davon aus, dass wir die Krise noch nicht überwunden haben." Ohne Corona-Impfstoff sei nicht vorauszusagen, wann es wieder normale Volksfeste geben werde. Deshalb sieht er nicht ohne Sorgen in die Zukunft. Mit eingeschränktem Betrieb und Besuchern, die wegen der der wirtschaftlichen Folgen von Corona weniger Geld in der Tasche haben, könne es auf Dauer schwierig werden.

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