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Augsburg: Coronavirus: Zahlreiche Senioren in den Heimen sind gestorben

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Coronavirus: Zahlreiche Senioren in den Heimen sind gestorben

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    Das Seniorenzentrum Lechrain in Lechhausen hat schwer mit dem Coronavirus zu kämpfen.
    Das Seniorenzentrum Lechrain in Lechhausen hat schwer mit dem Coronavirus zu kämpfen. Foto: Silvio Wyszengrad

    Die Todesfälle in Verbindung mit dem Coronavirus häufen sich in Augsburg. Besonders stark sind die Seniorenheime von dieser Entwicklung betroffen. Allein die städtische Altenhilfe meldet innerhalb der vergangenen sechs Tage in ihren fünf Pflegeheimen 14 Verstorbene, die positiv auf das Coronavirus getestet worden waren. Alle betroffenen Seniorinnen und Senioren hätten bereits vor ihrer Covid-19-Diagnose mehrere Erkrankungen gehabt und den weiteren gesundheitlichen Schwächungen nicht standhalten können.

    Betroffen sind das Hospital-Stift, das Seniorenzentrum Lechrain und das Seniorenzentrum Servatius. Allein im Haus Lechrain in Lechhausen haben sich laut Stadt acht positiv getestete Bewohnerinnen und Bewohner im Alter zwischen 84 und 96 Jahren nach der Corona-Infektion nicht mehr erholt. Dabei habe bei einigen Hoffnung aufgrund nur noch niedriger Virusbelastung bestanden. "Entscheidend ist aber, dass viele ältere Menschen, die im Verlauf stärkere Covid-19-Symptome zeigen, kaum noch essen und trinken wollen und dadurch sehr geschwächt sind", sagt Pflegedienstleiterin Cornelia Guillory.

    Viele Corona-Tests in den Heimen der Stadt Augsburg

    "Wir haben alles getan, um gegenzusteuern", sagt Susanne Greger, Werkleiterin der Altenhilfe. Dennoch könne nach Angaben bekannter Virologen die Sterblichkeit bei einem Ausbruchsgeschehen in Altenheimen über zehn Prozent liegen. Das Infektionsgeschehen habe man im Seniorenzentrum Lechrain durch die ständigen Testprogramme in der Bewohnerschaft, im Personalbereich sowie durch die separierten Pandemiezonen seit rund 14 Tagen stabil halten können. Derzeit seien in Lechhausen noch 61 Bewohner positiv, wobei voraussichtlich 31 Erkrankte die Infektion glimpflich überstanden haben und demnächst deren Infektionsquarantäne aufgehoben werden kann, so die Stadt.

    Mit 23 Corona-positiv getesteten Bewohnern kann das Hospital-Stift eine Abschwächung des Ausbruchsgeschehens verzeichnen. Es seien allerdings fünf Bewohnerinnen und Bewohner mit einer Corona-Infektion gestorben, heißt es. Gleichzeitig gebe es weitere sieben Erkrankte, die mit starken und ausgeprägten Symptomen der Covid-19-Infektion keine guten Prognosen hätten. Bewohner könnten weiterhin keinen Besuch empfangen.

    Das Seniorenzentrum Servatius im Antonsviertel hat im November zur Vorbeugung eines Infektionsgeschehens insgesamt 508 Covid-19-Tests bei Bewohnern und 414 in der Mitarbeiterschaft durchgeführt. "Durch die vielen Testungen wollen wir so früh wie nur möglich eingreifen", sagt Einrichtungsleiter Alexander Menzel. Dennoch musste auch hier ein Bewohner gemeldet werden, der mit einer Corona-Infektion starb. Bisher verzeichnete die Einrichtung 15 positiv getestete Senioren, die vornehmlich im beschützten Bereich der Einrichtung leben. Besucher seien in allen Wohnbereichen des Hauses, in denen kein Infektionsgeschehen zu verzeichnen ist, möglich. Werkleiterin Susanne Greger hofft, dass die angeordneten Regelungen greifen. "Ohne weitere gesamtgesellschaftliche Corona-Beschränkungen werden die Zahlen auch bei uns nicht signifikant nach unten gehen."

    Corona traf das Seniorenheim St. Afra schwer

    Schwer mit dem Corona-Virus hat auch das Seniorenheim St. Afra im Domviertel zu kämpfen. Leiter Andreas Bader spricht von 30 Bewohnern und 17 Pflegekräften mit positiven Tests. Von den betroffenen Senioren seien fünf gestorben. Aufgrund der vielen Fälle in der Belegschaft sei es herausfordernd gewesen, den Betrieb aufrechtzuerhalten. "Obendrein haben sich noch acht weitere Mitarbeiter krank gemeldet", sagt Bader. Mittlerweile entspanne sich die Situation wieder etwas. "Es sind aktuell noch zehn Bewohner und sieben Mitarbeiter infiziert."

    Von Entspannung kann im Pauline-Fischer-Haus des Diako noch nicht die Rede sein. Vergangene Woche war das Coronavirus in dem Pflegeheim ausgebrochen: 47 Bewohner und 22 Mitarbeiter wurden positiv auf Covid-19 getestet. Drei Bewohner seien mittlerweile gestorben, informiert Einrichtungsleiter Gottfried Fuhrmann. Zwei Wohnbereiche mussten aufgrund der hohen Infektionszahlen zu Quarantänestationen umfunktioniert werden. Besuche sind in der Einrichtung derzeit nicht möglich. Der personelle Engpass bereitet Fuhrmann Sorgen. "Wir erhalten zwar Unterstützung aus verschiedenen Bereichen, aber es ist dennoch sehr knapp. Ich halte Kontakt zu meinen Mitarbeitern, die schnell wieder zurückkehren wollen", sagt Fuhrmann. Er wünscht sich das auch.

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